Fällt euch regelmäßiger Sport leicht oder schwer?
Ich nehme mir zwar immer mal vor, regelmäßig Sport zu treiben und das klappt dann auch etwa 1 Woche ganz gut, aber dann lässt es schon wieder nach. Irgendwie bekomme ich das nicht hin, Sport dauerhaft und über eine längere Dauer mal durchzuhalten. Fällt es euch denn leicht, sportliche Aktivitäten regelmäßig und dauerhaft zu absolvieren oder fällt euch das auch relativ schwer?
Mir ging es jahrelang auch so wie dir. Immer wieder nahm ich mir vor, regelmäßig zu schwimmen, zu laufen, oder Gymnastik zu machen, und hielt es dann doch maximal zwei Wochen durch. Häufig macht einem natürlich auch das Leben einen Strich durch die Rechnung: Man ist müde, man hat andere Pläne, gerade ist man erkältet, am nächsten Tag war die Arbeit so anstrengend und dann hat man mal wieder viel zu viel gegessen.
Nun mache ich seit über einem Jahr jeden Tag Yoga und fühle mich damit unglaublich gut. Ich glaube, für mich war unter anderem sehr ausschlaggebend, den richtigen Sport gefunden zu haben. Bei allen anderen Sportarten, die ich vorher ausprobiert habe, hatte ich zwar immer ein gutes Gewissen, wenn ich mit dem Training fertig war, aber Spaß gemacht hat es mir nicht.
Ich fand es immer sehr anstrengend und musste meinen inneren Schweinehund ganz schön bekämpfen. Beim Yoga fühle ich mich erstens hinterher und insgesamt in meiner Haut wohler und mache es zweitens auch während der Übungen richtig gerne. Da stört es mich dann auch nicht, morgens eine halbe Stunde früher aufzustehen.
Ich denke, dass das von den Umständen abhängig ist. Wenn jemand Sport nur treibt, weil die Mitmenschen es verlangen oder weil das gesellschaftlich gefordert wird, wird man nicht lange motiviert am Ball bleiben, wenn der Sport selbst nur als notwendiges Übel angesehen wird und ansonsten keinen Spaß macht. Wenn man aber im Sport eine Bereicherung sieht und es einem während oder nach dem Sport besser geht als vorher, sieht das natürlich anders aus.
Es kommt sicher darauf an, ob man eine Sportart gefunden hat, die einem wirklich gefällt und auch Spaß macht. Da kann man sich bestimmte eher motivieren. Wenn man ein paar Mal hingegangen ist, bekommt man ja auch eine gewisse Routine und übernimmt das dann im Alltag so. Dadurch denke ich, fällt es einem nicht schwer regelmäßig Sport zu machen.
Anders sieht es sicherlich aus, wenn man den Sport nur macht, weil man jemanden vielleicht dorthin begleitet oder einfach noch nicht den richtigen Sport für sich gefunden hat. Da muss man sicherlich erst einmal verschiedenes ausprobieren und liegt nicht immer auf Anhieb richtig.
Eine ganze Weile habe ich wirklich unter Übergewicht gelitten und mich etwas gehen lassen. Auch durch meinen Unfall bedingt lag es meist daran, dass ich vieles nicht mehr so konnte und durfte, aber dann natürlich weiter so wie vorher gegessen habe und zack war alles oben drauf. Doch dann musste ich mich verändern, um mein altes Ich entsprechend wieder zurückzufinden. Einfach war das nicht, sich zum Sport zu Beginn zu animieren, das kann ich euch aber sagen.
Die ersten 1-3 Wochen waren für mich schwer, alle 1-2 Tage zum Sport zu gehen. Da habe ich jedes Mal das Schwimmen, was für mich gesundheitlich vom Vorteil war, um meine Muskeln auch wieder zu stärken, ehrlich gesagt eine reine Tortur. Ich wollte nicht, Muskelkater hier und dort, sich dann aber mit dem inneren Schweinehund beschäftigen und weiter dran bleiben? Bohr war das anstrengend.
Nach kurzer Zeit wurde es allerdings immer und immer besser. Deswegen stört es mich heute nicht, kurz vor der Arbeit oder nach der Arbeit mal eben ins Schwimmbad zu gehen und drauf los zu schwimmen. Jetzt ist es wieder etwas anderes und damals war es Teil des Abnehmen und eine Art Zwang, um erfolgreich zu sein.
Der Trick ist den Sport zu einer Routine zu machen, aber dafür musst du erst mal sechs bis acht Wochen durchhalten, weil es in etwa so lange dauert bis sich eine neue Routine etabliert hat.
Routine bedeutet nichts anders als, dass du nicht mehr groß darüber nachdenken und dich nicht mehr groß motivieren musst. Du machst es einfach, weil es dazu gehört. Genau wie du das abendliche Zähne putzen nicht planen musst und dich nicht motivieren musst. Du putzt dir vor dem zu Bett gehen die Zähne weil das einfach dazu gehört.
