Wann das eigene Beuteschema bei Partnersuche überdenken?
Eine Freundin von mir ist seit einigen Jahren Single und ziemlich unglücklich damit. Sie hätte gerne einen Partner, findet aber nicht so recht etwas passendes und hat leider ziemlich schlechte Erfahrungen gemacht. So war sie leider auch schon mit Typen zusammen, die sich als Kriminelle entpuppt haben und sie finanziell auch ausgebeutet haben. Leider war auch jemand unter den Ex-Partnern, der gewalttätig und sehr dominant war. Aktuell hat sich sich in jemanden verliebt, der sie immer nur hinhält und meiner Ansicht nach, sie nur für das Bett haben möchte.
Sie steht auch immer auf denselben Typ Mann. So bevorzugt sie ein bestimmtes Aussehen (meist schoko-brauner Teint und schon fast Model-Optik) und ich habe mich gefragt, warum sie ihr Beuteschema nicht überdenkt nach all den Jahren. Wenn ich merken würde, dass ich mit einem bestimmten Typ Mann keine guten Erfahrungen haben, würde ich an der Feinjustierung arbeiten, dass ich nicht noch einmal auf so einen Menschen hereinfalle. Wie ist das bei euch? Ist es eurer Ansicht nach sinnvoll, sein Beuteschema bei der Partnersuche ab und an zu überdenken und zu überarbeiten? Oder sollte man seinen Präferenzen treu bleiben?
Was nützt denn ein Partner, der zwar menschlich ein ganz toller Kerl ist, der mich aber leider überhaupt reizt? Männern wird es da nicht anders gehen. Eine Partnerin, die theoretisch ein Goldstück ist, aber die diesen einen Mann so gar nicht anspricht, ist keine Alternative, die glücklich macht.
Zumal die optischen Eigenschaften, die die Freundin sich wünscht, nicht an einen bestimmten Charakter gekoppelt sind. Und genau dort liegt doch das Problem. Wenn es ein dominanter, eher rücksichtsloser und grenzüberschreitender Typ sein soll, dann muss man als Frau eben genauer hingucken.
Der Grad zwischen attraktiv männlich und gewalttätig, kriminell oder extrem egoistisch ist durchaus schmal. Da muss die Auswahl stimmen und man sollte so jemandem auch genug entgegensetzen können. Einfach mal das Beuteschema überdenken, wird nicht viel bringen. Denn dann ist man wieder beim netten, aber leider als total langweilig empfundenen Partner, der einen so gar nicht anspricht.
Intelligenter wäre es da doch eher, sich zu überlegen, warum man genau diesen Typ sucht. Ich meine den Charakter und nicht die Optik. Wenn es daran liegt, dass man sich selbst so klein und unscheinbar fühlt, dass man sich nur mit so einem "tollen Hecht" aufgewertet fühlt, dann sollte man an sich selbst arbeiten. Dann relativiert sich das von selbst und andere Typen werden interessant.
Es kann auch sein, dass man jemanden, den die meisten als Ars***och titulieren würden, braucht, weil man einen starken Gegenpart benötigt. Das gilt beispielsweise für mich. Ein netter Kerl hat mir zu wenig entgegenzusetzen und langweilt mich nach kurzer Zeit. Dann muss man eben sehr genau schauen, auf wen man sich einlässt. Das funktioniert auch sehr gut. Man benötigt halt Geduld und muss auch mal auf die Nase fallen. Aber das geht wohl jedem so.
Ich halte nicht so richtig viel von einem Beuteschema, obgleich ich in der Vergangenheit sicher selbst eines verfolgt habe. Zwar gibt es bestimmte Dinge oder Eigenschaften, die für mich so ziemlich ein Muss sind - Raucher kommen für mich zum Beispiel nicht in Frage, der Geruch oder auch der Geschmack beim Küssen treibt mich echt in den Wahnsinn. Aber ich habe auch schon Männer getroffen, die mit dem Rauchen aufhören wollten und würde solche, wenn anderweitig alles stimmt und Gefühle da sind, deswegen nicht vollends ablehnen.
