Als Partner von Frührentner verlangen sich Job zu suchen?
Ich habe ja schon mehrfach über eine Freundin berichtet, die an Depressionen leidet. Sie hat dadurch auch vor längerem ihrem Job verloren und ist nun berentet, weil sie so nicht mehr arbeiten gehen kann. Bei ihr kommen die Depressionen und auch Panikattacken wohl in Schüben.Nun ist es so, dass sie durch die Rente weniger Geld hat als ihr Partner. Dieser verdient nicht schlecht. Allerdings lässt meine Freundin auch ihr Geld mit in den gemeinsamen Haushalt einfließen und versucht auch hier und da mal etwas zu sparen, was aber meist schwer ist, da doch immer etwas ungeplantes kommt.
Ihr Partner hat ein teures Hobby und gibt dafür schon öfter mal Geld aus. Ansonsten zahlt er eben auch Dinge wie Versicherungen, die Raten für das Haus und ähnliches. Meine Freundin übernimmt auch Versicherungen und zahlt Lebensmittel und kommt für das Haustier auf. Sie leistet sich selten mal etwas, aber immer nur so, dass es auch finanziell in ihren Rahmen passt.
Nun hat sie mir aber erzählt, dass ihr Partner zu ihr meinte, dass er sich schon überlegt hätte, ob sie sich nicht wenigstens einen kleinen Job suchen wolle. Vielleicht auf 400 Euro Basis. Er meint, dass sie ständig zu wenig Geld hätten und er sich eigentlich auch nichts leisten könnte und immer nur arbeiten ginge, um alle festen Kosten decken zu können.
Meine Freundin ist davon wohl schon ziemlich überrumpelt und versteht nicht, dass ihr Partner mit dem Geld nicht hinkommt, wo er doch einiges mehr hat als sie. Sie weiß auch nicht, wie sie das mit ihrer Krankheit vereinbaren soll. Sie sagt, dass sie schnell Panikattacken bekommt und an manchen Tagen ihr Leben kaum auf die Reihe bekommen würde. Auch war sie schon in akuten Phasen stationär in einer Psychiatrie. Sie ist schon irgendwie sauer darüber, dass ihr Freund nun auf die Idee kommt, dass sie sich noch einen Job suchen soll. Und versteht nicht, dass er es nicht mal schafft, etwas von seinem Gehalt zu sparen.
Wie würdet ihr an Stelle meiner Freundin reagieren? Würdet ihr versuchen einen Job auszuüben? Verlangt der Partner damit zu viel? Würdet ihr an ihrer Stelle genau wissen wollen, wofür der Freund das Geld ausgibt und nicht mal irgendwas davon hängen bleibt? Was haltet ihr von der Situation?
Ist das die Freundin, die unbedingt ein Kind möchte? Wie will sie das denn auf die Reihe bekommen? Wie soll sie denn ihre Depressionen, ihre Panikattacken, die Haustiere und den Haushalt unter einen Hut bekommen, wenn sie nicht mal einen kleinen Job machen könnte.
Wenn der Partner für alles aufkommt, was die laufenden Kosten sind und die Frau auch ein paar Versicherungen und die Haustiere zahlt, dann kommt sie noch lange nicht an dass, was der Partner zahlt. Wie ist das mit Miete oder Raten für Haus oder Wohnung? Wohnt die Partnerin praktisch auf Kosten des Mannes, dann kann ich schon verstehen, dass es hilfreich ist, wenn noch 450 Euro oder auch was weniger noch rein kommen.
Sie versteht nicht, dass der PARTNER mit dem Geld nicht hinkommt? Er zahlt doch das Meiste, wenn ich das richtig verstehe. Also sollte die Frau mal ein Wir-Denken entwickeln. Sie sollte sagen, dass "Wir" nicht mit dem Geld auskommen und da was machen müssen. Denn es ist bestimmt nicht der Partner alleine, der das Geld ausgibt. Auch wenn er ein teures Hobby hat. Soll er das für die Partnerin aufgeben? Das hatte er bestimmt schon vor der Partnerin. Soll er darauf verzichten? Das wäre unfair.
