Partner Stellenanzeigen schicken als Wink mit dem Zaunpfahl?

Eine Bekannter erzählte, dass seine Freundin ihm in letzter Zeit anscheinend häufiger Stellenanzeigen schicken würde. Er arbeitet auf Grund einer Erkrankung nicht und bezieht deswegen Rente. Soweit ich weiß, ist er auch nach wie vor ständig in Behandlung.

Er meint, dass seine Freundin ihm anscheinend die Stellenanzeigen schicken würde, da sie gerne hätte, dass er sich eine Arbeit sucht. Er versteht aber nicht, wieso sie nicht einfach mit ihm darüber spricht. Allerdings hatte er ihr schon mal gesagt, dass für ihn auch gerade eine geringfügige Stelle nicht in Frage kommt, da er sich auf Grund seiner Erkrankung nicht in der Lage dazu fühlt. Zu der Rente dürfte er aber wohl bis zu einer Grenze etwas dazu verdienen.

Könnt ihr verstehen, dass man dem Partner häufiger Stellenanzeigen schickt, als Art Wink mit dem Zaunpfahl? Ist das nicht eher kindisch? Sollte man das nicht lieber direkt ansprechen? Die Freundin meines Bekannten hofft wohl so, dass eine Stelle dabei ist, die ihrem Partner gefallen könnte und ihm das irgendwie schmackhaft zu machen. Ist das für euch eine durchaus sinnvolle Methode?

Ohne das mal miteinander besprochen zu haben finde ich das ehrlich gesagt auch ziemlich bescheuert. Natürlich kann sie ihre Wünsche haben und sicherlich ist es auch ein bisschen komisch, wenn man noch einen jungen Partner hat, der dann eine Rente bezieht, aber das kann man ja nicht ändern. In meinen Augen muss sie akzeptieren, dass es bei ihm nicht möglich ist anders arbeiten zu gehen und sollte das lassen.

Ich habe so etwas auch schon gemacht, aber da wollte das mein Partner auch, weil ich einfach mehr im Internet unterwegs bin als er und auch zu dem Zeitpunkt mehr Zeit zum suchen hatte als er. Wenn man das miteinander besprochen hat finde ich das schon in Ordnung, sonst nicht.

Man kennt den erkrankten Bekannten nicht. Nachher gehört er zu der Sorte Mensch, mit der man nicht direkt kommunizieren kann, weil er sonst direkt gekränkt, eingeschnappt und beleidigt ist. Mit manchen Menschen kann man nicht direkt reden, weil sie sonst direkt mauern und sich angegriffen fühlen. Daher würde ich diesen Wink mit dem Zaunpfahl nicht verurteilen.

Ich denke, dass der Knackpunkt in diesem Beispiel einfach ist, dass die Partnerin und Alleinverdienerin sich überlastet fühlt. Vermutlich muss noch ein Kredit ab bezahlt werden, vielleicht für ein Haus und/ oder für ein Auto. Möglicherweise ist sie nicht besonders qualifiziert oder verdient nur wenig, sodass sie sich überlastet fühlt und gerne mehr (finanzielle) Unterstützung durch den Partner hätte.

Das ist nicht verwerflich und ich finde, dass man sich da trotz Krankheit zusammenreißen und den Partner unterstützen sollte. Ich fände es ziemlich egoistisch, wenn man dann trotzdem nichts tut. Ich habe bei der Schilderung den Eindruck, als ob der Bekannte sich auf seiner Erkrankung gerne ausruht und sie als Ausrede missbraucht um faul sein zu können. Einen geeigneten Minijob wird man ja wohl finden können, wenn man will.

@Ramones: Dass das nicht möglich ist, steht da nicht. Da steht nur, dass er sich nicht dazu in der Lage fühlt. Das kann aber auch ein vorgeschobener Grund wegen Faulheit sein.

Ich finde es ziemlich doof, wenn man dem Partner einen Wink mit dem Zaunpfahl schickt, weil dieser gerne in ihrer Weltansicht arbeiten soll und er aber nachweislich erkrankt ist und derzeit Rente bekommt. Ich würde mir als Partnerin da ziemlich verarscht vorkommen, wenn man das nicht berücksichtigt. Ja ich weiß, dass Rente nicht bedeuten muss, gar nichts zu tun, aber offenbar hat er die ja bekommen, weil da derzeit gesundheitlich etwas nicht ganz so stimmt, habe ich doch richtig verstanden oder?

Ich finde solche „Winks“ total unnötig und auch nicht in Ordnung. Ob nun von der Ex-Partner, vom Partner oder von Freunden. Wenn jemand Rente bezieht, weil er derzeit nicht fähig ist, einen Beruf auszuüben, dann ist das sicherlich schon von höheren Stellen geprüft worden. Denn auch Job Center verweisen einen bei gewissen Kriterien in die Rente, wenn diese aktuell nicht arbeitsfähig sind. Fragt mich jetzt bitte nicht, nach rechtlichen Belangen dies bezogen. Aber offenbar ist das eine durchaus bekannte Masche.

Wie angemerkt würde ich das weniger lustig finden, wenn man mir da die ganze Zeit solche Stellenanzeigen drückt. Ich hatte mal einen schweren Unfall, hab Krankengeld, später Hartz IV bekommen ehe ich mich wieder hochholen konnte. Wenn mir da ständig jemand dann mit Stellenanzeigen unter die Nase gerieben hätte, wäre ich glaube ich verbal ganz schön sauer geworden und hätte echt mal auf den Tisch gehauen.

Für mich ist das kein Wink mit dem Zaunpfahl und damit auch keine Andeutung auf etwas, weder eine subtile, noch eine offenkundige. Für mich ist es einfach völlig logisch, dass der Partner sich wünscht, dass man arbeitet. Für mich ist das eine klare Forderung, Aufforderung oder Bitte. Etwas anderes kommt ja auch nicht in Frage, wenn er einem schon solche Stellenanzeigen schickt. Aber natürlich wäre es trotzdem angemessen, mit dem anderen über dieses Thema zu sprechen, bevor man ihm einfach so solche Stellenanzeigen schickt.

Man kennt ja aber die Beziehung der beiden nicht und man kennt die Erkrankung nicht, so dass man nicht beurteilen kann, inwiefern es verständlich ist, dass der Mann nicht arbeiten will oder kann. Als Partner kann man den anderen ja eigentlich ganz gut einschätzen und ich kann schon verstehen, dass es störend ist, wenn der andere nur zu Hause ist und Rente bezieht, wenn er doch auch den einen oder anderen Job ausüben könnte.

Es wird schon einen Grund geben, weshalb der Mann Rente bezieht, aber wenn er sich ein wenig Geld dazuverdienen und dabei etwas machen könnte, was ihm Spaß macht und das auch mit Erkrankung möglich wäre, steht der Arbeit im Prinzip ja nichts im Wege. Ich kann schon nachvollziehen, dass man dem Partner dann einen Anstoß geben will, gerade dann, wenn man weiß, dass er von selbst nicht richtig in die Gänge kommt. Als Außenstehender wird man das aber nicht beurteilen können.