In Partnerschaft aus allem einen Wettbewerb machen?

Ich habe mal vor Kurzem aus purer Langeweile eine Show mit Tim Allen gesehen, wo er dieser Heimwerkerkönig ist. Er und seine Frau sind sich dort wohl nicht immer grün und wenn mal etwas gemacht werden soll, haben sie gerne aus allem irgendwo ein Wettbewerb gemacht, um die zu erledigten Dinge oder veränderbaren Dinge irgendwie schneller hinzukriegen.

Solch ein Verhalten kenne ich aber durchaus auch in realen Beziehungen, wo Mann und Frau ständig eine Art Wettkampf führen, wer was besser kann. Sei es Spülen und schneller Spülen, besser Wäsche waschen, effektiver Strom sparen und mehr. Das ist mir durchaus auch von einigen Paaren bekannt und ich frage mich immer, was soll das?

„Ich habe einige Tage vor dir aufgehört zu rauchen“ oder „ich bin besser im kochen“ usw. kommt da nicht selten vor. Wer behauptet, anderswo besser zu sein, der muss das eben auch unter Beweis stellen und schon beginnt erneut der vermeidliche Wettbewerb in einer Partnerschaft.

Werden die Dinge wirklich besser erledigt, wenn man einen regelrechten Wettbewerb aus allem in einer Partnerschaft macht? Kennt Ihr solch ein Verhalten und was denkt Ihr darüber? Macht Ihr vielleicht selber auch Wettbewerbe, wer von Euch in der Beziehung etwas besser kann und wenn ja, wieso?

Ich sehe das schon bildlich vor mir, wie ich den Wettbewerb mit "ich kann besser kochen" ausrufe und als Antwort dann so etwas wie "dafür bin ich besser im essen" zurück bekomme.

Solche Aktionen würden wirklich daran scheitern, dass das keiner von uns so richtig ernst nehmen könnte. Und außerdem finde ich es auch nicht wichtig in allem genauso gut oder besser als mein Partner zu sein. Wenn er sehr gut kocht und das gerne macht, warum sollte ich ihn dann nicht machen lassen und mich auf die Dinge konzentrieren, die ich besser kann? Oder jeder kocht das, was er am besten kann, so läuft das bei uns.

Ich würde das in einer Partnerschaft auch nicht richtig Ernst nehmen können Immerhin führt man eine Beziehung mit einem Erwachsenen und nicht mit einem Kind. Wettbewerbe, Tests und Mutproben würde ich daher eher einem Kind zugestehen, aber nicht in einer Beziehung ausleben wollen. Ich mache also kein Wettbewerb aus allem und würde von meinem Mann sicherlich auch komisch angeschaut werden, wenn ich so einen Vorschlag machen würde.

So etwas finde ich wirklich albern, vor allem, weil man doch meistens gar nicht "messen" kann, wer wirklich besser in etwas ist. Wie will man das denn beurteilen, wer besser kocht? Mag sein, dass einer besser Spaghetti Bolognese kochen kann, wobei der andere aber möglicherweise bessere Knödel macht. Und solange einer nicht grottenschlecht in der Küche ist, kann man das nicht sagen. Geschmack ist außerdem ja noch immer subjektiv. Das was ich koche, muss ja nicht einmal mir selbst schmecken, kann aber dafür anderen Personen umso besser munden.

Das gleiche ist ja auch beim Spülen oder Wäsche waschen so. Ist derjenige besser, der mehr Flecken rausbekommt, auch wenn er die Fasern dafür zerstört oder derjenige, der möglichst schonend wäscht, bei dem aber noch Flecken übrig bleiben? Ganz abgesehen davon, dass man so etwas oft nicht wirklich beurteilen kann, finde ich das lächerlich. Ich hatte noch nie das Bedürfnis, irgendwelche Wettbewerbe mit meinem Partner austragen zu müssen.

Wir versuchen nach Möglichkeit immer, ein Team zu sein und uns gegenseitig zu unterstützen und zu ergänzen. Wir helfen uns gegenseitig bei vielem und teilen uns Aufgaben, während wir andere Sachen gemeinsam angehen. So einen Wettbewerbsgedanken gibt es bei uns gar nicht.