Sich dazu verpflichtet fühlen, bei gutem Wetter rauszugehen?

vom 30.04.2020, 20:56 Uhr

Unter den momentanen Voraussetzungen gehe ich tatsächlich verhältnismäßig sehr selten raus, nur etwa ein bis zweimal die Woche, um einkaufen zu gehen oder zu spazieren. Das sieht mir sonst gar nicht ähnlich. Im Normalfall bin ich sonst jeden Tag draußen, egal wie das Wetter ist. Im Normalfall gehe ich allein durch die Arbeit jeden Tag raus, aber auch an freien Tagen immer. Es gibt immer etwas, was ich außerhalb von zu Hause tun muss oder will, ansonsten zieht es mich ohnehin nach draußen.

Das ist ja aber nicht bei jedem so. Manche sind oft und viel zu Hause, fühlen sich dann aber bei tollem Wetter dazu "verpflichtet" rauszugehen. Wenn sie dann doch mal keine Lust drauf haben und lieber auf dem Sofa sitzen, haben sie ein schlechtes Gewissen. Fühlt ihr euch dazu "verpflichtet", gutes Wetter immer auszunutzen, indem ihr dann auch rausgeht?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich bin auch ein Mensch, der jeden Tag zumindest mal kurz vor die Tür muss, um frische Luft zu schnappen und sich ein wenig zu bewegen. Den ganzen Tag nur zuhause zu sitzen, ertrage ich lediglich dann, wenn es draußen wirklich furchtbar unangenehmes Wetter ist und in einer Tour in Strömen regnet, oder wenn ich richtig krank bin und kaum genug Kraft habe, vom Bett zum Badezimmer zu kommen. Ansonsten schrecken mich auch kalte Temperaturen, brühende Hitze und Abstandsgebote nicht ab, denn ich genieße selbst unter den momentanen Auflagen, an die ich mich auch halte, die Zeit im Freien viel zu sehr.

Tatsächlich kenne ich aber auch den „Druck“, rauszugehen, selbst wenn ich vielleicht gerade lieber einer anderen Tätigkeit nachgehen würde. Wenn ich mich zum Beispiel am Wochenende an eine Zeichnung oder Näherei setze und draußen das wundervollste Frühlingswetter herrscht, dann kann ich mich nicht gut auf meine kreative Beschäftigung einlassen, wenn ich nicht zumindest auch für eine Stunde draußen war. Ansonsten habe ich tatsächlich fast schon „Schuldgefühle“, dass ich den schönen Tag ungenutzt lasse, da ich ja auch basteln könnte, wenn es dunkel wird oder Wolken aufziehen. Da fällt es mir dann manchmal schwer, mir zu sagen, dass es auch mal völlig ok ist, allein nach meinem aktuellen Bedürfnis zu entscheiden - auch, wenn dieses nicht das Rausgehen ist.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8470 » Talkpoints: 987,98 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


Nein, ich fühle mich zu nichts verpflichtet zumindest nicht mehr. Ich bin da ganz entspannt und achte auf mein Wohlbefinden und meine Bedürfnisse. Wenn mir an einem sonnigen Frühlingstag nicht danach ist durch die Gegend zu spazieren dann mache ich das auch nicht. Wieso soll ich mich zu etwas zwingen worauf ich überhaupt keine Lust habe, meine Laune verbessert sich dadurch dann nicht - ganz im Gegenteil. Manchmal darf man auch Faulenzertage haben auch wenn ansonsten die halbe Bevölkerung auf der Straße ist.

Anders war es natürlich als meine Tochter noch klein war und nicht selbstständig, alleine draußen unterwegs sein konnte / durfte. Da musste ich dann natürlich meine persönlichen Bedürfnisse hinten anstellen und die Bedürfnisse meiner Tochter in den Vordergrund stellen. Sie hat die Bewegung gebraucht und fand es natürlich toll bei gutem Wetter auf dem Spielplatz oder in der Natur herumzutoben. Da gab es schon den ein oder anderen Tag an dem es mir schwer gefallen ist mich zu motivieren, aber die Freude meiner Tochter zu beobachten hat dieses Gefühl ganz schnell wieder weg gemacht.

» EngelmitHerz » Beiträge: 3943 » Talkpoints: 17,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



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