Partner glaubt Fake News - Grund für Streit und Trennung?
Fake News waren ja in den letzten Jahren ein großes Thema. Für einen Bekannten hat das sogar für Beziehungsprobleme gesorgt. Zwar unterhielt er sich mit seiner Freundin selten über politische Themen und das Weltgeschehen, ihm fiel aber auf, dass sie immer öfters reißerische Artikel in den sozialen Medien teilte, die man entweder selbst schnell als suspekt erkennen konnte oder die später als falsch entpuppt wurden.
Irgendwann fing ihn das dann doch an zu nerven, auch wenn er Facebook & Co. nicht viel Bedeutung schenkt. Er hat dann regelmäßig ihre Beiträge kommentiert und darauf hingewiesen, dass die News fragwürdig oder schlicht falsch sind, oft auch mit Beweis, woraufhin sie ziemlich wütend wurde, dass er alles anzweifelt, was sie postet.
Es gab dann wohl noch richtig Streit hinter den Kulissen und er hat sogar überleg, ob er auf Dauer mit jemandem zusammen sein kann, der stur solche News teilt und sich nicht belehren lassen will. Findet ihr das nachvollziehbar? Würde es euch sehr stören, wenn euer Partner immer wieder auf Fake News herein fällt und dann auch nicht darüber belehrt werden möchte?
Ich finde, diese Beziehung hat so viele Baustellen, dass ich schon an dem Sinn einer solchen Beziehung zweifle. Kommen wir zu ihr: sie scheint wenig Grips zu haben und mehr oder weniger unreflektiert alles zu glauben und zu teilen, was sie irgendwo bei Facebook aufgegabelt hat.
Allein dieses intellektuelle Niveau wäre in einer Beziehung überhaupt nichts für mich. Das würde mich eher unterfordern. Ich brauche einen Partner, der intellektuell auf meiner Ebene ist und mit dem jede Diskussion eine Bereicherung ist, auch wenn man mal verschiedener Ansicht ist. Unreflektierte Verbreitung von Fake-News gehört leider nicht in diese Kategorie.
Kommen wir zu ihm: anstatt, dass er sie mal privat zu Hause unter vier Augen bei Seite nimmt und ruhig und sachlich mit ihr darüber spricht und ihr Beweise liefert, dass Facebook eben Fake-News publik macht, demütigt er sie in aller Öffentlichkeit und kommentiert entsprechende Sätze unter ihren Postings. Ist doch klar, dass sie sich dann gedemütigt, provoziert und gekränkt fühlt und dann erst recht auf ihren Standpunkt beharrt.
Ich glaube, dass man sich durchaus auch mal irren kann und daneben liegen kann und es nicht schlimm ist, wenn der Partner dann auch seinen Kommentar dazu abgibt. Allerdings sollte man sich grob schon einig sein und wenn einer das Gefühl hat, dass er dem anderen überlegen ist, finde ich das Ganze schon blöd. Man sollte schon auf einer gemeinsamen Ebene stehen und nicht über solche Banalitäten streiten müssen.
Generell finde ich es auch bescheuert, wenn jemand Trennungsgedanken hat diese nicht innerhalb der Beziehung, sondern mit allen anderen Leuten zu besprechen. Daher denke ich, dass die Beziehung einfach nichts ist. Generell würde ich mich wegen so einem Mist nicht sofort trennen, wobei ich es schon befremdlich finden würde, wenn man sich da so hineinsteigert und dann paranoid wird.
Gibt es überhaupt diese Fake-News? Es gab schon zu allen Zeiten alle möglichen Meldungen, die absoluter Unsinn waren. Daran braucht man sich nicht zu stören. Es bringt auch nichts, jemanden öffentlich demütigen zu wollen. Man ändert seine Meinung auch nicht von heute auf morgen.
Ich finde beide Seiten schwierig. Ich selbst möchte keinen Partner mit einer so geringen Medienkompetenz. Das würde definitiv nicht längerfristig funktionieren. Aber das Belehren finde ich nun auch daneben. Das möchte ich weder mit meinem Partner machen, noch möchte ich belehrt werden. Diskutieren ist erwünscht, Belehrungen dagegen nicht. Viel Streit gäbe es nicht. Es passt einfach nicht, folglich würde ich gehen.
