Aus Angst vor Alleinsein in Beziehungen stürzen?

vom 06.09.2018, 07:08 Uhr

Ich beobachte sehr gerne die Menschen, wobei ich bei manchen Menschen ehrlich gesagt den Verdacht habe, dass sie nur deswegen (überstürzt) eine Beziehung eingehen, weil sie scheinbar nicht allein sein können und sich vor dem Singleleben fürchten. Besonders auffällig ist es, wenn zwischen den Beziehungen kaum Zeit vergangen ist.

Findet ihr es nachvollziehbar, dass man aus Angst vor dem Alleinsein eine Beziehung eingeht? Oder findet ihr das wenig verständlich? Ist es euch vielleicht mal genauso ergangen oder kennt ihr das Gefühl gar nicht?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Zwischen meiner ersten und zweiten Beziehung lag auch nicht sonderlich viel Zeit, das lag aber daran, dass ich mich neu verliebt hatte. Vielleicht schätzt man andere Leute auch einfach falsch ein, solche Sachen ergeben sich ja auch und warum sollte man dann auf eine Beziehung verzichten und lieber alleine bleiben?

Ansonsten ist es natürlich nicht besonders schlau sich auf irgendetwas einzulassen nur weil man nicht alleine sein möchte, aber ich richte auch nicht über solche Menschen, weil ich deren Beziehung nicht führen muss.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Mir ist das auch schon aufgefallen, dass viele Menschen einfach den oder die erstbeste nehmen, weil sie einfach nicht alleine sein können. Das äußert sich dann aber spätestens, dass sie dann unglücklich in der Beziehung sind und sich dann schon alsbald wieder trennen und sofort in die neue Beziehung stürzen.

Es gibt aber auch Menschen, die verlieben sich eben extrem schnell, weshalb es denjenigen wahrscheinlich dann auch leichter fällt, in eine Beziehung zu gehen, wie anderen Menschen. Aber meistens entlieben sich diese Menschen genau so schnell, wie sie sich verliebt haben, weil sie sich während der Beziehung schon wieder in einen neuen verliebt haben.

Ich kenne mehr Menschen, die Angst vor dem Alleinsein haben, wie ich Menschen kenne, die immer alleine sind. Genau genommen kenne ich nur eine Person, die jetzt schon fast fünf Jahre keine Beziehung mehr hat. Alle anderen, egal in welchem Alter sie sind, haben eine Beziehung, schon seit dem Teenageralter.

Die meisten sind sogar schon verheiratet oder sogar schon einmal geschieden, denn die Ehen halten ja heutzutage auch nicht mehr lange. Vielleicht aber auch, weil viele den Erstbesten nehmen, um nicht alleine zu sein? Es ist schwierig, das so zu pauschalisieren. Aber ich denke, dass sicher viele Menschen so handeln.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich finde das nicht sonderlich schlimm. Warum muss man denn alleine sein können? Es gibt eben Menschen, die sind gerne auch lange Zeit mal alleine und andere eben nicht. Ist das eine nun besser oder schlechter als das andere? Ich habe das auch manchmal so gemacht, dass ich mich in der Beziehung neu verliebt habe und erst dann gewechselt habe, wenn da jemand anderes war. Manchmal war ich auch eine Weile Single. Ich würde nicht sagen, dass die eine Variante nun irgendwie besser war.

Es braucht ja auch nicht jeder nach einer Beziehung wahnsinnig lange Zeit, um sich neu zu verlieben. Verliebtsein kommt, Verliebtsein geht und es kann einem auch jemand Schickes über den Weg laufen, wenn man noch in einer Beziehung ist, aber merkt, dass diese nicht mehr so dolle ist, aber nicht schlimm genug, um sich gleich zu trennen.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich habe auch schon beobachtet, dass viele direkt nach einer Trennung wieder einen neuen Partner haben. Da bekommt man dann aber immer gesagt, dass heut zu Tage alles viel schnelllebiger wäre und es eben so nicht verwundert, dass jemand gleich eine neue Beziehung hat. Für mich ist das auch eher nicht so nachvollziehbar.

Aber ab einem bestimmten Alter bekommen manche vielleicht auch Angst, dass sie eben keinen Partner mehr finden, mit dem man eine Familie gründen kann. Manche Menschen haben vielleicht auch wirklich große Angst vor dem Alleinsein. Ich kenne aber niemanden, der das offen zugeben würde. Meist hört man ja dann doch andere Gründe.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Mir ist es meistens sowieso ziemlich egal, was meine Mitmenschen mit ihrem Privatleben anfangen, weswegen ich nicht viel von ihren inneren Beweggründen oder Motivationen mitbekomme. Aber es gibt schließlich neben Verliebtheit (die langfristig sowieso nicht als Basis für eine tragfähige Partnerschaft taugt) noch unzählige andere Gründe, eine Beziehung einzugehen, und ich maße mir nicht an, einige davon als "besser" anzusehen als andere. Wenn es im Endeffekt klappt, ist alles in Ordnung, und wenn nicht, muss man eben weitersuchen oder sich etwas anderes überlegen.

Ich würde mir von daher nicht anmaßen, davon auszugehen, dass es von Vornherein besser sei, zwischen Beziehungen so viel Zeit verstreichen zu lassen, dass andere Leute es nicht mehr als "in Beziehungen stürzen" ansehen. Ab wann das der Fall ist, kann ich natürlich auch nicht sagen. Offensichtlich stehen bei manchen Leuten die Kandidaten Schlange, sodass sie nie lange Single sein müssen, wenn sie das nicht wollen. Die optimale Grundlage für etwas "Festes" ist es natürlich nicht, wenn man sich vor allem deswegen einen Partner sucht, weil quasi jeder besser ist als das Alleinsein. Aber vielleicht entwickelt sich ja etwas Nettes daraus.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Zwischen meinen Beziehungen lag nie besonders viel Zeit. Ich habe nie bewusst und gezielt nach einem neuen Partner gesucht, aber es hatte sich eben so ergeben und gepasst. Und wieso sollte man dann keine Beziehung eingehen, wenn man absolut bereit dazu ist, die letzte Beziehung vollkommen überwunden hat und die andere Person mehr als gerne mag? Bei meinem Freund war es lustigerweise ganz genauso und wir sind in dieser Hinsicht wohl recht ähnlich.

Aber natürlich sollte man keine Beziehung nur deshalb eingehen, weil man nicht allein sein will. So kann eine Beziehung meiner Meinung nach gar nicht funktionieren. Die Beziehung ist dann ja nur Mittel zum Zweck und die Gefühle sind in so einem Fall auch nur zweitrangig. Natürlich kann man sich dann gut verstehen und so eine Beziehung kann dann auch harmonisch verlaufen, aber wirklich glücklich wird man damit auch nicht werden.

Es bringt doch einem auch nichts, irgendeinen Partner zu haben, den man vielleicht nicht einmal liebt, mit dem man nicht alt werden will und in den man vielleicht sogar gar nicht verliebt ist, nur um nicht alleine sein zu müssen. Man macht sich doch selbst auch klein damit, da man sich selbst so das Gefühl gibt, nicht alleine zurechtzukommen. Das ist aber natürlich Quatsch. Jeder kann alleine klarkommen. Man muss es nur lernen.

Lernen kann man das aber auch nur, wenn man lernt, auch alleine glücklich sein zu können. Und das geht eben auch nur, wenn man sich selbst die Möglichkeit dazu gibt, allein zu sein. Nur wenn man mit sich selbst glücklich und zufrieden ist, wird man auch eine glückliche Beziehung führen können.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



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