Partnernamen tätowieren, obwohl dieser das nicht will?
In einer Online-Diskussion bekam ich vor geraumer Zeit mit, dass eine junge Frau sich gerne den Namen ihres Freundes tätowieren lassen wollte, sehr stilistisch und mit irgendeinem Symbol, dass für sie beide stand. Allerdings fand ihr Freund die Idee nicht gut. Er würde weder selbst so ein Tattoo wollen, noch möchte er, dass seine Freundin seinen Namen auf der Haut trägt, er findet Namen-Tattoos generell einfach nicht gut.
Ihr schien das aber egal zu sein, sie meinte, letztendlich sei es ja ihr Körper. Das hat er zwar eingesehen, fand aber trotzdem, dass sie sich nicht einfach so über seine Meinung dazu hinwegsetzen sollte. Klar kann man es nicht verbieten, aber findet ihr, beide Partner sollten mit einem solchen Tattoo einverstanden sein oder spielt nur die Meinung der Person eine Rolle, die das Tattoo haben will?
Ich würde es schon irgendwie komisch finden, wenn der Partner das ablehnt. Immerhin ist es doch auch irgendwie ein Liebesbeweis für manche Menschen und da kann man es doch einfach so hinnehmen. Vielleicht denkt er einfach nicht, dass sie lange zusammen sein werden. Ansonsten würde ich schon vorher fragen beziehungsweise das mit meinem Partner besprechen. Wenn dieser das dann nicht will, würde ich es auch nicht machen lassen.
Sicher ist es im Endeffekt ihr Körper und sie muss schauen, dass sie damit zufrieden ist, was sie sich tätowieren lässt. Aber wenn es ein Symbol ist, das für den Partner steht oder gar der Name des Partners, dann finde ich schon, dass man als Partner sagen kann, wenn einem das nicht gefällt. Sicher muss die Frau es dann noch immer für sich entscheiden, aber ich finde es wichtig und richtig, dass der Partner seine Meinung zu dem Thema auch kundgetan hat.
Mir erschließt sich nicht, warum automatisch angenommen wird, dass man nicht an die Langfristigkeit der Beziehung zweifelt und mit einer Trennung rechnet, nur weil man so ein Tattoo blöd findet. Man sieht ja überall auch diese vermeintlich personalisierten Tassen, Kuscheltiere, Schlüsselanhänger etc. wo dann der jeweilige Name drauf steht. Nach meinem Geschmack ist nichts, was einen Vornamen aufgebracht hat, als Personalisierung. Ich finde das eher geschmacklos und langweilig. Als ob einem nichts besseres einfallen würde.
Ich kaufe mir grundsätzlich keine Tassen und anderen Gegenstände, wo mein Vorname drauf steht, weil ich mit diesem Zeug nichts anfangen kann. Ich finde die Sachen ohne Vornamen als Personalisierung viel besser und auch geschmackvoller. Das gilt auch für Tattoos. Dementsprechend wäre ich auch nicht begeistert, wenn mein Partner auf die Idee käme, sich meinen Namen als Tattoo stechen zu lassen.
Ich weiß auch so, wie ich heiße, das ist nichts Persönliches und meiner Ansicht nach auch kein Liebesbeweis. Das ist einfach nur Nachmache und fertig. Er ist weder mein Eigentum, dass da unbedingt mein Name draufstehen muss, noch ist das besonders schön oder einfallsreich. Deswegen zweifle ich aber noch lange nicht an unserer Beziehung und rechne jeden Moment mit dem Ende, nur weil ich so ein Tattoo gänzlich ablehne. Mir erschließt sich die Logik dahinter nicht wirklich.
Mir erschließt sich einfach nicht, wieso andere immer direkt denken, dass man einen nicht liebt, wenn man den Namen nicht tätowiert haben will und andere automatisch denken, bohr die muss mich ja lieben, weil sie meinen Namen tätowiert hat. Ein Tattoo kann logischerweise schnell gecovert werden oder entfernt werden. Das ist kein Zeichen für besondere Liebe, für keine Liebe oder irgendwas anderes.
Ich kenne viele Männer und Frauen, die ihren Partnernamen tätowiert haben und alle sind sich bewusst, das muss nichts für ewig sein. Doch das sind alles Partnerschaften, die irgendwas haben, was niemand denen wegnehmen kann. Sei es eine vorausgegangene Freundschaft, viele Höhen und Tiefen, Drogensucht überwunden, Niere gespendet etc. Man kann denen diese Erinnerungen sowieso nicht nehmen und das Tattoo war für mindestens 2 von denen so wichtig, dass sie sich daran immer erinnern wollen.
