Nach Beziehungsende in WG ziehen um nicht allein zu sein
A hat sich von seiner Freundin getrennt. Die beiden waren viele Jahre zusammen und haben den gesamten Alltag zusammen verbracht. Nun ist A nach der Trennung sehr einsam und aufgrund dessen hat er sich nun eine WG gesucht, damit er nicht mehr alleine sein muss. Würdet ihr so etwas auch machen und kann eine WG überhaupt ein Partnerersatz sein? Meint ihr, dass das wirklich etwas bringen kann?
Ich glaube, dass das für A eine Art Neuanfang ist. Vor allem wenn man lange in einer Partnerschaft war, ist man ja daran gewöhnt, dass immer noch eine zweite Person da ist. Das sich A nach dem Beziehungsende einsam fühlt ist daher mehr als verständlich.
In eine WG zu ziehen ist sicher mal die etwas andere Art der Trennungsverarbeitung, aber warum nicht? Man hat ständig andere Menschen um sich mit denen man reden, Spaß haben und ausgehen kann. Wenn sich A so wohl fühlt finde ich es vollkommen in Ordnung. Ich denke mir auch, dass so neue Freundschaften entstehen können und A so schneller über die Trennung hinweg kommt, als wenn er alleine in einer Wohnung versauern muss.
Wir wissen doch gar nicht, warum A tatsächlich in eine WG gezogen ist. Es kann doch auch genauso gut sein, dass er sich eine eigene Wohnung gar nicht alleine leisten kann und das finanziell gar nicht drinnen ist und er deswegen eben eine WG ziehen möchte, um Kosten zu sparen. Ich kenne keinen einzigen Menschen, der wegen der Gesellschaft in eine WG zieht oder gezogen ist, das ist eher eine Notlösung, wenn man finanziell knapp bei Kasse ist.
Außerdem ist eine WG keine Garantie dafür, dass man auch Gesellschaft haben wird und entsprechend abgelenkt wird von der Trennung. Es gibt so viele Zweck-WGs, wo man nichts miteinander zu tun haben will und sich kaum sieht, obwohl man zusammen wohnt.
Eine Freundin von mir hat mal in einer 6er-WG gelebt und die hat ihre Mitbewohner teilweise mehrere Wochen nicht gesehen. Also von Gesellschaft oder Gemeinschaft war da nichts zu bemerken und meine Freundin war dann trotz WG häufig einsam und wollte Gesellschaft. Gut, dass ich da in der Nähe gewohnt habe, so konnten wir häufiger zusammen was unternehmen.
Jeder wie er mag. Ich glaube, dass ich da doch eher alleine leben wollte, statt in einer WG. Aber wenn man nach einer Trennung nicht alleine leben möchte, ist das natürlich eine gute Lösung.
Ich denke auch, dass bei A vielleicht auch noch andere Faktoren eine Rolle spielen. Vielleicht hat er nach Trennung nur geringe finanzielle Mittel zur Verfügung und kann sich eine Wohnung alleine auch nicht leisten. Da finde ich schon, dass Täubchens Theorie durchaus sein könnte. Man kennt ja eben die genauen Umstände nicht.
Nelchen hat geschrieben:Vielleicht hat er nach Trennung nur geringe finanzielle Mittel zur Verfügung und kann sich eine Wohnung alleine auch nicht leisten. Da finde ich schon, dass Täubchens Theorie durchaus sein könnte. Man kennt ja eben die genauen Umstände nicht.
Mir fällt da gerade das Beispiel von einer Freundin von mir ein: Diese hat mal vor Jahren mit ihrem damaligen Partner zusammengewohnt und war zu ihm in dessen Wohnung gezogen. Die Kosten wurden sich dann natürlich geteilt und auch teure Anschaffungen sind getätigt worden wie beispielsweise die Waschmaschine, ein Sofa oder die Küche wurde ausgetauscht. Meine Freundin hatte sich da auch gut beteiligt an diesen Anschaffungen, aber dann kam eben die Trennung und er hat einfach beschlossen, alles zu behalten und ihr auch keinen Ausgleich dafür zu zahlen.
Wenn er ihr die Sachen abgekauft hätte, hätte sie ja Startkapital gehabt, um irgendwo neu anzufangen, aber das war nicht der Fall. Also hatte sie keine andere Wahl als vorübergehend zu ihren Eltern zu ziehen bis sie so viel Geld angespart hatte, bis sie sich eine komplett eigene Wohnungseinrichtung leisten konnte. Wenn die Eltern aber nicht in der Nähe wohnen oder man sich zu alt fühlt oder aus anderen Gründen nicht wieder zur Familie ziehen möchte (oder zur Familie ziehen kann wegen zu großer Distanz und weil man räumlich gebunden ist wegen Arbeit oder so) dann muss man eben mit einer WG vorlieb nehmen bis man genug eigenes Geld für eine Wohnungseinrichtung hat. Nicht jeder möchte sich da direkt einen Kredit und damit Schulden ans Bein binden.
