Partner alleine lassen als Risiko betrachten?
Ich habe jetzt gehört, dass jemand sagte, dass es immer ein Risiko sei, wenn man seinen Partner zum Beispiel durch eine Geschäftsreise alleine lassen würde. Da könnte es ja immer sein, dass dieser sich während der Abwesenheit anderweitig umsehen würde. Sich also mit einem anderen Mann oder einer anderen Frau treffen würde. Damit müsste man rechnen, wenn man eben längere Zeit abwesend wäre und eben abwiegeln müsste, was einem dann wichtiger wäre.
Ich halte das für Blödsinn und denke, dass man dem Partner schon vertrauen können sollte und nicht jeder gleich fremd geht, weil der Partner mal auf Reisen ist oder sonst wie längere Zeit abwesend. Ich denke daher auch nicht, dass man sogar damit rechnen muss, dass so etwas eben passieren könnte. Da dürfte man dann ja nie wegfahren und für mich ist das ein Zeichen von Mangel an Vertrauen.
Meint ihr auch, dass man es als Risiko betrachten sollte, wenn man den Partner alleine lässt? Meint ihr nicht, dass da ein gewisses Maß an Vertrauen schon vorhanden sein sollte? Ist es nicht paranoid da gleich zu meinen, dass man mit einem Betrug quasi rechen müsste? Wie denkt ihr da? Sagt so etwas nur jemand, der da schon schlechte Erfahrungen gemacht hat?
Kann derjenige dann überhaupt noch 5 Minuten aus dem Haus gehen, ohne direkt solche Unterstellungen zu treffen? Denn eine Geschäftsreise alleine ist es nicht, auch wenn derjenige auf Arbeit ist und der Partner alleine Zuhause ist oder seiner Arbeit nachgeht, kann man sich umsehen. Gleiches auch wenn man alleine in den Supermarkt geht und der andere außer Sichtweite ist.
Für mich ist das schon eine krankhafte Denkweise die hier an den Tag gelegt wird und das Vertrauen ist doch sehr gebeutelt wenn gar nicht vorhanden, dass man meint, dass jeder sich direkt umsieht wenn er mal 5 Minuten von der Leine gelassen wird oder auch mal einige Tage alleine klar kommen muss. Mag sein, dass schlechte Erfahrungen mit eine Rolle spielen aber auf jeden Übertragen kann man das nicht, nur weil einer so drauf war, muss es noch lange nicht der nächste Partner sein.
Ich war lange genug in Beziehungen die aus der Ferne geführt worden sind und das über Jahre. Da gab es keinen Anlass zum Fremd gehen oder umsehen, wenn es gepasst hat. Erst als es eben nicht mehr gepasst hat, hat sich der eine oder andere mal umgesehen, etwas anderes angefangen aber dazu gehörten dann auch immer noch zwei. Mehr oder weniger waren alle Beziehungen schon am Ende, als es zum Fremdgehen gekommen ist und nicht aus einer intakten Beziehung heraus und einer Laune.
Wer fremdgehen, eine Affäre beginnen oder sich neu orientieren möchte, der wird das tun. Da ändert der vorhandene Partner gar nichts dran. Denn die Entscheidung dazu trifft der untreue Part immer ganz allein. Er mag einen Grund für sein Verhalten anführen, um es zu entschuldigen, aber er trägt trotzdem allein die Schuld.
Nehmen wir doch einmal den einfachsten Fall an. A trifft in einer Bar einen attraktiven Menschen und landet mit dem beim Mini-Steck auf der Toilette, im Auto, hinterm Busch oder im Hotel. Unter Umständen braucht das kaum ein Gespräch und es geht nach fünf Minuten zur Sache. Trotzdem ist A nicht einfach da rein gerutscht. A hat viele einzelne Entscheidungen getroffen und sich aktiv zum Betrug entschieden.
Wenn es um Bekannte, Arbeitskollegen, Nachbarn und so weiter geht, dann ist der Weg noch länger. Wer einen Partner mit so wenig Integrität, Loyalität und so viel Egoismus hat, der wird nichts daran verändern, nur weil er immer da ist oder immer die Bedürfnisse des anderen befriedigt. So jemand wird jede Gelegenheit nutzen und dem anderen dann zumindest eine Mitschuld geben.