Einen kenne ich, der mit seiner Ex-Freundin nicht mehr zusammen ist, aber ihren Namen weiterhin trägt. Er sagt, sie gehörte zu meinem Leben und das streiche ich nicht. Für ihn waren die Zeiten toll, aber für sie eben nicht. Sie haben das aus unterschiedlicher Perspektive gesehen und er sagt mir immer, ich kann die Erinnerungen eh nicht löschen, werde sie nicht verheimlichen und an sehr vieles erinnere er sich positiv. Er ist ihr dankbar für Hilfen jeglicher Art, für Erfahrungen usw.
Dann kenne ich einen Mann, der wirklich von jeder Ex-Freundin den Namen tätowiert hat. Für ihn ist das normal und er kommt aus der Generation der „Knastis“, wo sowas durchaus normal ist bei vielen Dauerhaftierten. Seinen Körper zieren jetzt auf Anhieb ausgerechnet mindestens 10 Frauennamen von Brust, Hals über Finger und Arm sind diese tätowiert. Der redet auch noch immer positiv über sie und sie sind Teil seines Lebens, sodass er nicht einsieht, wieso er das nicht tätowiert haben darf.
Wenn der Partner das nicht will, möchte er den Gegenüber vielleicht aber auch nur vor einen Fehler des Bereuen bewahren? Nicht jeder kann am Ende zu seinem Tattoo stehen, sich damit weiterhin anfreunden usw. Wie viele wollen die Namen nur los werden, weil der doofe Ex fremdgegangen ist oder die Ex-Freundin eine kranke eifersüchtige Schnalle war? Kommt genug vor.
Für mich ist ein Tattoo aber kein Liebesbeweis. Ich habe mir vor Kurzem ein Tattoo mit meiner besten Freundin stechen lassen und meinem besten Freund. Wir tragen alle drei dasselbe Tattoo, weil wir seit mehr als 25 Jahren befreundet sind und das was wir von Todesfällen, Knastaufenthalte, Betrug der Partner, schlechtes Elternhaus & Co durchgemacht haben, hat nicht jeder. Selbst wenn es mal in die Brüche geht, haben wir so viel erlebt, wofür ich dankbar bin und sie haben mir in vielen Situationen mein Leben gerettet sowie umgekehrt.
Ich würde mir ein Partnernamen eben nur gut überlegen. Denn die meisten Beziehungen gehen kaputt und danach? Dann reden auf einmal alle immer gut schlecht über den Ex oder die Ex und das ist mit einem Tattoo nicht gerade vom Vorteil. Wenn man mit den Erfahrungen leben kann, die neuen Eifersüchteleien mancher neuen Partner im Bezug zum Tattoo & Co, wieso nicht.
In einer Partnerschaft sollte man auch lernen Kompromisse zu schließen. Auch wenn es der eigene Körper ist und man möchte diesen mit anderen Namen zieren, sollte schon die betreffende Person miteinbezogen werden. Vielleicht kann man sich auch auf Initialen oder ein Datum einigen. Oder man versetzt sich mal gedanklich in die Lage des Anderen. Was wäre, wenn dieser ein Tattoowunsch äußert, der einem selbst überhaupt nicht gefallen würde?
Als Partner sollte man immer seine Meinung äußern und sagen dürfen, wenn einem etwas nicht gefällt. Ob der andere das dann aber berücksichtigt, ist natürlich die andere Frage. Ich finde es aber schon verständlich, wenn der Partner sagt, dass er so ein Tattoo albern findet und so etwas nicht möchtet.
So ein Tattoo bleibt ja in der Regel auch das ganze Leben auf der Haut und so etwas muss gut überlegt sein. Dazu kommt, dass es den anderen in gewisser Weise auch betrifft, so dass er da durchaus sagen kann, wenn er das nicht mag. Im Endeffekt kann aber natürlich jeder selbst entscheiden, welches Tattoo er sich machen lässt. Man kann ja niemanden zwingen, so etwas sein zu lassen. Allerdings ist so ein Partner-Tattoo etwas, das man quasi auch für den Partner macht. Da wäre es natürlich schon wünschenswert, wenn der Partner sich zumindest damit arrangieren könnte.
Ich wüsste nicht, weshalb man sich so ein Tattoo machen lassen sollte, wenn der Partner offen sagt, dass es ihm nicht gefallen würde. Allerdings kann ich solchen Tattoos allgemein nichts abgewinnen, so dass ich das vielleicht auch nicht ganz so gut einschätzen kann.
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