Berufsunfähigkeitsversicherung schon fürs Kind abschließen?
Im Laufe des Arbeitslebens wird statistisch jeder Vierte mindestens einmal zeitweise berufsunfähig. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung macht also durchaus Sinn. Je später man diese abschließt und je mehr Risiko der Beruf an sich darstellt, desto teurer ist diese allerdings.
Laut Stiftung Warentest werden für monatliche Renten von 1000 bis 2000 € jährliche Beiträge zwischen 490 - 880 € fällig - je nach Berufsrisiko und Gesundheitszustand. Für besonders gefährliche Berufe ist es sogar sehr schwer überhaupt einen Vertrag zu bekommen.
Es scheint also gar nicht so blöd zu sein, eine Berufsunfähigkeitsversicherung schon fürs Kind abzuschließen. Die meisten Versicherungen bieten Verträge ab dem 15. Lebensjahr an, einige auch schon ab dem 10. Lebensjahr. Laut Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft machen die Verträge von unter 14-Jährigen aber nur 0,1 Prozent aus, bei den 15- bis 19-Jährigen sind es immerhin 14 Prozent.
Weil im Kindesalter meist kein Beruf feststeht ergibt sich der Beitrag aus einer Durchschnittskalkulation. Vorteil daran ist, dass der Beitrag nicht steigt.Wer also später in einem risikoreichen Beruf arbeitet, kann ziemlich sicher Beiträge sparen. Im jungen Alter ist allerdings meist nur eine Versicherungssumme von 1000 Euro möglich.
Habt ihr euch schon einmal über einen Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung fürs Kind Gedanken gemacht bzw. euch beraten lassen? Habt ihr euch für oder gegen einen Versicherungsabschluss entschieden? Was waren dabei eure Beweggründe?
Das ist wirklich "nicht blöd" schon für ein Kind diese Art Versicherung abzuschließen. Erstens verteilt sich der zu zahlende Gesamtbeitrag dann besser über die Zeit. Schon deshalb ist der Beitrag niedriger. Aber auch grundsätzlich berechnen Versicherer dann nicht so viel wie bei einem späteren Vertragsabschluss.
Und: Sollte das Kind später einmal einen risikoreicheren Beruf ausüben wird von vielen Versicherern keine Beitragsanpassung nach oben mehr vorgenommen. Spätestens dann lohnt sich der frühe Versicherungsabschluss doppelt.
Eine Berufsunfähigkeitsversicherung sollte man möglichst schon als Azubi oder Student abschließen. Oft werden Kombinationen aus Lebensversicherung und Berufsunfähigkeitsversicherung angeboten. Leider hat man in genau dieser Zeit, wo es noch relativ günstig ist, wenig Geld. Daher wird das eher selten gemacht. Da ist es gut, wenn man Eltern hat, die das für einen übernehmen. Aber ich selber hatte nie eine solche Versicherung. Es war dann für mich zu teuer, als ich mir darüber Gedanken gemacht habe. Meine Kinder bekommen eine Kombination aus Kapital-Lebensversicherung, Unfallversicherung und Berufsunfähigkeitsversicherung, wenn sie mit der Schule fertig sind.
Wesie hat geschrieben:Das ist wirklich "nicht blöd" schon für ein Kind diese Art Versicherung abzuschließen. Erstens verteilt sich der zu zahlende Gesamtbeitrag dann besser über die Zeit. Schon deshalb ist der Beitrag niedriger. Aber auch grundsätzlich berechnen Versicherer dann nicht so viel wie bei einem späteren Vertragsabschluss.
Das sehe ich ganz persönlich anders auch wenn ich kein Versicherungsfachmann bin. Ich würde Versicherungen für Kinder sogar eher sehr blöd finden. Du weißt doch gar nicht, was du nun für einen Zehnjährigen versichern sollst. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung ist ja nicht gleich eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Das ist viel entscheidender als irgendwelche scheinbar günstigeren Beiträgen.
Eine Versicherung sucht man sich nie nach den Beiträgen aus. Das wird dir jeder seriöse Versicherungsmakler sagen. Der Sinn einer Versicherung ist ja nicht einen günstigen Beitrag zu zahlen. Dafür schließe ich keine einzige Versicherung ab. Man schließt eine Versicherung ab um ein Risiko abzusichern, dass man alleine nicht absichern kann. Das heißt in erster Linie muss man die Versicherung an Hand ihrer Leistung abschließen. Und genau das kann doch von uns niemand wirklich bei einem 10 oder auch 14 Jährigen sagen, was genau der an Leistung braucht.
Was nutzt mir eine spottbillige Berufsunfähigkeitsversicherung, die mit 10 Jahren abgeschlossen wurde und die dann beispielsweise keine Infektionsklausel für medizinisches Personal enthält, weil damals keiner wusste das der Sohn oder die Tochter mal Ärztin oder auch Krankenschwester oder ähnliches wird und dann wegen einen HIV Erkrankung beispielsweise nicht mehr arbeiten kann und dann einfach keine Rente erhält.
Oder die Versicherung schließt von sich aus Risikogruppen einfach aus und das Kind ergreift dann 10 Jahre später einen nicht versicherten Beruf. Was bringt einem das dann? Im dümmsten Fall hat man völlig umsonst Beiträge gezahlt und wechselt dann noch zwei- oder dreimal die Versicherung um sie den späteren Umständen anzupassen.
Sicherlich sollte man eine BU nicht zu spät abschließen um möglichst keine Vorerkrankungen mit versichern zu müssen. Aber das kann man auch mit 20 Jahren machen. Zumal man ja vorher eh kaum große Beiträge zahlen wird und dementsprechend entweder kaum Leistung versichern kann oder den Vertrag gleich so abschließen muss, dass man dann plötzlich mit Beginn von Lehre oder Job extrem im Beitrag anzusteigen.
Lieber dann eben eine etwas teurere Versicherung abschließen, die dafür aber eben vom Leistungsumfang auch wirklich passt und eben auch den Service bietet, den man dann erwartet und braucht.
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