Kosenamen des Ex-Partners verwenden bedenklich?

Einer jungen weiblichen Bekannten ist letztens aufgefallen, dass ihr Partner den selben Kosenamen für sie verwendet, den er auch damals seiner Ex-Freundin gab. Ich weiß nicht genau welcher Name das ist, aber es war etwas unspezifisches wie Liebling oder Schatzi. Aufgefallen ist es ihr durch alte Facebook-Bilder oder Kommentare dort. Er hat die Ex-Freundin immer mit genau diesem Kosenamen angesprochen. Nun findet sie, dass er das nicht tun sollte. Er sollte sich wenn dann einen neuen Kosenamen für sie ausdenken, sie möchte nicht genauso genannt werden wie die Ex damals.

Bei einem Begriff wie Schatz oder Liebling kann ich das nicht wirklich nachvollziehen. Würde es sich um einen sehr spezifischen Kosenamen handeln, der direkt etwas mit der Ex-Freundin zu tun hatte, auf einem gemeinsamen Erlebnis basiert oder sonst irgendwie eigentlich nur mit ihr verknüpft ist, würde es für mich mehr Sinn ergeben, dass man das nicht möchte. Findet ihr es unnormal, dass man denselben Kosenamen für den neuen Partner verwendet, den man auch für den Ex-Partner hatte?

Ich empfinde Schatz oder Liebling nicht als persönlichen und individuellen Kosenamen. Das ist für mich eine universelle liebevolle Bezeichnung für einen Partner, die man auch in der Öffentlichkeit nutzen kann. Ich stelle mir gerade vor, wie man beim Essen mit Kollegen sagt: Pupsbärchen, hol' doch bitte noch etwas Wein.

Der Vorname klingt irgendwie distanziert und steril, aber Hase, Maus, Bär, Baby oder Keks sind nun auch nicht angemessen. Schatz, Liebling oder Liebste/r dagegen funktionieren. Das zeigt Nähe und Zusammengehörigkeit, aber es wirkt nicht lächerlich. Das habe ich ebenso in jeder Beziehung benutzt wie meine Partner auch. Individuelle Kosenamen dagegen ergeben sich doch recht spontan und sind, wenn so etwas entstanden ist, nichts für die Öffentlichkeit.

Ich finde es ja schon dermaßen befremdlich, wenn jemand in der Öffentlichkeit mit Kosenamen hausieren geht. So etwas ist doch etwas Privates und wenn man es machen muss, dann doch nicht für jedermann. Ich würde mir reichlich albern und respektlos vorkommen, wenn ich in der Öffentlichkeit einen Partner "Hasi Pupsi" oder "Furzbärchen" nennen würde, nur weil das der Kosename ist. Auch Schatzi und Liebling finde ich unangebracht, denn es wirkt auch nicht besser mit der Flasche Wein, wenn Schatzi das holen soll und nicht die Person mit Vorname angesprochen wird. Es wirkt einfach unprofessionell und nicht Nähe zeigend, denn immer und überall Nähe zeigen ist in meinen Augen unprofessionell.

Und wenn dieser nun so unkreativ ist, sich einmal etwas ausgedacht hat und das bei jeder Verwendet, dann kann er das doch machen. Solange sie nichts dagegen sagt und macht, wird es auch dabei bleiben. Wer das nicht will, der muss einfach mal seinen Mund aufmachen aber Männer sind meistens unkreativ und bleiben beim üblichen Schatzi, Bärchen, Häschen, Mäuschen oder das, was sie sich einmal ausgedacht haben für alles. Aber dahinter direkt noch Emotionen für die Ex Partnerinnen zu vermuten ist schon sehr Waage.

Jedenfalls würde ich das Spiel gar nicht erst mitmachen, dass auf Facebook und Co ein Partner anfängt etwas zu kommentieren mit Kosenamen, ganz gleich wie Individuell diese sind oder auch einfach aus dem Kosenamen Sammelbehälter, was man an jeder Ecke gehört. Für mich ist das nutzen von einem Kosenamen Respektlos, ich habe einen Vornamen und bei diesem möchte ich auch genannt werden insbesondere in der Öffentlichkeit. Und das nicht nur von Partnern, auch von Freunden, Familie und Co und das weiß mein Umfeld auch und hält sich daran.

Ich denke, dass man so pauschale Sachen wie Schatz für jeden Partner verwenden kann. Wenn man nun aber einem Partner einen sehr individuellen Namen gegeben hat, der dann auch etwas mit den Gefühlen zu tun hat, sollte man diesen nicht für den neuen Partner nehmen. Ich habe bisher immer Schatz gesagt und finde es auch in Ordnung, wenn das schon mein Ex gehört hat, meinen Mann stört das auch nicht. Immerhin weiß er, dass ich ihn liebe.

Letztendlich sollte man aber auch nur dann einen Kosenamen verwenden, wenn der Partner das mag und diesen kann man dann auch individuell gestalten. Es müssen aber beide Seiten gut damit leben können. Peinlich finde ich Kosenamen nicht.

Ich denke auch, dass es auf den Kosenamen selbst ankommt. Schatz ist da sicherlich sehr geläufig und da würde ich mir keine großen Gedanken machen, wenn mein Partner diesen auch schon bei seiner Ex-Freundin verwendet hat. Mein Partner spricht mich jedoch anders an und da wäre ich schon nicht besonders glücklich, wenn ich erfahren würde, dass er diesen Namen schon mal einer Verflossenen verpasst hatte.

