Bei Beziehungskrise Mutter des Partners um Rat bitten?

Eine meiner Freundinnen durchlebt gerade eine schwere Beziehungskrise und zieht ernsthaft in Erwägung, sich von ihrem Ehemann scheiden zu lassen. Zu ihrer eigenen Mutter hat sie ein sehr schlechtes Verhältnis, ein geeigneter Ansprechpartner für Sorgen und Nöte ist diese nicht. Mit ihrer Schwiegemutter hingegen verstand sie sich immer gut und pflegt ein vertrauensvolles, freundschaftliches Verhältnis zu ihr.

Daher hat sie sich nun überlegt, diese um Rat zu bitten, ist aber verunsichert, ob das wirklich die richtige Idee ist. Denn es ist so, dass sie einen anderen Mann kennen gelernt hat und die Trennung daher von ihr ausgeht. Ihr Ehemann ist sehr unglücklich mit der Situation und versucht sehr intensiv die Ehe zu retten. Da fragt sie sich natürlich, ob die Mutter des Mannes, dessen Herz sie gerade bricht, die Richtige ist, um ihr einen Rat zu erteilen, oder ob sie damit womöglich noch Öl ins Feuer schüttet.

Ich selbst finde das auch ein wenig schräg. Ich weiß nicht, ob ich objektiv und hilfsbereit auf die Sorgen und Gründe für die Überlegungen zur Trennung eingehen könnte, wenn es mein Sohn wäre, der gerade verlassen wird. Als die letzte Freundin meines Bruders sich trennte, war meine Mutter sehr verärgert und ließ kein gutes Haar an der jungen Frau, obwohl sie keineswegs alleine Schuld am Scheitern der Beziehung war. Aber ihr Baby wurde verletzt und das war für sie inakzeptabel. Ganz so heftig würde ich vielleicht nicht reagieren, aber schwierig stelle ich es mir trotzdem vor, da nicht parteiisch zu sein und sich Vorwürfe und ähnliches zu verkneifen. Vielleicht fände ich es auch irgendwie unpassend.

Wie steht ihr dazu? Würdet ihr euch an die Mutter oder den Vater eures (Ex-)Partners wenden, um euch Rat zu holen? Oder kämt ihr euch irgendwie komisch dabei vor? Und die Eltern erwachsener Kinder: Wie würdet ihr reagieren, wenn der gekriste Partner eures Kindes ausgerechnet euch um eure Meinung zu diesem Thema fragt? Würdet ihr versuchen objektiv zu helfen oder glaubt ihr, dass ihr instinktiv versuchen würdet euren Liebling zu "beschützen"?

Ich würde generell erst mal voraussetzen, dass die Eltern des Partners auch immer auf seiner Seite stehen. Gerade wenn es sich darum handelt, dass sich die Schwiegertochter wegen eines anderen Mannes vom Sohn trennen möchte, wäre ich doch vorsichtig. Damit würde ich auch eher nicht zu meiner Schwiegermutter gehen, um bei ihr Rat zu suchen. Vor allem frage ich mich auch, welche Art von Rat sich deine Freundin da erhofft.

Ich würde ich da lieber eine Freundin um Rat bitten und nicht meine Schwiegermutter. Wenn es sich um Streitigkeiten in der Beziehung handelt, kann man da sicher mal überlegen, mit der Mutter des Partners drüber zu sprechen. Aber bei so einer heiklen Sache mit einem anderen Mann, würde ich davon abraten. Die Situation würde ich dann auch ein bisschen abgedreht finden.

Das hat dann schon nichts mehr nettes, finde ich. Immerhin geht es um ihr Kind, dem da das Herz gebrochen wird wegen einem neuen Typen. So eine Person würde ich vor die Tür setzen. Irgendwelche Freunde hat doch jeder und wenn nicht sollte sie sich fragen warum das so ist. Ich würde auf keinen Fall die Schwiegermutter in so einer Situation ansprechen und fragen was ich machen soll. Das wäre mir ehrlich gesagt auch unendlich peinlich, wenn diese überhaupt die Wahrheit wissen würde.

Ich denke auch, dass man da keine guten Rat erwarten kann. Immerhin ist sie die Mutter der Person um die es geht und dessen Leid wird sie nicht wollen, ich denke also nicht, dass sie zum Neuen raten würde und letztendlich ihren Sohn damit unglücklich machen würde.

Der Mutter wird ihr eigener Sohn immer näher stehen als die Schwiegertochter, deswegen ist sie keine objektive Ratgeberin. Ich finde es ein wenig seltsam, dass in solch einer eindeutigen Situation noch ein "Rat" eingeholt werden muss und das ausgerechnet von der Schwiegermutter? Für mich sieht es eher so aus, als hätte die Freundin Gewissenskonflikte und würde sich mit ihrer "Ratsuche" bei der Schwiegermutter eine Art Absolution für ihr Verhalten erhoffen.

