Wie war eurer erster "Internet-Kontakt"?
Der Student Charles S. Kline hat genau heute vor 50 Jahren auf eine Taste gedrückt. Am 29. Oktober 1969 gelang es ihm eine Nachricht von einem Rechner in Los Angeles an einen rund 500 Kilometer entfernten Rechner am Stanford Research Institut zu übertragen. Das Wort war "Login", welches von Computer zu Computer kommuniziert wurde. Die Geburtsstunde unserer heutigen Onlinewelt. Heutzutage ist das Internet ja gar nicht mehr aus unserem Leben wegzudenken. Aber wisst ihr noch, wie euer erster Kontakt mit dem Internet stattgefunden hat?
Ich war damals ungefähr 13-14 Jahre alt. Meine Eltern waren sehr spät dran und hatten gar kein so großes Interesse am Thema Computer und Internet. Ich musste sie monatelang bearbeiten, dass wir uns auch ein Modem für die Internetverbindung beschaffen. Und dann ging es los mit dem Gepiepse und Gepfeife zu Hause. Das waren noch Zeiten als man die günstigste Verbindung erstmal heraussuchen musste und darauf hoffen, dass die Geschwindigkeit auch ausreicht um vernünftig ins Internet zu kommen. Kein Vergleich mehr zur heutigen Flatrate oder?
Ich erinnere mich noch daran, dass wir im Studium in den Achtzigerjahren irgendwann zum ersten mal Zugang zu einer Art weltweitem Computernetz hatten, und eine der ersten weltweiten Kommunikationsmöglichkeiten war neben E-Mail eine Art Chatroom-System namens Usenet. Damals fand ich es sehr faszinierend, mit Menschen aus anderen Teilen der Welt kommunizieren zu können, wobei sich die Unterhaltungen in der Regel um Fachthemen aus Wissenschaft und Technik drehten.
Anfang der Neunzigerjahre gab es noch kein World Wide Web im heutigen Sinn, aber es gab schon erste Internetverbindungen, und man konnte Daten per ftp übertragen. Damals war der Einschlag des Kometen Shoemaker Levy 9 auf dem Jupiter ein großes Thema unter astronomieinteressierten Leuten, und ich weiß noch, wie faszinierend ich es fand, dass man sich die Bilder der Einschläge auf dem Jupiter direkt von den Servern per ftp abholen und anschauen konnte.
Mein erster Internetkontakt war lange bevor Boris Becker "drin" war. Universitäre Netze kamen nicht infrage, was sollte ich als Teenager da? Also hatte ich eine gute alte Mailbox (Bulletin Board System), wo ich die Benutzeroberfläche noch Zeichen für Zeichen erstellen musste. Sysop sein war damals anstrengend.
In meiner Kindheit hatten wir schon eine Art Internet Flatrate. Das war so ein ISDN Tarif von der Telekom, bei dem zwar der Datentransfer beschränkt war, die Zeit an sich aber nicht. Man konnte damit also nicht beliebig viele Lieder bei Napster herunterladen - pro Lied eine Stunde und der Schluss hat trotzdem oft gefehlt - aber längere ICQ Chats haben funktioniert.
Mein erster Internet Kontakt war aber total unspannend. Webseiten mit richtigem Design gab es ja noch nicht, das ganze hat mich an den Videotext im Fernseher erinnert, nur in langsamer. Der große Bruder eines Freundes war damals voll begeistert und ich habe nicht verstanden, was daran jetzt so toll sein soll. Mein Freund und ich wollten lieber weiter unsere pixeligen Computerspiele spielen.
Mein erster Internetkontakt war mit etwa 10 Jahren im Jahre 2005 ungefähr. War damals auf der Toggo Webseite sehr aktiv. Damals musste man noch ein Passwort eingeben und die Internetnutzung wurde pro Minute abgerechnet. Auch konnte man während dem Internetgebrauch nicht telefonieren.
Ich kann mich gar nicht erinnern, wie alt ich war, als ich das erste Mal im Internet gesurft habe. Ich glaube aber, dass ich etwa zwölf Jahre alt gewesen sein muss. Damit hatte mein Vater einen Computer gekauft und da auch Internet eingerichtet. Das hatte aber natürlich nur per Lan-Kabel funktioniert und war mit dem entsprechenden Gepiepse und Gepfeife auch etwas lauter.
Ich durfte auch immer nur ein bis zwei mal die Woche ins Internet und dann auch nur für etwa eine Stunde, da man dafür extra gezahlt hatte und wir keine Flatrate hatten. Ich habe meine Zeit dann aber gerne in Chats wie etwa Knuddels verbracht. ICQ kannte ich damals noch gar nicht. Das kam erst einige Jahre später. Vielleicht gab es das da aber noch nicht.
Ich weiß, dass ich aber unheimlich gerne in die Stadtbibliothek gegangen bin. Da gab es zwei Computer, die man kostenlos verwenden konnte, auch, um im Internet zu surfen. Das habe ich mit meiner Freundin auch ständig in Anspruch genommen, weil wir beide zu Hause nur so selten ins Internet durften. Wir haben uns regelmäßig getroffen, um in die Stadtbücherei zu gehen und hatten da auch Stunden verbringen können. Meistens hatten wir auch Glück und wir hatten die Computer für uns. Das war damals wohl eine Art Geheimtipp.
Ich weiß nicht mehr, ob ich bei Kochlöffel meinen ersten Internet Kontakt hatte oder nicht. Aber ich weiß, dass ich da ziemlich viel Zeit investiert habe. Die Suchmaschine schlechthin war noch "Altavista" zu dieser Zeit. Das Internet war furchtbar langsam, man musste ewig warten, bis eine Seite mit Bildern geladen wurde. Es hat mich ein Teil meines Taschengeld gekostet, das war es aber wert.
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