Ich finde es eine gute Lösung nach der Trennung einen räumlichen Neuanfang zu starten. Wenn man lange Zeit Tag und Nacht mit jemandem zusammen war kann ich mir schon vorstellen, dass es komisch ist auf einmal allein zu sein. WG Menschen können zu einer richtigen Familie zusammen wachsen, wenn die Mitbewohner untereinander klar kommen. Deshalb finde ich die Idee gar nicht verkehrt. Man hat immer jemanden zum reden und vielleicht auch zum ausgehen. Und gemeinsam weggehen und etwas unternehmen hilft ja bekanntlich auch super abzulenken und dann eventuell auch jemand neuen kennen zu lernen.
Ich kann den Gedankengang durchaus nachvollziehen, dass viele Menschen Angst vor der Einsamkeit nach dem Ende einer Beziehung haben, aber für mich selbst wäre das nichts. Da würde ich mich lieber ab und zu mit Bekannten treffen und habe meinen Rückzugsort allein in meiner Wohnung. Es ist ja auch etwas anderes, wenn man seine Wohnung mit seinem Partner teilt, den man in- und auswendig kennt oder mit fremden Menschen und nie allein sein kann. Mich würde letzteres total stören.
Aus finanziellen Gründen kann ich die Entscheidung besser nachvollziehen, auch wenn ich selbst auch davon nicht begeistert wäre. Ich wäre der beste Kandidat für eine Zweck-WG, weil ich immer meine Ruhe haben wollte.
Ich würde den Gedankensprung, eine WG gleich als "Partnerersatz" zu sehen, jetzt nicht wagen. Ich selber habe auch lange alleine gelebt, und auch wenn ich damit gut zurecht gekommen bin, macht es dennoch einen Unterschied, ob man abends in eine leere Wohnung heimkommt oder zumindest die Lebensäußerungen seiner Mitbewohner mitbekommt und sich vielleicht noch ein bisschen über den Tag unterhalten kann. Ich kann von daher schon verstehen, dass sich jemand schwertut, den Übergang zu schaffen, wenn er es jahrelang gewohnt war, nicht alleine zu leben.
Der finanzielle Aspekt könnte natürlich auch eine Rolle spielen. Aber generell ist es in meinen Augen auch nicht verwerflich oder befremdlich, wenn jemand um der Gesellschaft willen eine Wohngemeinschaft gründet. Wozu hat man denn Senioren-WGs oder Mehrgenerationenhäuser erfunden, wenn nicht deswegen, dass Leute nicht allein leben müssen, wenn sie nicht wollen?
Für mich wäre das nichts, denn ich kann dem WG Leben rein gar nichts abgewinnen und ein Ersatz für eine Partnerschaft ist das jedenfalls nichts. Aber ich habe auch kein Problem damit alleine zu sein und brauche nicht dauerhaft Menschen um mich herum, andere brauchen das schon. Somit lässt es sich nicht pauschal sagen, ob man das braucht oder nicht braucht, denn jeder hat wohl seine Gründe.
Der eine will nicht alleine sein sondern Anschluss haben, dem anderen reicht das Geld nicht aus oder man sieht es als eine Übergangslösung bis man auch wieder eine eigene bezahlbare Wohnung gefunden hat. Nur wegen dem alleine sein kenne ich niemanden, der nach einem Beziehungsaus in eine WG gezogen ist. Wohnungen sind hier Mangelware, WG Zimmer findet man dagegen schnell und somit ist das meistens die erste Lösung bis man wieder etwas eigenes gefunden hat, oder auch in der Zeit mit seinem Geld ein wenig knapper Haushalten muss. Dann eignet sich eine WG dafür schon ganz gut, anstatt direkt eine eigene Wohnung.
Als "Partnerersatz", wie es da steht, kann eine WG natürlich nicht dienen. Ich denke, dass die entsprechende Person aber auch nicht diese Anforderung an eine WG hat. Stattdessen will sie eben einfach andere Menschen um sich herum haben, um nicht die ganze Zeit über alleine zu sein. Ich kann das durchaus nachvollziehen, vor allem, wenn die Person zuvor mit ihrem Partner zusammengelebt hat.
Nicht jeder mag es, alleine zu leben. Ich kenne genügend Menschen, für die es nie in Frage kommen würde, alleine zu leben. Sie wohnen in WGs oder mit einem Partner, nicht aber alleine. Das ist ihnen zu langweilig und sie fühlen sich schnell einsam. Wieso sollte man also nicht in eine WG ziehen, wenn man nicht mehr mit dem Partner zusammen ist? Wenn man keine Lust dazu hat, alleine zu wohnen und wenn man es mag, immer Menschen um sich herum zu haben, dann ist das doch eine tolle Lösung.
Außerdem fällt einem so eine Trennung ja auch oft leichter, wenn man Ablenkung hat. Und diese Ablenkung ist eben da, wenn man viele Menschen um sich herum hat, mit denen man etwas unternehmen oder zumindest zusammen kochen oder sprechen kann. Man hat dann gar nicht mehr so viele Gelegenheiten dazu, sich zurückzuziehen und mit seinen Gedanken allein zu sein.
Eine WG ist ja oft auch günstiger als eine Wohnung. Gerade dann, wenn man sich vom Partner trennt und eine eigene Wohnung dann zu teuer ist, ist eine WG doch auch eine ideale Möglichkeit, um Geld zu sparen. Nicht jeder kann es sich eben leisten, alleine zu wohnen und wenn man es generell mag, seine Wohnung mit anderen zu teilen, ist eine WG ideal.
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