Eine unvoreingenommene, objektive Meinung wird sie in diesem Fall nur von einem Menschen bekommen können, der in die Situation nicht involviert ist und auch keinem der Beteiligten nahesteht. Ich rate zu einer Beratung bei einem Psychologen oder (falls es noch Hoffnung für die Beziehung gibt) einem Eheberater.

Ich glaube eher, dass sie sich einen mütterlichen Rat erhofft, keine Absolution. Sie ist sich ihrer Gefühle nicht sicher und wünscht sich jemanden mit etwas mehr Erfahrung, wobei wir ja auch alle keine jungen Mädchen mehr sind. Aber bei ihrer eigenen Mama ist da einfach nichts zu holen, die interessiert sich nicht und wenn, kritisiert sie sowieso nur, anstatt zu unterstützen.

Ich würde das glaube ich auch nicht machen und habe ihr davon abgeraten. Einfach, weil es für alle eine blöde, verzwickte Situation ist. Verzweiflung hin oder her, aber die Schwiegermutter ist eben nicht die eigene Mutter, auch wenn es einem vielleicht sonst so ähnlich vorkommt.

Wenn es ihr nur um die Lebenserfahrung geht, dann kann sie doch auch jemand anderes fragen. Vielleicht hat sie eine ältere Kollegin, eine Patentante, Großtante, vielleicht lebt die Oma noch? Ich würde alle möglichen älteren Damen fragen, aber bloß nicht die Schwiegermutter, das empfinde ich als arg unpassend und auch taktlos. Sie bricht schließlich dem Sohn dieser Frau das Herz und da wird gerade die Mutter am wenigsten unparteiisch sein.

Wenn das dann noch das Paar ist, wo sie sich jemand Neues ausgesucht hat und sich deswegen trennen möchte und der Mann rennt ihr hinterher und will sogar den gesamten Freundeskreis anstacheln, damit sie wieder zurück kommt, dann wird er vielleicht schon seine Mutter eingespannt haben, dass die der Schwiegertochter "Vernunft" einredet.

Nein, also gerade die Verwandtschaft des Partners würde ich bei so etwas komplett rauslassen. Zur Not würde ich ins Altenheim gehen und mir eine Seniorin suchen, die noch halbwegs fit im Kopf ist und sie eben um Rat bitten. Gerade Fremde erteilen oftmals die besseren Ratschläge, weil sie objektiver sind.

Sicher kann ich es irgendwie schon verstehen, dass deine Freundin sich bei ihrer Schwiegermutter einen Rat holen möchte, wenn sie sich mit ihr so viel besser versteht oder vielleicht nun auch verstanden hat als mit ihrer eigenen Mutter. Aber in der Situation finde ich das auch einfach nicht angemessen. Wenn die Trennung von ihr ausgeht und sie immerhin den Sohn der Schwiegermutter wegen eines anderen verlassen möchte, dann wird diese nicht die richtige Ratgeberin sein.

Auch wenn sie vielleicht schon bereit ist, auch zu vermitteln und zu helfen, wird sie immer auf der Seite ihres Sohnes stehen und deiner Freundin natürlich auch sicher nicht dazu raten, ihren Mann zu verlassen und etwas mit dem neuen Mann anzufangen. Darum ist ein objektiver Rat in der Situation einfach nicht zu erwarten. Ich denke auch, dass sie einfach besser mit jemand anderem spricht, vielleicht einer Tante oder jemand anderem, zu dem sie Vertrauen hat. Die Schwiegermutter würde das Gespräch nur verletzen und das möchte sie doch sicher nicht, wenn sie sich eigentlich doch gut verstehen.

Ich würde nicht anfangen nach Rat im Familienumfeld zu fragen, denn dort kennt man die Hintergründe nicht, bekommt es vielleicht aus einer Erzählung mit aber weiß dann immer noch nichts echtes. Bei den Erzählungen wird auch gerne übertrieben wie auch untertrieben und somit ist es schwer, dann auch einen Ratschlag zu geben der wirklich die Interessen vertritt und auch gerecht wäre. Wenn das Kind geschlagen worden wäre und dafür Beweise existieren die man zeigen kann, dann ist es etwas anderes als wenn es nur ein schubs mit dem Finger war und nichts dabei passiert ist, obwohl da auch manche direkt eine schwere Körperverletzung am Kind daraus machen in ihrer Geschichte.