Ich habe mich irgendwann mal dazu überwunden, ein halbes Jahr lang jeden zweiten Tag Sport zu machen. In diesem Falle nicht im Studio, sondern ein Workout zuhause. Habe dabei Musik gehört und coole Sportkleidung angezogen. Egal woran es nun lag, irgendwie habe ich dieses halbe Jahr lang durchgehalten. Mit der Zeit habe ich mich tatsächlich daran gewöhnt und es fiel mir überhaupt nicht mehr schwer. Sobald man aber wieder einmal aufhört, in meinem Fall aus Zeitmangel, ist es schwer, wieder reinzukommen.
Bei mir kommt es immer darauf an, um welchen Sport es sich dabei handelt. Mir fällt es beispielsweise vergleichsweise leicht, regelmäßig joggen zu gehen. Mir macht das Joggen Spaß und ich mache das nun auch schon ein paar Jahre, so dass ich da auch eine gewisse Routine habe. Für mich gehört das auch einfach schon dazu.
Allerdings fällt es mir trotzdem schwer, nach kleineren oder größeren Pausen wieder mit dem Joggen weiterzumachen. Wenn ich beispielsweise krank war und deshalb nicht laufen gehen konnte oder im Urlaub war oder das Wetter auch eine ganze Weile richtig schlecht war, dann muss ich mich wirklich sehr überwinden, wieder mit dem Joggen anzufangen. Diese Pausen bringen mich leider immer richtig raus.
Mit anderen Sportarten ist es noch schlimmer. Ich fange immer etwas an, kann es aber nicht wirklich durchziehen. So mache ich in unregelmäßigen Abständen auch Workouts zu Hause und nehme mir dann auch immer vor, das mehrmals die Woche durchzuziehen. Die erste Zeit klappt das auch wirklich, allerdings verliere ich früher oder später trotzdem immer die Motivation.
Ich glaube, mir fällt es schwerer, den Anfang zu machen, als einen etablierten Trainingsrhythmus beizubehalten. Im Januar habe ich mich nach fast 6 Monaten kompletter Sportkarenz, erst dadurch im Fitnessstudio angemeldet, dass ich ein Gratistraining gewonnen habe. Vom Moment an, in dem ich Mitglied wurde, habe ich dann aber konsequent meine wöchentlichen Trainings durchgezogen.
In stressigen Phasen war ich immerhin noch einmal in der Woche da, und wenn ich mehr Zeit hatte, dann kam ich sogar auch drei Wochentage des Trainings. Das gleiche habe ich mit den Ausgangsbeschränkungen erlebt. Bis zur Umstellung aufs Home-Training brauchte ich eine Woche „mentale Vorbereitung“, und ab dem ersten Tag habe ich es geschafft, täglich meine 30 Minuten Ganzkörper-Workouts zu machen, lediglich unter Auslassung der Tage an denen ich im 24-Stunden-Dienst arbeite.
Eigentlich weiß ich, dass ich ein so disziplinierter und konsequenter Mensch bin, dass ich Ziele, die ich mir setze, auch erreiche, sofern sie nicht unrealistisch hoch gegriffen sind. Dennoch hemmen mich manchmal zu viele Gedanken über das „wann“ und „wie“ oder Gefühle der Unlust beziehungsweise der Angst davor, dass ich meine eigenen Ansprüche nicht erfülle, daran, den ersten Schritt zu tun. Ist dieser aber erstmal bewältigt, finde ich schnell in eine Routine und beiße mich dann auch durch, selbst wenn ich mal wenig Motivation habe.
Ich würde sagen weder noch. Es wäre gelogen wenn ich sagen würde das ich jeden Morgen nach dem Aufstehen freudestrahlend in meine Laufschuhe hüpfe um meine Runden zu drehen. Aber richtig zwingen muss ich mich (meistens) auch nicht dazu. Ich weiß das Sport meinem Körper und meinem Geist gut tun deswegen ist die Hemmschwelle relativ gering. Zwar gibt es bei mir natürlich auch hin und wieder Tage an denen ich wenig bis gar keine Lust habe Sport zu treiben. Aber ich überwinde diesen kurzen Moment einfach, fange dann entweder direkt mit Übungen an die man zu Hause machen kann oder ziehe mir sofort meine Laufschuhe an und gehe nach draußen.
Meiner Erfahrung nach ist nämlich das Schlimmste bzw. der schwerste Schritt das Anfangen. Wenn man erst einmal draußen ist fällt einem auch das Laufen auf einmal nicht mehr so schwer wie vorher gedacht. Das Gleiche gilt für das Fitnessstudio. Die wenigsten würden auf der Schwelle zum Fitnessstudio umdrehen und wieder nach Hause fahren. Das schwerste ist einfach das los fahren (oder gehen). Diesen kurzen Moment der Unlust muss man einfach überwinden, dann klappt das Training schon fast von alleine. Es fällt mir also (relativ) leicht täglich Sport zu treiben. Auch wenn es manchmal eben nur ein kleines Workout zu Hause ist.
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