Vielleicht ist es manchmal eine Glaubenssache. Nicht jede falsche Nachricht ist sofort zu erkennen und manchmal muss man sich mit dem Thema schon auskennen, um dann auch mitzubekommen, dass man eine Falschmeldung vor sich hat. Mit Fake News sind ja auch manchmal Verschwörungstheorien verbunden oder Dinge, die zwar wissenschaftlich klingen, aber wo man nicht endgültig weiß, was nun stimmt.
Mich würde das jetzt nicht wahnsinnig stören. Es kommt darauf an, wie sich der andere in anderen Lebensbereichen verhält; ob er da auch naiv wirkt oder ob er halt einfach nur an ein paar Dinge glaubt, die ich nicht teile. Wenn es nur Letzteres ist, dann kann man diese Themen doch einfach aussparen.
Auch wenn sich das jetzt etwas fies anhört, hätte ich schon mit so einem Partner meine Probleme und würde mich irgendwann fremdschämen, wenn wieder auf Facebook irgendein verbreiteter Blödsinn von ihm auftauchen würde. Wenn so etwas ein- oder zweimal passiert, kann man es einer gewissen Unerfahrenheit zuschreiben, aber wenn das gehäuft geschieht, muss man ja davon ausgehen, dass sowohl die Medienkompetenz als auch die Lernfähigkeit nicht gegeben sind
Bei letzterem wäre dann der Punkt erreicht, wo ich an der Ebenbürtigkeit meines Partners zweifeln müsste und das ist etwas, was für mich gar nicht geht. Ehrlich gesagt wundere ich mich auch, dass in einer Beziehung so wenig über politische Themen und das Weltgeschehen geredet wird, dass man die Position des anderen nicht so richtig kennt. Ist in meinen Augen ziemlich ungewöhnlich, zumal sie ja eine dezidierte Meinung zu manchen Dingen zu haben scheint, ansonsten gäbe es diese Beiträge von ihr nicht.
Ich finde schon, dass das Ganze schlimmer ist, als es sich zunächst anhört. Für mich würde das einfach bedeuten, dass mein Partner grundlegend nicht zu mir passt. Ich finde es einfach peinlich und schlimm, wenn jemand der Meinung ist, ständig auf sozialen Netzwerken posten zu müssen und entweder sein eigenes Leben oder das anderer auf irgendwelchen Plattformen beitreten zu müssen. Allein das würde mich schon stören, erst recht, wenn ich damit zu tun hätte.
Zum anderen finde ich es auch peinlich, wenn der Partner gar nicht hinterfragen kann, was wahr ist und was nicht. Kann schon sein, dass man mal Falschnachrichten glaubt, aber es ist ja ein Unterschied, ob man so etwas dann auch noch in den sozialen Netzwerken breit tritt oder nicht. Wenn Letzteres regelmäßig der Fall ist, wirft das ja auch ein schlechtes Licht auf den Partner, andererseits wirkt das schlichtweg "dumm".
Und ich erwarte schon, dass mein Partner ordentlich recherchieren kann, bevor er seine Meinung öffentlich kundtut. Wenn er sich nicht sicher ist, soll er es mit dem Verbreiten von Nachrichten einfach lassen. Er ist doch alt genug, um das reflektieren zu können. Und auch wenn nicht, dann stelle ich mich doch nicht mit ihm auf eine Ebene und kritisiere ihn dann auch noch in öffentlichen Netzwerken. Das ist doch mindestens genauso peinlich und damit macht man sich doch auch nicht besser.
Die geteilten Falschmeldungen sind ja nur das Symptom. Wer auf so etwas herein fällt und es reflexartig teilt verfügt über wenig Medienkompetenz und ist ganz allgemein wahrscheinlich nicht auf einem intellektuellen Niveau, das ich mir bei einem Partner wünschen würde. Um es mal nett auszudrücken.
Ich kann auch mit Leuten, die völlig beratungsresistent sind, auf Dauer nichts anfangen. Der Typ Mensch, der sich auf seine sogenannte Meinung beruft, wenn man darauf hinweist, dass etwas faktisch schlichtweg falsch ist. Klar kann man der Meinung sein, dass die Erde ein Würfel sei, ist aber trotzdem falsch und wenn man dann weiter mit "Meinungsfreiheit" ankommt wirkt man halt einfach nur strohdumm. Wie gesagt, nicht das intellektuellen Niveau, mit dem ich mich umgeben möchte.
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