Sind Männer eher unfreiwillig Single?
Ein Bekannter von mir ist der Ansicht, dass eine Frau nur dann Single ist, wenn sie es selbst auch so möchte. Denn wenn sie einen Partner wollte, würde sie innerhalb kürzester Zeit einen Partner finden. Frauen wären meist nur zu wählerisch, daher würde es nicht immer direkt klappen. Anders als Männer hätten Frauen genug Auswahl, um das Single-Dasein zu beenden.
Sein Bruder ist derselben Ansicht und meint, dass Männer häufig gezwungenermaßen Single wären, weil sie viel mehr investieren müssten (beispielsweise aktiv werden, Gesichtsverlust riskieren etc.) um an diesem Zustand etwas zu ändern als Frauen. Was haltet ihr von dieser Aussage? Kann man das wirklich pauschalisieren? Wie sind eure Beobachtungen und Erfahrungen zu diesem Thema?
Es kommt vielleicht auf den Mann und auf die Generation an. Ich kenne sehr gut aussehende Männer die einen tollen Charakter haben und da denke ich eigentlich auch, dass diese Single sind, weil sie es so möchten. Gerade in der Generation 50+ gibt es aber sicherlich viele Männer, die nicht Single sein möchten. Ein Onkel meines Freundes hat sich beispielsweise neulich von seiner Frau getrennt und sucht nun schon nach einer neuen Frau. Das liegt mitunter auch daran, dass er selbst gar nichts auf die Reihe kriegt und irgendwie auch auf eine Frau angewiesen ist.
Bei Frauen habe ich meist aber schon den Eindruck, dass diese eher einen Partner finden. Wenn Frauen nicht Single sein möchten und mit der Partnersuche beginnen, dann ist diese häufig bereits nach kurzer Zeit von Erfolg gekrönt. Das sind zumindest meine Beobachtungen. Vielleicht tun Frauen dahingehend aber auch mehr, während Männer weniger aktiv sind oder sich manchmal auch einfach nur zu doof anstellen.
Klar, die armen Männer würden gerne und deshalb nehmen sie die erstbeste Frau, die willig ist und nicht flüchtet? Aber Frauen sind zu wählerisch? Man muss doch erst einmal differenzieren. Natürlich haben es Frauen leichter, wenn es nur um Sex geht. Wenn ich heute Abend einen halbwegs ansehnlichen und netten Mann ins Bett nehmen möchte, dann wird das schnell klappen.
In diesem Bereich haben es Frauen einfacher. Aber wenn es um eine Beziehung geht, die langfristig halten soll, dann tut es sich doch nicht mehr viel. Denn jemanden zu treffen, den man sich als Partner wünscht und dann das Glück zu haben, dass der einen auch anziehend findet, das ist eine ganz andere Nummer. Das ist für beide Seiten nicht einfacher.
Nein, das ist ganz sicher wieder mal so eine Sache, die sich nicht pauschalisieren lässt. Ich kenne genügend Frauen allen Alters, die nicht glücklich über ihr Dasein als Single sind. Sind laut Klischee nicht sowieso die Männer diejenigen, die sich nicht niederlassen wollen?
Ich habe schon diverse Männer kennengelernt, die wirklich sehr unglücklich darüber waren Single zu sein und ständig versucht haben das zu ändern. Manche sahen allgemein attraktiv aus, andere weniger, aber was die Single bleiben ließ war letztendlich die Tatsache, dass sie so angestrengt versucht haben die Lage zu ändern. Das war auf Dauer für niemanden attraktiv.
Man kann schließlich auch Single sein und trotzdem seinen Spaß haben. Gerade wer häufig nette und attraktive Frauen anzieht, kann erst Mal darauf verzichten sich vom Markt zu nehmen. Umgekehrt natürlich auch. Aber in so einer Lage, beliebt und begehrt aber ohne festen Partner, steckt man sicher nicht gerade unfreiwillig.
Dass gerade Männer mehr in ihr Äußeres investieren "müssen", wäre mir auch neu. Ja, es gibt auch zahlreiche Klagen und Artikel darüber, dass auch Männer irgendwelche Vorstellungen erfüllen müssen, die immer größer werden, aber Frauen scheinen da immer noch mehr Angst zu haben, nicht dünn genug zu sein und was auch immer sonst angeblich verlangt wird.
Wieso sollten Männer denn weniger wählerisch sein, wenn es um das Thema Beziehung geht? Genauso wie Frauen in der Regel nicht den erstbesten Mann wählen werden, mit dem sie eine Beziehung führen wollen, ist es doch bei Männern sicher nicht anders. Das Aussehen muss passen, der Charakter sollte stimmten und auch sonst gibt es noch viele weitere Faktoren, wie Alter und Entfernung, die dazukommen.
Mag sein, dass Teenager nicht so viel darüber nachdenken, wenn sie mit jemandem zusammenkommen. Ab einem gewissen Alter macht man sich doch aber deutlich mehr Gedanken darüber. Dazu kommt, dass zu einer Beziehung ja immer zwei gehören und da muss es einfach von beiden Seiten in etwa gleich gut passen, damit überhaupt erst Gefühle aufkommen und eine Beziehung aus verschiedenen Gründen möglich ist.
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