Ich finde an sich ist es nicht schlimm, wenn man in jungen Jahren berentet ist und aufgrund seiner Psyche sich nicht in der Lage fühlt zu arbeiten. Ich würde allerdings in diesem Fall trotzdem raten, dass sich diese Freundin mal daran macht, eine Lösung für ihre Probleme zu finden, damit sie sich wieder in die Gesellschaft eingliedern kann. Sich dauernd nur vor der furchtbaren Welt zu verstecken ist in dieser Situation sogar kontraproduktiv.
Es ist wichtig, an seinen Ängsten zu arbeiten, damit sie einen nicht auf Dauer belasten, denn das kann unter Umständen die Beziehung auf die Probe stellen, wenn sie nicht in der Lage ist, mal vorwärts zu kommen. Alles lastet auf ihrem Partner, der nun auch so langsam einzubrechen scheint.
Es ist zwar etwas unsensibel meiner Meinung nach direkt anzusprechen, dass sich die Freundin einen Job suchen soll, aber zumindest sollte sie meiner Meinung nach versuchen aus ihrem Loch herauszukommen, in das sie sich ständig mit aller Kraft hinein manövriert. Denn gesund ist das nicht. Weder für sie noch für ihre Beziehung.
Und auch wenn ihr Partner nun mal ein teures Hobby hat - wen kümmerts? Er verdient gut genug, um es sich leisten zu können. Ich würde mein Hobby nicht aufgeben wollen, nur weil mein Partner sich in seine Depression hineinsteigert.
Diamante, im Prinzip gebe ich dir Recht. Aber ich sehe auf beiden Seiten kein "Wir". Dass er immer nur arbeitet und er sich nichts leisten kann spricht genauso für wenig Gemeinsamkeit wie die fehlende Übersicht von ihr über seine Ausgaben und Einnahmen.
Und dadurch kommt es natürlich zu fehlendem Verständnis auf beiden Seiten. Was ich jetzt schreibe, ist nur Spekulation, aber es kommt meist ziemlich gut hin, wenn eine Beziehung gefühlt so in die Schieflage gerät. Denn das passiert schließlich vielen Paaren, wenn einer nicht mehr (voll) arbeitet.
Er hat das Gefühl, nur noch zu schuften und selbst auf der Strecke zu bleiben. Sie steuert den größten Teil ihrer Rente bei, fühlt sich krank und schmeißt wahrscheinlich den Haushalt allein. Er nimmt das als selbstverständlich hin und findet es wenig. Aus ihrer Sicht tut sie, was sie kann. Außerdem fehlt eigentlich beiden die Übersicht, was der andere tatsächlich finanziell leistet.
Und weil dieses gemeinsam an einem Strang ziehen fehlt, ist er verständlicherweise angepisst und fordert von ihr zumindest einen Minijob. Natürlich fällt sie aus allen Wolken und ist doppelt verletzt. Einerseits fehlt ihr die Wertschätzung für ihre Leistung, andererseits ist die unglückliche Formulierung, dass er sich nichts leisten kann, in einer Partnerschaft ein Affront.
Ich sehe den Fehler nicht nur bei ihr, er hat ebenso dazu beigetragen. Da hilft nur, sich zusammen an den Tisch zu setzen und erst einmal offen zu ermitteln, welche Ausgaben haben wir. Und da können ruhig Hobbys und Haustiere einfließen. Und dann gehört auf den Tisch, was jeder beiträgt. Dazu gehören die Einnahmen, aber auch die Arbeitsleistung in Haus und Garten. Und bei einer Ehe Steuervorteile, denn die werden gerne vergessen.
Und dann hat man eine Basis. Beide können mal schwarz auf weiß sehen, was das gemeinsame Leben kostet. Wer trägt wie viel dazu bei. Normalerweise wächst so das Verständnis füreinander und man sieht gut, welche Forderungen angemessen sind und welche nicht.
Ich habe es ebenfalls so aufgefasst wie Cooper es beschrieben hat. Hier fehlt einfach inzwischen die Basis oder war nie vorhanden, denn sie hat keine Übersicht was er für Ausgaben hat und wenn er wirklich die Raten für das Haus alleine stemmt, bleibt selbst bei "mehr" Einkommen auch wenig übrig. Sie selbst steuert ihren Teil dazu bei, kann nicht arbeiten aber hat auch da keinen Überblick über die Gesamtausgaben und er verkennt, was sie ggf. nebenbei noch macht.
