Habt ihr schon Erfahrungen mit Gehmeditation gemacht?
Gehmeditation wird ja als eine Möglichkeit empfohlen, um den Kopf, Geist, Körper, Seele freizubekommen. So wie ich das verstanden habe, soll man dann eben vor sich hinschlendern und eben anfangen zu meditieren. Klingt für mich etwas gewöhnungsbedürftig, weil ich schon gar nicht wüsste, was ich da meditieren sollte. Habt ihr schon Erfahrungen mit solch einer Gehmeditation und deren Ablauf gemacht? Was kann man sich denn genau darunter vorstellen und wie würdet ihr denn das Ergebnis einer solchen Meditation bewerten?
Generell zu meditieren würde mir verdammt schwer fallen. Ich kann das gar nicht, egal in welcher Form. Mein Verstand denkt immer über irgendetwas nach und versucht Lösungen zu finden und einfach "nichts" zu denken fällt mir sehr schwer. Daher würde ich bei Meditationen aller Art eher gedanklich abdriften und könnte mich gar nicht auf das konzentrieren, was ich tun soll oder gerade tue.
Ich habe das tatsächlich einmal probiert, und zwar während einer mehrtägigen Wanderung. Ich hatte von anderen Leuten gehört, dass man dabei nach einiger Zeit automatisch in einen meditativen Zustand gerät, besonders wenn man stundenlang durch einsame Gegenden geht, ohne einem einzigen Menschen zu begegnen. Solche Gegenden gibt es übrigens auch zur Genüge in Deutschland. Bei mir ist dieser Zustand allerdings nie automatisch eingetreten. Im Gegenteil, ich habe während dieser Zeit viel nachgedacht, was auch nicht schlecht war.
Ich habe auch einmal versucht, während eines Spaziergangs bewusst zu meditieren. Das gelang mir allerdings nicht. Ich meditiere lieber Zuhause ohne mich zu bewegen. Das klappt so einigermaßen, aber auch noch nicht so ganz optimal.
Ich muss auch sagen, dass ich noch keine Form der Meditation ausprobiert habe und mir das wohl schwer fallen würde. Meine Gedanken kreisen eigentlich ständig und ich frage mich, wie man es wirklich schaffen kann, an gar nichts zu denken. Ich könnte das wohl auch nicht, einfach so die Gedanken abstellen. Meistens ist man ja auch irgendwo unterwegs und muss auf die Umwelt achten, damit einem nichts passiert, da würde ich es auch sehr unvorsichtig finden, wenn man dann eine Gehmeditation ausprobiert.
Ich gehe sehr gerne spazieren und kann mich dabei auch immer wunderbar entspannen. Ich mag es generell, in der Natur zu sein und finde es auch immer entspannend, ohne Ziel und ohne Zeitdruck durch die Gegend zu schlendern. Man hat dabei Zeit und Gelegenheit, über Gott und die Welt nachzudenken, ohne von irgendjemandem und irgendetwas abgelenkt zu werden.
Meditiert habe ich dabei jedoch noch nie gezielt und bewusst, wobei ich mir auch nicht so richtig vorstellen kann, was genau damit gemeint ist. Ich bin aber auch generell nicht der Typ, der meditiert. Ich kann nicht auf Knopfdruck abschalten und wenn ich an nichts denken soll, schießen mir erst recht Unmengen an Gedanken durch den Kopf. Da mich das Spazieren an sich schon entspannt, werde ich es einfach dabei belassen. Das ist für mich schon meditierend genug.
Meditieren bedeutet ja im weitesten Sinne sich einfach nur auf eine einzelne Sache zu konzentrieren und andere, unnötige, Gedanken zu vermeiden. Die Konzentration ist die Meditation. Wenn man sich nur auf eine einzige Sache konzentriert, wird man automatisch ruhiger und entspannt, und dies ist ja das Ziel der meisten Meditationen. Manche konzentrieren sich auf ihren Körper bzw. auf die verschiedenen Kontaktpunkte die man mit dem Körper während der Meditation berührt. Andere konzentrieren sich auf ihre Atmung oder auf die Stimme einer Person die eine geführte Meditation leitet.
Deshalb spricht nichts dagegen auch während des Gehens zu meditieren. Man könnte sich auf seine Schritte konzentrieren oder den Duft der Bäume und Blumen, wenn man zum Beispiel durch einen Wald spaziert. Viele Menschen haben ein Problem damit still sitzen zu bleiben und fühlen sich dabei unwohl. Für solche Menschen kann eine Gehmeditation eine sehr gute Alternative zur „normalen“ Meditation im Sitzen oder Liegen sein.
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