Verlangen, dass Partner Tattoo von Ex entfernt?
Ein Freund meiner Schwester hat zur Zeit wohl viel Stress mit seiner neuen Freundin. Mit dieser ist er seit mehreren Monaten fest zusammen. Erst neulich hat sie ihn nach der Bedeutung seiner Tattoos gefragt, da er einige besitzt. Dabei kam dann heraus, dass eines davon ein Partnerschaftstattoo war, seine Exfreundin, die er hatte heiraten wollen, hatte ebenfalls das gleiche. Es ist ein Symbol, dass sie soweit ich weiß sich selbst ausgedacht hatten, man kann also gar nicht genau darauf schließen, was es eigentlich bedeutet.
Nun stellt sich heraus, dass seine Freundin die Sache sehr stört und sie findet, er sollte sich das auf jeden Fall entfernen oder abändern lassen, dass sei kränkend für sie, wenn er so eine Erinnerung an eine Exfreundin am Körper trägt. Er will das Tattoo aber auf jeden Fall so behalten, er meint, er hätte komplett mit der Beziehung abgeschlossen, aber es war auch eine gute Zeit und er sieht nichts falsches an so einem Tattoo.
Findet ihr es nachvollziehbar, dass ein neuer Partner so ein Tattoo als Problem sieht? Ist es in Ordnung zu verlangen, dass Tattoo zu entfernen oder zu verändern oder geht das den anderen nichts an?
Zunächst einmal finde ich, dass jeder das Recht darauf hat, mit seinem Körper das zu machen, was er möchte. Man kann als Partner/in seine Meinung dazu haben und sie auch äußern, aber zu fordern oder verlangen hat man da gar nichts.
Ich kann auch ehrlich gesagt nicht nachvollziehen, warum man wegen eines Tattoos so einen Aufstand macht. Man kann von Partnertattoos halten was man will, aber damals hat sich das Paar nun einmal dafür entschieden. Die Ex war ein wichtiger Teil seines Lebens und er trägt die Erinnerung daran eben nicht nur im Kopf, sondern auch auf der Haut. So what? Jetzt ist er mit ihr zusammen und das Tattoo ist einfach ein Zeichen aus der Vergangenheit.
Es handelt sich hier ja auch nicht um ein Tattoo des Gesichtes oder des Namens der Ex -da kann ich irgendwo noch nachvollziehen, dass man es nicht so berauschend findet, ständig deren Namen zu lesen oder ihr Antlitz zu sehen- sondern nur um ein Zeichen, das für den Träger eine Bedeutung hat.
Insofern finde ich, dass nicht das Tattoo das Problem ist, sondern die Gedanken der Frau. Ich denke, wenn man selbstbewusst ist und sich in seiner Beziehung sicher fühlt, sollte man sich nicht gekränkt fühlen, sondern drüber stehen können und es als Erinnerung akzeptieren.
Ein Tattoo ist eben nichts, was man nur ein paar Tage hat und deswegen hätte man so einen Fall beim Stechen durchaus schonmal überlegen können. Ich finde nichts falsch daran dieses nun aber behalten zu wollen. Immerhin ist es nichts, was offensichtlich auf diese Freundin hinweist und als Erinnerung dienen doch ziemlich viele Sachen. Für sie wäre es aber wahrscheinlich auch verwerflich, wenn die Ex einfach nur beim Stechen dabei gewesen wäre, denn dann würde er auch an sie denken, wenn er es sieht.
Verlangen kann die neue Freundin nichts und irgendwie sollte man sich auch erwachsener verhalten als sie es macht. Sie muss damit leben und letztendlich hat sei auch nie eine Garantie, dass die Beziehung hält. Weswegen es auch gemein wäre einfach etwas zu verlangen.
Bei der Überschrift hatte ich nun auch gedacht, dass es sich um ein Tattoo handelt, das den Namen der Ex zeigt oder etwas in der Art. Das ist aber nun gar nicht der Fall. Dabei hätte ich es auch noch verstehen können, dass man es nicht toll findet, den Namen der Ex-Freundin des Partners ständig lesen zu müssen und dass man dann den Partner um die Entfernung bittet.
Aber hier in dem beschriebenen Fall finde ich es nicht nachvollziehbar, wenn ich ehrlich bin. Der Partner hatte ehrlich geantwortet, was das Tattoo für eine Bedeutung hat und auch wenn das gemeinschaftlich mit der Ex-Freundin gestochen wurde, muss es doch nicht heißen, dass der Mann noch Gefühle für diese Frau hat.
Vor allem finde ich es nicht in Ordnung, das regelrecht zu verlangen, dass das Tattoo entfernt oder verändert wird, denn das muss ja wohl nur derjenige entscheiden, der das Tattoo dann hat, ob er das machen möchte. Man kann darum bitten, wenn es einen stört, aber das war es dann auch schon. Vor allem geht so eine Entfernung dann auch nicht immer komplett und wenn dann noch Rückstände da sind, die die Freundin noch immer an die E-Freundin des Partners erinnern, ist das sicher auch nicht so toll.
Auch für den Partner selber ist das vielleicht nicht unbedingt erstrebenswert und so verstehe ich es schon gut, dass er an dem Tattoo festhält und es nicht ändern möchte. Die Frau muss einfach damit klarkommen, dass vor ihr eine Frau an der Seite ihres Partners war, die ihm so viel bedeutet hat, dass sie heiraten wollten. Das wird das eigentliche Problem sein, an dem auch die Entfernung des Tattoos nur bedingt etwas ändern würde.