Aber die Frage ist hier auch, macht sie überhaupt den Haushalt oder geht das ebenfalls wegen der Erkrankung nicht? Denn wenn sie wirklich nur ihre Rente hat und sich mit Haustierchen befasst und sonst nichts, dann kann das schon den Eindruck erwecken als wenn er nur noch der Packesel ist der das Geld heran schafft und nebenbei noch alles andere stemmen darf mit dem Haushalt. Denn auch das wäre denkbar, dazu steht wenig bis gar nichts beschrieben im Eingangspost.
Auch wenn sie dann ihm ein teures Hobby vor hält, wissen wir nicht worum es geht. Haustiere sind auch ein teures Hobby, je nach dem was man sich angeschafft hat und auch nichts was man eben mal aus dem Ärmel schüttelt. Auch ein Vieh muss zum Tierarzt, braucht Futter und andere Sachen die ebenfalls ins Geld gehen und wenn ihr eigenes Geld dafür dann nicht reichen würde und er noch einspringen darf, aber sie ihm dann nicht mal ein Hobby gönnt welches ggf. auch etwas mehr kostet, dann verstehe ich den Ärger ebenfalls.
Ich sehe es hier ebenfalls als notwendig, dass man sich einfach nüchtern mal an den Tisch setzt und die Finanzen komplett offen legt. Schaut wer was einnimmt und wer was zahlt und was am Ende davon übrig bleibt. Reicht das nicht oder ist zu wenig, damit jeder seinem Hobby nachgehen kann, dann muss sich etwas ändern. Sei es nun das abschaffen vom Hobby oder weitere Einnahmen mit einem Job von ihrer zu schaffen, dass ist dann ein anderes Thema. Aber auch sollte auf den Tisch kommen, was jeder vom anderen erwartet und wie man es momentan sieht aus seiner Sicht. Nüchtern, ohne Emotionen und Geschrei denn dann kommen manchmal Dinge auf den Tisch, die so nicht bewusst waren oder erkannt wurden von beiden Seiten.
Hier scheinen eher das aneinander vorbeileben die Probleme zu sein. Er sieht sich in der Pflicht viel zu arbeiten, um Hausraten, Versicherungen und Raten im Allgemeinen zu zahlen. Sagt dann selber, dass er sich kaum etwas leisten könne,was sie nicht versteht. Wenn sie Haushaltsbuch für beide Parteien führen würde, wüsste sie jedoch auch, was er bezahlt, um vielleicht zu verstehen, wo die Kohle ist.
Sie selber kriegt eben Frührente. Nicht viel, aber ausreichend für Lebensmittel, Haustier usw. Ich vermute natürlich mal, dass sie daheim dann für die alltäglich anfallenden Hausarbeiten aufkommt, wie putzen, kochen und waschen. So das klassische Hausfrauenbild würde ich mal sagen.
Das mag bei einigen gehen, aber offenbar hier nicht mehr oder nie? Das weiß ich natürlich nicht. Er ist auch nicht ganz falsch mit dem Spruch, dass ein wenig was geht. Was ist denn ihr Problem? Menschen? Dann soll sie sich doch einen Freiberuflerschein holen und online bei Content.de und Textbroker sowie die Dinge heißen ihre bis zu 400 Euro reinholen. Kann sie bequem von daheim aus tun und Panikattacken werden da wohl kaum notwendig sein.
Ich würde einfach mal anraten, dass man sich gemeinsam an einen Tisch setzt, spricht, die Ausgaben jetzt aufführt und die Einnahmen usw. Eben Haushaltsbuch & Co führt, um für beide mal einen Überblick zu schaffen, was eigentlich die Tatsachen anbelangt. Um auch das Verständnis für beide zu ermöglichen. Sie könnte ja wirklich Jobs von zu Hause aus tätigen, ich weiß ihr Krankheitsbild nicht!
Vielleicht hilft das ein wenig weiter? Ich weiß es beim besten Willen nicht, dafür weiß ich zu wenig und bin auch keine Psychologin. Trotzdem liegt hier offenbar ein Missverständnis gegenüber beiden vor und das kann man schon mal mit einem Haushaltsbuch geklärt wissen und dann weiter sehen.
Kätzchen14 hat geschrieben:Dann soll sie sich doch einen Freiberuflerschein holen und online bei Content.de und Textbroker sowie die Dinge heißen ihre bis zu 400 Euro reinholen. Kann sie bequem von daheim aus tun und Panikattacken werden da wohl kaum notwendig sein.