Ob jemand mit häufiger Abwesenheit des Partners zurechtkommt, oder ob jemand in gewissen Abständen fremde Haut möchte, das ist individuell verschieden. Aber die Gefühle für den anderen sollten dazu führen, dass man das vorher anspricht und Lösungen sucht. Es ist kein Freifahrtschein für Betrug.
Mit einem meiner ehemaligen Partner ist die Beziehung daran vollkommen abstrus gescheitert. Er hatte ständig das unbegründete Gefühl, dass ich mit einem besseren durchbrennen würde. Also bewies er sich in fremden Betten, dass er auch begehrenswert ist. Dabei hinterging er mich und die anderen Frauen, denen er sich als Single mit ernsthaftem Interesse präsentierte.
Mein Mann dagegen ist vollkommen gelassen. Ich teile ab und zu eine Wohnung mit seinem Vorgänger, den ich rein erotisch gesehen noch sehr anziehend finde. Trotzdem passiert da nichts. Meine bessere Hälfte verlässt sich darauf, aber er wäre nach einem Betrug konsequent weg. Und ich genieße das Gefühl in der Nähe des Ex und respektiere die Grenze. Eine tolle Nacht ist es echt nicht wert.
Es kann doch immer etwas passieren und wenn ich meinen Partner nicht mal alleine lassen kann, sollte ich es vielleicht ganz lassen. Würde mein Mann so eine Einstellung haben würde ich mich trennen, da ich es für wirklich schlimm halte, wenn man nicht mal etwas ohne den Partner machen kann. Freunde sind dann ja nicht machbar, da die einen ja auch mal für sich haben wollen und wenn der Partner einen betrügen will, dann macht er es auch irgendwie.
Klammern und Eifersucht finde ich vollkommen fehl am Platz. Man muss einem Partner vertrauen können und ihm auch glauben, wenn er zu einer Dienstreise ist oder einfach nur mal nett weggehen will.
Du solltest deinen Partner auch auf keinen Fall alleine zur Arbeit gehen lassen. Die meisten Beziehungen beginnen schließlich am Arbeitsplatz, da ist das Risiko sicher groß, dass er sich dort umsehen könnte. Alleine Einkaufen oder auf eine Party gehen geht dann natürlich auch nicht, denn ich habe so schon spätere Partner kennen gelernt.
Das Risiko für diese Beziehung ist wohl eher unbegründete Eifersucht. Wenn der Typ sich nach einer anderen umsieht dann wohl in erster Linie weil er absolut keine Lust mehr auf die Klammer hat und dringend mehr Freiraum braucht.
Wer das Gefühl hat, dass der Partner beim "alleine lassen" schon eine Möglichkeit nutzen könnte, fremdzugehen, sich anderweitig umzusehen oder eine Affäre zu beginnen, der sollte sich selber sowie die Beziehung hinterfragen. Ich möchte nicht urteilen darüber, ob es entsprechende Hinweise auf ein derartiges Verhalten gibt, aber Fakt ist auch, solch ein Gedankengang ist in meinen Augen für die Beziehung nicht gesund und tragbar.
Natürlich kann ich, weil ich betrogen wurde verstehen, wie man sich in zukünftigen Beziehungen fühlt. Klar habe auch ich dadurch eine Art "Schaden" davon getragen und etwas Angst, wieder betrogen zu werden. Doch ich lasse mich davon nicht leiten und mache nicht die Fehler, die andere tun. Das heißt, ich kontrolliere meinen Freund nicht, lasse ihn bedenkenlos alleine und schaue nicht in sein Handy, selbst wenn ich das alles tun könnte, weil es ihn ja gar nicht stört.
Ich habe aber auch ein gewisses Radar dafür, wenn sich Kleinigkeiten sofort verändern, die vorher anders waren. Als Beispiel, wenn er sein Handy verstecken würde, es nicht mehr offen auf den Tisch liegen lässt usw. Doch einen Affenzirkus mache ich dann trotzdem nicht, weil wer mich betrügen will, der tut es und da kann ich eh wissen und tun, was immer ich will und so sieht es auch beim Thema Partner "alleine lassen" aus. Frau oder Mann kann dagegen nichts tun.
