Durch Fernbeziehung viel weniger Zeit für Kontakte haben?
Ich habe bei Facebook einen sehr interessanten Post gelesen, der von einer Frau in meinem Alter in einer gemeinsamen Gruppe veröffentlicht worden ist. Sie schreibt, dass sie schon seit zwei Jahren in meiner Stadt leben würde, allerdings wegen ihrer Fernbeziehung keine Zeit gehabt hätte, vor Ort Kontakte zu knüpfen. Sie würde das gerne so beibehalten, dass sie am Wochenende zu ihrem Partner fährt, aber für unter der Woche suchte sie eben Anschluss.
Ich kann schon nachvollziehen, dass man durch eine Beziehung weniger Zeit für Kontakte hat. Ich finde es jedoch merkwürdig, dass man ganze zwei Jahre keine Zeit hatte, Kontakte zu knüpfen trotz Fernbeziehung. Der Partner wird ja nicht ständig chatten oder telefonieren wollen, sodass man unter der Woche doch genug Zeit für Kontakte hätte oder nicht? Wie seht ihr das? Hat man durch eine Fernbeziehung noch weniger Zeit für private Kontakte als in einer "normalen" Beziehung? Oder ist das eurer Meinung nach schwachsinnig und hat eher was mit der Stärke des eigenen Willens zu tun?
Vielleicht hat sie einfach nicht gezielt nach Kontakten gesucht oder bestehende Bekanntschaften haben sich aufgrund der Wochenendbeziehung nicht vertiefen können. Ich denke schon, dass es schwierig ist, wenn man im Prinzip nie wirklich etwas ausmachen kann, denn immer nur nach der Arbeit ist ja auch blöd und am Wochenende wo viele Menschen Zeit haben, will oder kann sie ja nichts machen.
Ich hatte auch am Anfang meiner Beziehung eine Fernbeziehung und konnte auch feststellen, dass mein Partner eine Zeit gebraucht hat um Freunde zu finden oder Bekanntschaften zu schließen, einfach weil wenig Zeit vorhanden war und man dann ja auch noch etwas nacharbeiten musste, wenn man studiert. Dennoch ist alles möglich, wenn man nur will. 2 Jahre sind schon wirklich viel.
Für mich ist das einfach nur ein Vorwand. Die Dame scheint für mich eher von der Sorte gewesen zu sein, bei der die Beziehung immer an erster Stelle steht. Sprich sie ist nach ihrer Arbeit nach Hause gerannt und hat dem Partner mit der Fernbeziehung dann hinterher telefoniert und hinterher geschmachtet, anstatt es eben auf das Wochenende zu beschränken.
Ein "Grund" ist das nicht, eher eine Ausrede. Denn wenn sie nur am Wochenende mit ihrem Partner verbringt und zu diesem fährt, dann bleiben immer noch 5 Tage in der Woche übrig an denen man andere Kontakte pflegen kann wenn man es denn möchte. Will man das nicht, dann macht man es eben nicht aber braucht auch keinen "Zeitmangel" als Vorwand zu benutzen.
Ich habe genug Fernbeziehungen gehabt, das restliche soziale Leben habe ich dennoch nicht vernachlässigt. Auch wenn mir klar war, dass ich die Partner nur am Wochenende sehe oder alle paar Wochen einmal, hatte ich genug andere Aktivitäten wie Vereine, Freunde und Bekanntschaften die nebenbei mit gepflegt worden sind. Selbst in neuen Städten suche ich mir dann etwas neues, da es mir auch zu fade und öde wird und ich kein Typ Mensch bin, der nur auf einer Person hocken muss oder an ihr klammern sondern die eigenen Freiräume braucht.
Und man darf dabei nicht vergessen, ich habe noch oftmals Nachtschichten gearbeitet und konnte damit "abends" wenn die meisten anderen Zuhause waren oder unterwegs keine sozialen Kontakte knüpfen. Das war dabei dann eher der Grund warum es etwas länger gedauert hat hin und wieder, da Tagsüber die anderen auf Arbeit sind und eben nicht um die Ecken ziehen. Aber wenn man will, dann geht das auch und wenn man nicht wie eine Klette am Partner in der Fernbeziehung hängt und jeden Abend/Tag nur mit diesem chatten und telefonieren muss.
Es ist ja eben schon so, dass man einfach weniger Zeit hat, Freundschaften zu knüpfen und auch zu halten, wenn man selten in der Stadt ist, in der man eigentlich lebt. Ich hatte es auch im Studium so mitbekommen, dass diejenigen Studenten, die noch bei den Eltern gewohnt haben und eine weitere Strecke zu pendeln hatte, auch schwer Anschluss gefunden hatten. Ich denke, dass das bei einer Fernbeziehung nicht anders ist.
Da will man ein Treffen mit jemandem abmachen und es klappt nicht, weil die andere Person dann erst einmal für einige Zeit weg ist. Trifft man sich dann doch irgendwann, muss man dann gegebenenfalls wieder lange auf das nächste Treffen warten. Ich denke, dass es gerade in der Anfangszeit wichtig ist, sich regelmäßig zu sehen und regelmäßigen Kontakt zu haben, egal ob Beziehung oder Freundschaft.
Allerdings kann eine Fernbeziehung auch den Vorteil haben, dass man an zwei Orten Freundeskreise oder einzelne Freunde haben kann. Allerdings muss man diese Freundschaften erst einmal knüpfen. Bei dem Wohnort des Partners kann es ja noch einfacher sein, wenn der Partner da etwas vermittelt und man durch ihn neue Leute kennenlernt. Im eigenen Wohnort ist das unter Umständen nicht so leicht, vor allem dann nicht, wenn man sich durch die ständige Pendelei und Abwesenheit nicht einfach mal in irgendwelchen Sport- oder Sprachkursen anmelden kann, wo man ja schnell mal neue Leute kennenlernt.
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