Aber bei den üblichen Kosenamen finde ich das nicht so dramatisch. Allerdings muss ich auch sagen, dass ich nie den Kosenamen meines ersten Freundes für meinen jetzigen Partner benutzt habe. Das ist aber automatisch so passiert und nicht weil mich bewusst so entschieden habe. Meinem Partner wäre das ansonsten auch sicherlich recht egal.

"Schatz" ist doch wohl der gängigste Kosename für seine Partnerin oder seinen Partner. Viele haben diesen Kosenamen auch schon im Vorfeld bei der Ex-Freundin benutzt oder bei dem Ex-Freund. Ich sehe da auch nichts dramatisches bei, weil ich mich nicht mit Ex-Freundinnen irgendwie messen muss, da der Partner doch bei mir ist und nicht dort. Ob ich nun Schatz, Honey, Baby usw heiße, macht mir da nichts aus.

Es ist auch manchmal schwierig, einen individuellen Spitznamen für die Partnerin zu finden. Ich bin da auch etwas faul, wenn es um den Gedankengang geht. Schatz ist mir da gängig und nutzen wir, mein Freund und ich auch. Stört mich aber auch nicht, weil ich das nicht ein einziges Mal mit der Ex-Freundin oder mit meinen Ex-Freund in Verbindung brachte.

Na klar kommt auch mal "Baby" oder Schatzi oder irgendwelches anderes Zeug, aber so what? Ich finde daran nichts Schlimmes und fühle mich nicht auf den Schlips getreten und umgekehrt auch nicht. Irgendwann, sind wir doch mal ehrlich, gehen einem die neuen Kosenamen auch aus, damit sich nicht jeder auf den Schlips getreten fühlt, wenn es um Kosenamen des neuen Partners geht.

Bei dem Verschleiß den manche Menschen an den Tag legen, haben die ja viel Zeit für kreative neue Namen. Fördert dass das Gehirn? Wer weiß es schon. Jedenfalls bin ich da ausnahmsweise mal nicht so kleinlich und habe da kein Problem mit.

Bei allgemein bekannten Bezeichnungen wie Schatz oder ähnlichem sehe ich das auch gelassen. Mein Freund nennt mich auch oft Schatz, so wie er seine Exfreundin auch nannte, aber das ist so total unspezifisch und so handhabe ich es auch. Allerdings haben wir auch noch andere Wörter, die persönlicher sind oder eher Spitznamen gleichkommen und diese sind absolut individuell, da kann man eine andere Person eigentlich gar nicht mit anreden, weil sie Bezug zum Menschen haben und nicht übertragbar sind.

Mir ist auch mal aufgefallen, dass ganz viele Leute den einen Kosenamen, wenn er unspezifisch genug ist, mit in die andere Beziehung nehmen. So habe ich es selbst schon gemacht, so haben es Exfreunde gemacht, so kenne ich es von anderen Leuten. Man überträgt dieses positive Gefühl, was man mal für den Vorgänger hatte einfach auf den neuen Partner, daran ist nichts verwerfliches, im Gegenteil, es dokumentiert vielleicht keine Originalität, aber eben die Gefühle, die sich ähneln. Unter dem Gesichtspunkt kann man das doch sogar natürlich und positiv sehen.

Und wenn ich an mehr oder weniger originelle oder seltsame Kosenamen denke, muss ich an den Kachelmann denken, der all seine ganzen Geliebten einfach mit "Läusemädchen" anredete und somit niemals durcheinander kam. Die jeweiligen Damen werden diesen eigentümlichen Namen vermutlich auch besonders individuell gefunden haben und niemals auf die Idee gekommen sein, dass es da noch mehrere andere Läusemädchen gab.

Ganz ehrlich, ich habe für alle meine Partner bisher mehr oder weniger die gleichen Kosenamen benutzt. Soll man den Partner denn nie "Schatz" nennen, nur weil man irgendeinen Ex so genannt hat? Das ist doch absolut lächerlich, gerade dann, wenn es um solche Allerwelts-Kosenamen geht. Mittlerweile wird doch fast jeder so von seinem Partner genannt.

Wenn ich eine Beziehung abgeschlossen habe, dann zu 100 Prozent. Ich bin völlig über meinen Ex-Partner hinweg, denke nicht mehr an ihn und er ist mir absolut egal. Es ist nur irgendein Mensch für mich. Meine neue Beziehung lasse ich davon in keiner Weise beeinflussen und ich habe kein Problem damit, mit einem neuen Partner die gleichen Filme zu schauen, die gleichen Urlaubsorte zu besuchen oder die gleichen Kosenamen zu verwenden.

Weshalb auch nicht? Alles andere ist für mich Vergangenheit und hat nichts mit meiner neuen Beziehung zu tun. So sollte es doch aber auch sein, wenn man nicht irgendwo noch am Expartner hängt, oder? Alles andere fände ich bedenklich. Dann dürfte man ja quasi nichts mehr machen, was irgendwie an den Ex erinnern könnte oder was man mit ihm auch gemacht hat, egal ob es um die Nutzung von Kosenamen oder um das Schauen von irgendwelchen Serien geht.