Regelmäßig über etwas jammern, das man selbst ändern kann?

vom 29.04.2020, 17:23 Uhr

Viele Menschen jammern ja regelmäßig über Dinge, die sie selbst ändern könnten und die in ihrer Hand liegen. Ich bekomme es ganz oft mit, wie manche Menschen jahrelang über ihr Gewicht und ihre Figur jammern und darüber, wie unzufrieden sie damit sind, obwohl sie es noch nie ernsthaft versucht haben, abzunehmen.

Manche jammern ja auch, wie unzufrieden sie im Job sind, obwohl sie diesen wechseln könnten. Gut, einen neuen Job zu finden ist nun nicht gerade einfach, aber wenn ich mitbekomme, wie manche beispielsweise darüber jammern, dass ihnen bestimmte Dinge in ihrer Wohnung nicht gefallen, die sie im Prinzip mit nur wenig Aufwand an einem Tag ändern könnten, dann habe ich da kein Verständnis. Aber möglicherweise bin ich da selbst nicht immer anders. Kennt ihr das von euch auch? Und warum macht man das?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich kenne das, allerdings eigentlich nicht von mir. Ich jammere nur über Gegebenheiten, die ich nicht ändern kann, auch wenn das eigentlich ja auch nichts bringt. Aber ab und an muss man seinen Unmut über irgendwelche Dinge halt äußern.

Ich finde es sehr anstrengend, wenn ich Gespräche mit Menschen führe, die über Sachverhalte jammern, die sie eigentlich selbst ändern können, aber sich nicht trauen, aus ihrer Komfort-Zone herauszukommen. Das ist kontraproduktiv. Irgendwie fehlt diesen Zeitgenossen der nötige Mut und das Selbstvertrauen, eine Änderung herbeizuführen, sei es nun im Job oder im Privatleben.

Am Schlimmsten finde ich es, wenn Menschen in toxischen Beziehungen leben und da einfach nicht herauskommen oder wenn Menschen im Job gemobbt werden, sich aber nicht zutrauen, eine neue Stelle zu finden.

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» netti78 » Beiträge: 3238 » Talkpoints: 18,35 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich kann mit Menschen, die notorisch unzufrieden sind, ja generell nicht viel anfangen. Mich irritiert auch das penetranten Jammern über Dinge, die man nicht ändern kann, weil das nämlich auch keinen Sinn macht. Ja, mein Rasen ist schon wieder auf dem Weg zur Steppenlandschaft und es ist noch nicht mal Sommer, aber kann ich Regen herbei Jammern wenn ich mich nur oft genug über das Wetter beschwere?

Aber, dass man Dinge nicht unbedingt direkt in Angriff nimmt obwohl man sie als störend empfindet kennt doch wohl jeder und ja, teilweise sind das nur Kleinigkeiten. Aktuelles Beispiel: Ich habe gestern mein Bügelbrett neu bezogen. Davor habe ich mir ewig gedacht, dass ich dringend einen neuen Bezug nähen muss und ich habe das immer wieder aufgeschoben. Letztendlich habe ich nicht mal eine Stunde gebraucht für diese Arbeit.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Ich kenne niemanden, der so top selbstdiszipliniert und beherrscht ist, dass er nie über etwas "jammert". Die Leute, die das behaupten, sehen ihr Gejammer einfach als "berechtigte Beschwerde" oder "Dampf ablassen" an, und schon ist das Selbstbild des nie jammernden Stoikers wieder intakt.

Von daher gebe ich lieber gleich zu, dass ich nicht alles in meinem Leben entweder toll finde oder mich ohne mit der Wimper zu zucken damit abfinde. Meistens sind es Kleinigkeiten, vor denen ich mich drücke oder über die ich mich beklage, angefangen von der schwächelnden Dunstabzugshaube in der Küche über die vielen Pollen in der Luft bis hin zu dem Gekreische der nervigen Bälger in der Wohnung über uns.

Ich weiß schon, was ich im Rahmen meiner Möglichkeiten dagegen tun kann, aber wie gesagt - manchmal ist es einfach bequemer, auf dem Sofa zu sitzen und zu seufzen. Schließlich geht es ja um nichts Weltbewegendes.

» Gerbera » Beiträge: 11310 » Talkpoints: 47,17 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



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