Bombentipp! Abgesehen davon, dass die Vergütung da ein echter Witz ist und man für 400 Euro dort sozusagen einen Halbtagsjob hat, tritt ab 325 Euro monatlich die Versicherungspflicht in der Künstlersozialkasse ein. Dann müssen auch noch die Abgaben erwirtschaftet werden. Das lohnt sich wirklich sehr.
@Cooper es war eine Idee, um zum Beispiel Panikattacken zu entkommen. Nicht die genialste, weil ich Ausgaben & Co nicht berechnet habe, da ich davon null Ahnung habe. Genauso weiß ich nicht, was ihr angerechnet wird als Frührentner usw. Doch letzten Endes wäre es ein Überlegung gewesen. Ihr steht es auch frei, nur 100 Euro zu verdienen, wenn es entsprechend keine Abzüge usw. gibt. Das weiß ich natürlich nicht.
Es ging um den Grundgedanke. Denn es gibt eben auch Männer oder Frauen, die erst vorgeben, zufrieden damit zu sein, nur arbeiten zu gehen, aber auf einmal stört es sie doch. Das erlebe ich gerade auch in meinem Bekanntenkreis, wo sich der Mann eine Frau vor Jahren geangelt hat, die psychisch gesehen nicht kann, aber gleichzeitig auch irgendwie um die 6 Kinder hat und alle schön altersmäßig verteilt, sodass man die Krise als Arbeitgeber kriegen würde.
Jetzt auf einmal fällt den auch nach Jahren ein und wo er selber auch noch vor 3 Jahren ein Kind reingesetzt hat, dass es ihn nervt, dass sie nicht arbeiten geht. Das könnte ja auch in diesem Fall indirekt auch der Grund für den Spruch sein, ob sie sich nicht einen Minijob suchen möchte. Daher mein Vorschlag und das natürlich ohne, dass ich auf Ausgaben, Anrechnungen usw. geachtet habe.
Ich finde es schwer, so etwas als Außenstehender zu beurteilen. Wenn man selbst nicht unter einer solchen Krankheit leidet, ist es schwer, das Ganze nachzuvollziehen. Ich würde schon sagen, dass man auch mit Depressionen arbeiten gehen kann, vor allem dann, wenn es sich um einen 400-Euro-Job handelt. Da muss man in der Regel ja nur einmal wöchentlich arbeiten und ich glaube nicht, dass das zu viel verlangt ist.
Den meisten wird es doch auch gut tun, einen Grund zu haben, regelmäßig aus dem Haus zu gehen und einer festen Tätigkeit nachgehen zu können. Es ist doch auch ein schönes Gefühl, gebraucht zu werden. Allerdings kommt das ja auch sehr auf die Stärke der Depressionen an, inwieweit so etwas möglich ist. Der Partner kann in der Regel so etwas ja aber mehr oder weniger gut beurteilen. Immerhin lebt er ja schon viele Jahre mit der betroffenen Person zusammen und kann das wahrscheinlich auch einschätzen.
Wenn der Partner denken würde, dass der andere das nicht schaffen kann, dann wird er einem so etwas auch sicherlich nicht vorschlagen. Stattdessen ist er zuversichtlich, dass der andere auch den Job ausüben kann. Um letztendlich aber zu wissen ob das geht oder nicht, muss der Betroffene es aber erst einmal ausprobieren und eben arbeiten gehen, sofern er sich das zutraut.
Ich finde aber, dass nichts dagegen spricht, das einfach mal auszuprobieren. Wenn man merkt, dass es doch nicht klappt, kann man ja noch immer kündigen. Wenn man vorher schon über die Runden gekommen ist, dann wird es dann ja auch klappen. Ich finde schon, dass man dem Partner auf diese Weise finanziell entgegenkommen kann, auch wenn es nur ein bisschen ist.
Man sollte sich zumindest darauf einlassen, es auszuprobieren. Da kann ich schon verstehen, dass der Partner so´etwas fordert. Immerhin ist es ja auch eine sehr große Belastung für ihn, wenn er ohnehin schon nicht so extrem viel verdient und dann noch für beide Personen und ein Haus aufkommen muss. Das kann man ja auch nachvollziehen.
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