Sicher hatte ich auch bestimmte körperliche Merkmale im Kopf, die mir Männer allgemein gleich attraktiv erschienen ließen, aber um sich den Vorrednern anzuschließen, was habe ich von einem perfekten Aussehen, wenn mich der Charakter nicht reizt? Nur weil ein Kerl äußerlich ins Beuteschema gepasst hat, hieß das noch lange nicht, dass daraus etwas Festes wurde. Mein Mann hat nicht meinem typischen Beuteschema von damals entsprochen - kein dunkler Typ, sondern blond.
Schon klar, dass jeder gewisse Vorlieben hat, die einen Mann gleich attraktiver erscheinen lassen. Eine Bekannte mochte es, wenn der Typ ein wenig besitzergreifend ist und schnell mal eifersüchtig wird, was auf lange Sicht aber dann immer zum Problem wurde. Da sollte man sich vielleicht doch auch mal auf Männer einlassen, die nicht gleich ausrasten, wenn jemand ihre Frau anstarrt oder die nicht in den sozialen Medien ständig gemeinsame Bilder posten, um das Revier zu markieren.
Wer sich nur auf das Beuteschema konzentriert, dem entgeht vermutlich etwas. Auch wer nicht auf den ersten Blick sofort das Herz höher schlagen lässt, tut es vielleicht später. Wenn ich mit einer bestimmten Vorliebe für Männer schon so oft auf Probleme gestoßen wäre oder es dauerhaft nicht klappt, würde ich die Herangehensweise wirklich mal überdenken.
Ich denke, dass ihr einfach gewisse Äußerlichkeiten gut gefallen werden und das ist ja auch nachvollziehbar. Es muss eben das Gesamtbild stimmen, finde ich. Wenn man nun komplett etwas anderes sucht wird man wohl auch nicht glücklich werden, da man dann vielleicht einen optisch anderen Mann, der einen aber auch Null anspricht, dafür vom Charakter toll ist.
Den Rat das Beuteschema zu überdenken finde ich daher nicht so gut, immerhin muss man ja auch erstmal nach den Äußerlichkeiten schauen um den inneren Werten nahe kommen zu können und da hat man nunmal bestimmte Dinge, die man besonders anziehend findet, dafür kann man auch nichts. Genauso wie man nichts dafür kann, wenn man auf Frauen oder Männer steht oder beides. Es gibt eben einfach so Sachen, die sind so und damit muss man leben. Deswegen muss man sich keinen Idioten nehmen, aber optisch wird man die Person dennoch anziehend finden.
Ich denke schon, dass man oft von Optik auf Charakter und Interessen schließen kann. Natürlich gibt es da genügend Ausnahmen, aber oft ist es schon so. Wenn man beispielsweise nichts mit einem Partner anfangen kann, der extrem auf Ernährung achtet und seine gesamte Freizeit am liebsten im Fitnessstudio verbringt, ist es natürlich schlecht, wenn man auf muskelbepackte Männer steht, die extrem auf ihr Aussehen achten.
Die Muskeln bilden sich ja nicht von allein und da ist klar, dass die Männer auch einiges dafür tun müssen. Man kann eben nicht beides haben und wenn man nicht will, dass der Partner so extrem auf Sport und Ernährung achtet, dann sollte man sich da niemanden suchen, bei dem schon durch das Äußere klar ist, dass er einen großen Teil seiner Freizeit mit Ernährung und Sport verbringt, da er wie ein Bodybuilder aussieht. Da muss man einfach irgendwo Abstriche machen und sein Beuteschema überdenken.
Die meisten dürften ja aber auch nicht so einen ganz speziellen Typ Mann oder Frau haben, auf den sie stehen. Man kann sich dann vielleicht mit jemandem arrangieren, der nicht völlig muskelbepackt ist, sondern eine normale und sportliche Figur hat und der nur in Maßen Sport macht und nicht übermäßig auf die Ernährung achtet. Da muss man aber auch einfach Kompromisse mit sich selbst schließen, wenn man merkt, dass das, was man haben will, quasi unmöglich zu bekommen ist.
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