Geschenke nach Trennung zurückverlangen?
Der Fall betraf einen Kumpel meiner jüngeren Schwester, der so um die 20 ist. Er war heftig in ein Mädchen verliebt und fünf Monate lang mit ihr zusammen. Er war überzeugt, dass die Beziehung nicht zu Ende gehen wird und sie haben sich schon nach zwei Monaten zu ihren Geburtstagen recht kostspielige Geschenke gemacht. Vor allem er hat viel Geld dabei ausgegeben und ihr auch zwischendurch Schmuck und ein paar teure Videospiele geschenkt, da sie gerne zockt.
Warum genau es zwischen den beiden zu Ende ging weiß ich nicht, jedenfalls war die Trennung sehr bitter und sie haben danach den Kontakt abgebrochen, allerdings schrieb er ihr dann später noch einmal, sie möge bitte einen Teil der Geschenke zurückgeben. Hätte er gewusst, dass es so bald zu Ende geht, hätte er ihr diese nicht gemacht. Sie hat ihm eine Kette auf der Love Forever draufstand zurückgegeben, weil sie meinte, diese hätte für sie sowieso keinen emotionalen Wert, aber andere Sachen wollte sie nicht zurückgeben, worauf er noch eine ganze Weile bestand.
Findet ihr es okay nach einer Trennung Geschenke zurückzuverlangen oder ist ein Geschenk dennoch ein Geschenk, auf das man schließlich kein Anrecht mehr hat?
Für mein Verständnis sind Geschenke an keine Bedingungen oder besonderen Hintergedanken geknüpft und sollen Zuneigung, Liebe oder Dankbarkeit gegenüber einer anderen Person ausdrücken. Mit der Übergabe an den anderen gehen sie auch in dessen Besitz über, und dann hat der ursprüngliche Käufer meiner Meinung nach keinen Anspruch mehr darauf und kein Recht, die Dinge zurückzufordern, wenn er es sich doch anders überlegt.
Dabei spielt der Wert der Artikel keine Rolle, denn der junge Mann wurde von seiner Freundin sicher nicht dazu gezwungen, teuren Schmuck und die neuesten Videospiele zu kaufen. Das war seine eigene Entscheidung, weil er ihr eine Freude machen wollte. Es hätte ihm ja freigestanden, nur einen Strauß Blumen zu besorgen.
Sein Verhalten in dieser Situation wirkt auf mich ehrlich gesagt ziemlich selbstsüchtig und fast so, als hätte er einen Teil der Geschenke auch aus eigenem Interesse besorgt. Mit dem Schmuck wird er nun nicht viel anfangen können, als ihn eventuell weiter verschenken oder -verkaufen zu können, aber wenn er selber auch ein Zocker ist, könnte man ihm glatt unterstellen, dass er die Videospiele nach der Trennung nun gerne für sich selbst hätte und auch irgendwo der Meinung ist, dass sie ihm zustehen, weil er sie bezahlt hat. Diese Auffassung finde ich aber nicht richtig.
Natürlich gibt es auch Situationen, in denen ein Partner den anderen regelrecht ausnimmt und sich teure Geschenke machen lässt und sich diese auch explizit wünscht, wobei er selbst genau weiß, dass emotional kein großes Interesse an der Beziehung besteht und dass er sich trennen will und wird, sobald sich eine bessere Option ergibt. So etwas finde ich natürlich absolut mies, und vor dem Hintergrund könnte ich das Bestehen auf eine Rückgabe der Geschenke sogar irgendwo nachvollziehen. Die Grundlage dafür ist aber auch hier leider nicht eindeutig gegeben.
So etwas finde ich ganz schrecklich, armselig und einfach peinlich. Ich würde niemals Geschenke zurückverlangen, egal wie viel Geld ich für jemanden ausgegeben hätte. Wenn man jemandem etwas schenkt, dann muss einem auch bewusst sein, dass die Freundschaft oder Beziehung irgendwann vielleicht kaputtgeht und die Geschenke dann eben weg sind.
Außerdem sollte man auch nie erwarten, etwas im gleichen Wert zurückzuerhalten oder überhaupt sicher zu sein, dass man auch etwas bekommt. Aber genau das bedeuten Geschenke, die von Herzen kommen ja auch. Man schenkt jemandem etwas, weil man ihm eine Freude machen will und weil einem die Person im Moment viel bedeutet und stellt keine Erwartungen an die andere Person, weder dass man auch ein Geschenk zurückbekommt, noch dass die Beziehung hält.
Mein erster Freund war auch ganz schrecklich geizig. Er hatte mir irgendwann etwas geschenkt, was für seine Verhältnisse teurer war. Als die Beziehung gegen Ende kriselte und es klar war, dass wir uns trennen würden, hatte er sich das Geschenk "ausleihen" wollen. Da war mir aber natürlich schon völlig klar, dass er das Geschenk einfach nur zurück haben wollte. Und natürlich habe ich es dann nie wieder gesehen.
So etwas finde ich ziemlich daneben und man gibt sich dann auch die Blöße, wenn man tatsächlich auf den Gedanken kommt, Geschenke zurückzufordern. Das ist in meinen Augen kleinlich und unangebracht.
Einer meiner Ex-Freunde wollte damals tatsächlich, dass ich ihm eine CD schicke, die er mir geschenkt hat. Ehrlich gesagt kann ich mich gar nicht mehr daran erinnern, ob ich seinem Wunsch überhaupt Folge geleistet habe, aber ich fand es damals ziemlich peinlich, zumal es sich ja nicht um einen hochpreisigen Artikel gehandelt hatte.
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