Es macht also wenig Sinn, solch ein Verhalten an den Tag zu legen und viele Menschen haben ja gerne die Begründung nach dem Motto "Du hast mich ins fremdgehen getrieben", weil man sie so kontrolliert. Für mich ist das zwar Quatsch, aber damit man sich den Mist nicht auch noch anhören muss, würde ich solch ein Verhalten sowieso vermeiden!
Kontrollieren, immer sich fragen, was macht der Partner gerade und mehr - das wäre mir auf die Dauer einfach zu anstrengend. Ich würde es nicht begrüßen, wenn man mich nicht alleine lassen kann, weil man Angst hat, dass ich etwas tue. Ich habe für Eifersucht und Angst jemanden zu verlieren, viel Verständnis. Ich finde Eifersucht auch auf gewisser Art sexy, aber bitte nicht zu viel.
Ich halte diese Unterstellung auch für übertrieben, dass ein für eine Woche allein gelassener Partner gleich mit der nächstbesten Person ins Bett springt. Wenn man solche Gedanken hat, dann stimmt meiner Meinung nach etwas Grundlegendes in der Beziehung nicht, da ja scheinbar jegliche Vertrauensbasis fehlt.
Außerdem ist es irgendwie unlogisch, sich nur über solche spezifischen Situationen Sorgen zu machen. Was ist denn dann mit freien Tagen, die der Partner allein zuhause verbringt, während man selbst auf der Arbeit ist? Müsste man nicht auch befürchten, dass der angebliche "Frauenabend" mit Freundinnen am Samstag in Wirklichkeit ein Date mit einer heimlichen Affäre ist? Und zur Sicherheit könnte man ja auch mal einen Blick in den Chatverlauf auf dem Smartphone der Geliebten werfen, oder? Kurz gesagt: Wer ernsthaft vorhat, fremdzugehen, der wird das auch ohne längere Abwesenheit des Partners hinbekommen, und da hat man dann auch leider nicht allzu viel Einfluss darauf.
Meiner Meinung nach macht man sich langfristig mit einer Einstellung wie dieser nur selber unglücklich. Wenn Anzeichen dafür existieren, dass die Beziehung nicht gut läuft und dass der Partner sich eventuell anderweitig umsieht, dann finde ich es wichtig, nicht mit Misstrauen und Kontrolle zu reagieren, sondern das Thema offen anzusprechen und eine Lösung zu suchen - ob nun in Form einer Aussprache, einer Paartherapie oder, wenn nichts mehr hilft, einer Trennung, die dann aber in die Wege geleitet wird, bevor es zum Seitensprung kommt. Das ist für beide Parteien hart, aber zumindest nicht so schmerzhaft und hinterlistig.
Darf man den Partner dann überhaupt noch allein zur Arbeit lassen oder sollte man dann am besten mit ins Büro kommen und die ganze Zeit an seinem Schreibtisch sitzen, um auch ja sicherzugehen, dass er auch bloß nicht mit irgendwelchen Arbeitskollegen flirtet?
Wenn das so wäre, dann könnte man seinen Partner ja nie irgendwo alleine hinlassen, weder zum Einkaufen, noch zu Treffen mit Freunden oder zu Familienbesuchen. Letzteres könnte schließlich auch nur ein Vorwand sein und vielleicht trifft sich der Partner ja heimlich mit einem Geliebten, anstatt seine Familie zu besuchen, wie er es angekündigt hat.
Wenn man dem Partner so wenig vertraut und es als Risiko angeht, ihn allein auf Geschäftsreise zu lassen, dann sollte man doch ganz dringend an seinem Selbstwertgefühl arbeiten. Anders kann eine Beziehung doch nicht funktionieren. Vertrauen ist doch auch die Basis einer Beziehung und wenn man dem Partner nicht vertraut, dauernd misstrauisch ist und immer das Schlimmste vermutet, leidet die Beziehung darunter. Und man selbst leidet ja auch darunter, wenn man sich dauernd Sorgen macht und immer das Schlimmste befürchtet. Das geht doch auf die Psyche.
Ich finde es ganz wichtig, sich gegenseitig Freiheiten zu lassen und auch mal etwas ohne den Partner zu machen. Ich würde es meinem Partner nicht verbieten, irgendwo hin mitzukommen, aber ich sehe es nicht als notwendig an, meinen Partner immer überall dabei haben zu müssen. Wir vertrauen uns aber auch gegenseitig und von daher ist das gar kein Problem.
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