Mögliche Gefühle in einer Freundschaft ansprechen?

vom 01.07.2018, 21:20 Uhr

Momentan befinde ich mich in einem kleinen Dilemma, was eine Freundschaft zu einem Kommilitonen betrifft. Wir sind seit knapp einem Jahr sehr eng befreundet, aber es wird leider immer offensichtlicher, dass er Gefühle entwickelt hat. Eine Zeit lang wollte ich es nicht wahrhaben, bis gemeinsame Bekannte anfingen, mich auf sein Verhalten anzusprechen. "Der steht auf dich, so wie er immer von dir redet." Seitdem kann ich die Signale leider auch nicht mehr ausblenden.

Seitdem ich diese starke Vermutung habe, ist die Freundschaft nicht mehr dieselbe. Ich will mich mittlerweile nicht mehr nur zu zweit mit ihm treffen, weil er so viel körperliche Nähe sucht, obwohl er meinen Partner kennt. Da ich noch nie in der Situation war, jemanden in der "Friendzone" zu haben, kann ich mich nicht einmal strategisch klug verhalten. Einerseits will ich ihn offen darauf ansprechen. Schließlich besteht weiterhin die Möglichkeit, dass ich sein Verhalten völlig falsch interpretiere. Andererseits könnte das die Freundschaft auch ruinieren.

Würdet ihr einen Freund oder eine Freundin bei so einem Verdacht direkt damit konfrontieren? Oder wäre es euch peinlich? Wäre es euch lieber, gar nicht erst zu wissen, ob ihr jemanden "gefriendzoned" habt?

» Cappuccino » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Was sind denn deine Ziele, was diese Freundschaft angeht? Ich vermute, dass du noch studierst. Wie lange hast du noch? Noch ein Jahr? Planst du ein Erasmus-Semester? Denn nach dem Abschluss kann es auch sein, dass du einfach wegziehst, weil du woanders Arbeit findest und je nachdem, was dein Kumpel da studiert hat, verschlägt es ihn vielleicht woanders hin und durch die Distanz "entliebt" er sich vielleicht automatisch.

Ich bin eher der Typ, der dann Tacheles reden würde, wobei die Freundschaft dann nicht dieselbe und dann möglicherweise kaputt gehen wird. Du musst halt für dich abwägen, ob das für dich in Frage kommt und was du überhaupt erreichen möchtest vom Ziel her.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Ich würde es auch davon abhängig machen, wie wichtig mir die Freundschaft ist. Wenn du nun herumeierst und dich nicht wie sonst ihm gegenüber verhalten kannst, dann schadet das der Freundschaft doch auch. Da wäre es doch dann vielleicht besser, wenn du ihn darauf ansprechen würdest. Wenn du nicht mehr lange gemeinsam mit ihm studierst und ihr vielleicht in unterschiedlichen Richtungen weiter macht, erledigt sich das Problem ja sicherlich von selbst. Dann wirst du ihn bestimmt nicht mehr so häufig sehen.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich würde es auf jeden Fall ansprechen. Was hast du schon zu verlieren? Ihr könnt es dann besprechen und sehen was ihr beide wollt und was nicht. Wenn er nicht damit leben kann, dass er für dich nur ein Freund ist, dann müsst ihr eben eine Pause einlegen, aber sicherlich kann einer richtigen Freundschaft auch eine Verliebtheit nichts anhaben. Irgendwann findet man dann vielleicht freundschaftlich wieder zueinander.

Selbst wenn du es falsch interpretiert hast, kann man es ja dennoch ansprechen, denn du verhältst dich gerade ja anders als sonst und das sollte so nicht sein. Dich bedrückt etwas und das musst du ansprechen, ob es nun angenehm wird oder nicht. Ihm ist ja auch nicht geholfen, wenn er sich falsche Hoffnungen macht und nur niemand darüber spricht um sich die Freundschaft zu erhalten. Ich wünsche dir viel Kraft um das Ganze für euch angenehm zu klären.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich würde es ansprechen, wenn ich den Verdacht hätte und Freunde mir das auch bestätigen würden. Man muss ja nicht mit der Tür ins Haus fallen, sondern kann das vorsichtig ansprechen, wenn es gerade passt. Natürlich ist es unangenehm, aber noch viel unangenehmer ist es so, das Ganze so weiter laufen zu lassen und sich selbst immer unwohler in der Freundschaft zu fühlen.

Wenn einem etwas an der Freundschaft liegt und man dem anderen gegenüber fair sein will, sollte man das klären. Man kann ja nicht wirklich dabei verlieren. Wenn man das Thema dem Freund gegenüber anspricht und er einem erklärt, dass man das Ganze missverstanden hat und er nicht auf einen steht, dann hat man Gewissheit. Und das Ganze sollte einer Freundschaft dann auch nicht weiter schaden, sondern man sollte dann auch gemeinsam darüber lachen können.

Wenn er zugibt, dass er doch mehr will, macht es das Ganze natürlich komplizierter, aber immerhin hat man so Gewissheit und kann dann entscheiden, was man machen will. Wahrscheinlich wäre es dann besser, sich seltener und nur noch mit anderen Freunden zusammen oder sogar gar nicht mehr zu treffen.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


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