Sich langweilen, obwohl man genug zu tun hat?

vom 21.04.2020, 18:33 Uhr

Ich langweile mich eigentlich nie und kann das Gefühl der Langeweile nur schwer nachvollziehen. Auch wenn ich mal für ein paar Tage zu Hause bin, nichts für die Arbeit machen muss und der Haushalt und alle sonstigen Aufgaben erledigt sind, ist mir nicht langweilig. Ich finde immer etwas, was ich machen und womit ich mich beschäftigen könnte.

Manchen Leuten soll ja aber langweilig sein, obwohl sie eigentlich genug zu tun hätten. Sie hätten genug im Haushalt zu tun und könnten einige Projekte angehen, die so schon lange geplant hätten, aber sie haben einfach keine Lust drauf und langweilen sich stattdessen. Könnt ihr das nachvollziehen? Geht es euch auch manchmal so?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich kenne das Gefühl von Langeweile auch nicht wirklich. Eigentlich hat man doch immer etwas zu tun und kann sich auch selber beschäftigen, immerhin ist man ja kein Kind mehr, was vielleicht die Mama fragt, was es machen kann, weil es nichts zu tun hat. Ansonsten bin ich mit 2 Kindern und der Arbeit gut beschäftigt, immerhin mache ich nebenbei ja auch noch den Haushalt. Da hat man eigentlich immer etwas zu tun.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Klar kenne ich das. Warum sollte man sich nicht langweilen, obwohl man etwas zu tun hat? Nur weil ich gerade etwas tue, heißt das doch noch lange nicht, dass mich das interessiert, zufrieden macht oder ich eine Leidenschaft dafür habe.

Hausarbeit ist für mich strunzlangweilig. Wäsche sortieren und bügeln führt bei mir auch automatisch zu Langeweile. Lanhstrecke auf der Autobahn ist öde, das gilt auch für das Überprüfen der Zahlungseingänge oder x-ten Newsletter zu Corona oder die zwanzigste einzigartige Produktbeschreibung von schwarzen Herrensocken. Das läuft auf Autopilot, während der Kopf sich langweilt.

» cooper75 » Beiträge: 13372 » Talkpoints: 508,32 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Ich kenne das Gefühl auch, Langeweile trotz genug Beschäftigung zu haben. Man sollte das aber nicht mit Passivität und Antriebsmangel verwechseln, im Zuge derer man trübsalblasend auf der Couch herumlümmelt und sich zu nichts aufraffen kann, obwohl man rausgehen, lesen, fernsehen oder Sport treiben könnte. An Aktivitäten und Projekten mangelt es mir nämlich nicht, und ich bin auch kein Mensch, der es gut aushalten kann, nichts zu tun. Daher gibt es kaum Momente im Alltag, wo ich tatsächlich einfach nur darüber jammere, Langeweile zu haben, ohne effektiv etwas dagegen zu tun.

Trotzdem gibt es diese Tage, an denen mir meine Hobbies einfach nicht die gewünschte Freude bereiten, an denen ich eher halbherzig in der Gegend herumspaziere, anstatt voller Motivation ein bestimmtes Ziel anzusteuern, und an denen ich irgendwie mit allem unzufrieden bin, was ich anfange. Es würde mich auch sehr wundern, wenn solche Erlebnisse jemandem vollkommen fremd sind. Manchmal ist eben schlichtweg „nicht mein Tag“, und dann ist mir trotz allem, womit ich die Zeit herumzubekommen versuche, innerlich langweilig, weil ich mit dem Herzen nun mal nicht dabei bin. Das hält nie lange an und ich muss diese Zustände dann einfach aussitzen, aber sie sind emotional wirklich anstrengend und frustrierend.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8470 » Talkpoints: 987,98 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



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