Zunächst einmal bin ich der Ansicht, dass jeder seinen Körper entsprechend bemalen lassen darf, wie die Person möchte. Manche machen sich eben auch ein Partner Tattoo, was ich legitim finde. Es mag manchmal auch einfach doof sein, aber wenn das Tattoo, wenn es kein direkter Name ist, dem Partner noch immer gefällt, auch abseits der Trennung, dann ist das doch Okay.
Natürlich kann mir manchmal denken, dass es komisch ist, wenn man ständig auf das Tattoo der Ex-Partnerin guckt, welches sie wohl auch hat oder er, aber wie klein muss man sich als neuer Partner oder Partnerin fühlen, um das als Konkurrenz oder Grund zur Eifersucht zu sehen? Immerhin ist der Partner als Beispiel bei mir und nicht bei der Ex oder dem Ex. Das sagt doch vieles aus, wie ich finde, aber manch einer kann darüber offenbar nicht hinwegsehen, was ich nur bedingt verstehen kann.
Ich kenne 3 Männer, wovon der eine 5 verschiedene Namen seiner Ex-Freundin an der Hand, am Hals, auf den Rücken oder Innenschenkel trägt. Das finden neue Partnerinnen auch nicht schön, aber er sagt immer, das war ein Teil seines Lebens und deswegen verändert er die Namen nicht. Finde ich bemerkenswert wie standhaft der Mann ist, weil das schon für einige Beziehungsenden gesorgt hat.
Der andere hat nur einen Namen von seiner Ex-Freundin und dem gemeinsamen Kind auf den Arm. Trotzdem rastet seine neue Freundin deswegen regelmäßig aus, will kein Händchen halten und ist der Meinung, er muss sich den Namen der Ex-Freundin übertätowieren lassen. Würde er ja auch tun, aber er findet das allgemeine „Du musst“ unangebracht, weil er das Theater nicht verstehen kann.
Meine Bekannte hat derweil ein chinesischen Namen für ihre Partnerin gewählt und findet das eine kreative Idee, dass nach der Trennung eben dort kein Name steht. Ich finde das auch vollkommen in Ordnung und durchaus eine bessere Idee. Sie ist aber auf die Frage, sie sind ja auch zusammen, immer ehrlich. Sie findet halt nur, dass es einfacher ist, in Zukunft da keinen direkten Namen stehen zu haben, sondern ein chinesisches Schriftzeichen. Ist eine gute Lösung, wie ich finde.
Ich würde meinem Freund, wenn er den Namen seiner Ex-Freundin auf dem Arm oder so hätte nicht andichten, dass er das ändern muss. Ich habe keinen Einfluss auf seinen Körper und finde es einfach auch unverschämt, dass ich unsere Beziehung an einem Tattoo ausmachen würde. Ich habe mich entschieden, wusste worauf ich mich einlasse und weg machen? Das ändert ja gar nichts zu meiner Liebe im Vorfeld oder?
Also kann ich diesen Affenzirkus mancher Frauen oder auch Männer und deren Eifersüchteleien und Gedanken nach dem Motto, du hast nicht abgeschlossen mit dem oder der, nicht nachvollziehen. Das ist doch Quatsch.
Ich wäre auch nicht begeistert, wenn mein Partner so ein Tattoo hätte, wobei ich aber trotzdem nicht erwarten würde, dass er das entfernt. So eine Tattoo-Entfernung ist ja nichts, was man einfach so spontan von einem Tag auf den anderen machen kann und sollte. Das ist ja in der Regel mit sehr viel Aufwand, Zeit und vor allem auch Geld verbunden.
Man muss sich über Monate einer sehr kostspieligen Therapie unterziehen, die noch dazu sehr schmerzhaft ist und einem viele Einschränkungen einbringt. Noch dazu ist nicht einmal klar, dass das Tattoo am Ende dann nicht mehr zu sehen ist. Es kann trotzdem gut sein, dass man das Tattoo am Ende noch immer gut sieht.
Ich würde also nie erwarten, dass mein Partner das alles auf sich nimmt, nur weil ich das so möchte. Abgesehen davon finde ich das in dem Beispiel genannte Tattoo auch nicht so schlimm. Bei einem Porträt oder dem Namen der Ex wäre es ja etwas anderes, aber solange es sich nur um ein Symbol handelt, kann man doch darüber hinwegsehen.
Man sollte einfach lernen, zu akzeptieren, dass der Partner auch vor einem schon andere Partnerinnen hatte, die er auch sehr geliebt hat und mit denen ihn einiges verbindet. Sicher ist ein Tattoo nicht unbedingt das, was man sich als neue Partnerin wünscht, aber ob es ein Tattoo, gemeinsame Kinder oder irgendwelche anderen Gegenstände sind, ist ja letztendlich eines, wenn man bedenkt, dass man lernen muss, damit aufzuhören, im Kopf ständig eine Verbindung zwischen den beiden herzustellen, zumindest eine emotionale.
Ich kann schon verstehen, dass man nicht begeistert ist, wenn der Partner ein Tattoo vom Ex hat. Trotzdem muss man in dieser Hinsicht nicht dramatisch werden, denn Expartner hinterlassen einfach Spuren, daran kann man eben nicht viel ändern. Ich finde es ein wenig unverschämt, wenn man von seinem Partner verlangt, dass Veränderungen am Körper vorgenommen werden. Auch so etwas wie einen Namen nach der Scheidung behalten sollte doch kein Problem sein.
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