Beziehungen sind immer etwas, was gerade nur das Paar angeht was diese führt. Da hat sich keine Mutti und Schwiegermutter mit einzumischen mit ihrem Ratschlag, egal auf welche Seite sie sich stellt und nicht immer ist es dabei dann auch das eigene Kind. Bei meiner Schwiegermutter wäre es so gewesen, dass sie sich egal was ich gesagt hätte, immer auf meine Seite gestellt hätte und gegen ihren Sohn. Einfach das sie mich besser leiden konnte, ich ihr ähnlicher war und sie ihren Sohn nie verstanden hat. Ich denke sie gab ihm auch teilweise mit die Schuld daran, dass es mit einer Beziehung mit ihrer Jugendliebe aus der er entstanden ist, dann nichts mehr geworden ist als sie früh schwanger wurde und sich für das Kind entschieden hatte.

Ich würde das ganze einfach nüchtern betragen und mir im Zweifel auch eine Liste anfertigen oder wenn dann schon den Rat einer komplett neutralen Person mit dazu holen. Es gibt genug Personen die auch Therapien anbieten oder Gesprächsstunden, die darauf basieren einen Spiegel vor die Nase gehalten zu bekommen und damit das eigene Verhalten, die eigene Denkweise und das Handeln zu reflektieren und aus dieser dann selbstständig zu einem Entschluss zu kommen. So kann man dann auch hinterher niemanden in der Familie vorwerfen, dass dieser der Grund für die Trennung war, da er dazu geraten hat und ich würde solche Ratschläge auch nicht erteilen was man machen soll im konkreten.

Ich finde es generell immer schwierig, jemand anderen um Rat zu fragen, wenn es um die eigenen Beziehungsprobleme geht. Im Normalfall wird einem doch niemand wirklich hilfreiche Ratschläge geben können. Im Endeffekt muss man immer selbst entscheiden, wie man fortfahren will und niemand kann einem da helfen oder einem gar irgendwelche Entscheidungen abnehmen. Und niemand kennt die Beziehung, den Partner und seine eigene Gefühlswelt und Gedanken so gut wie man selbst, so dass man selbst das alles noch immer am besten beurteilen kann.

Und je nachdem ob es sich um eine Person handelt, die einem selbst oder dem Partner näher steht, wird sich die andere Person ja auch immer einen Ratschlag geben, der zugunsten des Partners ist oder eben nicht, auch wenn es unbewusst ist. Und gerade die Mutter des Partners wird doch immer zu ihrem Kind stehen, egal was das Kind gemacht hat. Das ist doch etwas normales.

Ich würde mich bei einer Beziehungskrise nie an die Mutter meines Partners wenden wollen. Ich finde nicht, dass es die richtige Ansprechpartnerin für so etwas ist. Zum einen kennt sie unsere Beziehung eben einfach nicht und weiß gar nicht, was wir denken und fühlen und wie wir miteinander umgehen, wenn wir zu zweit sind. Zum anderen vermute ich einfach mal, dass sie eben immer zu meinem Partner halten wird, gerade dann, wenn ich etwas "angestellt" habe. Etwas anderes wäre aber auch merkwürdig.

Grundsätzlich bin ich immer ungehalten, wenn es darum geht, andere um Ratschläge zu Beziehungskrisen zu fragen. Ich mag sowieso sehr ungern, dass andere von meinen Problemen erfahren und damit halte ich es auch eigentlich bei mir. Maximal meiner besten Freundin oder meinen besten Freund würde ich etwas sagen, aber da bin ich auch ehrlich, und nenne meine Fehler.

Das ist nämlich schon der zweite Aspekt, wieso ich ungern mit anderen Menschen Ratschläge austausche. Es ist doch meistens so, dass die Menschen gerne dazu neigen, ihre eigenen Fehler zu vertuschen oder zu beschönigen. So kommt es ja nicht selten vor, dass der Gegenüber dann auch Ratschläge zugunsten der eigenen Person gibt, weil man ja vom Hören und Sagen weiß, der Gegenüber ist „unschuldig“ oder nicht das Kernproblem. Das mag ich nicht.

Es eignet sich dann aber auch natürlich nicht, um Ratschläge innerhalb des Familienkreises des Partners zu bitten. Das ist wahrlich keine tolle Geschichte und macht man, finde ich, auch nicht. Ich möchte zum einen nicht, dass durch gewisse Probleme andere einbezogen sind und auch die Probleme vielleicht am Partner nicht der Mutter breitgetragen werden.

Ich bin da wirklich sehr eigenwillig und kläre sowas im Allgemeinen mit mir. Denn nur meinen Partner und mich geht das Problem etwas an, da möchte ich von keiner involvierten Person eine Hilfe in Form eines Ratschlags haben.