Bei Geldgeschenk sich für geringen Betrag entschuldigen?

vom 20.04.2020, 11:35 Uhr

Die Tochter einer ehemaligen guten Nachbarin heiratet demnächst und ich möchte ihr mittels einer Karte mit Glückwünschen einen Geldbetrag zustecken. Ich würde ihr gerne mehr geben und vielleicht erwartet sie auch mehr, aber im in Zeiten von Kurzarbeit und ungewisser beruflicher Zukunft ist einfach nicht mehr drin. Meint ihr, dass man ein Begründung für den geringen Betrag geben sollte? Wie könnte man das formulieren, ohne dass ich oder die Beschenkten ein ungutes Gefühl hat?

» blümchen » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Man kann ja Geldscheine durchaus liebevoll zurecht gestalten. Ich finde nicht, dass man sich dafür rechtfertigen muss, dass du nur wenig geben kannst, aber wenn du dass willst, dann solltest du das auch machen. Ich würde schreiben, dass man sich für die beiden sehr freut und es alles gerade keine leichte Zeit ist und man sich freut, dass sie dennoch auch in solchen Zeiten zueinander halten und diesen Schritt gehen wollen. Du kannst dann schreiben, dass du ihnen das Beste wünscht und mit deinem kleinen Geldgeschenk einen schönen Nachmittag ermöglichen möchtest oder etwas in der Art.

Wie gesagt ich finde es unnötig sich zu erklären, es ist ja auch nur die Tochter einer ehemaligen Nachbarin, von Kurzarbeit sind ja gerade viele betroffen und richtig feiern wird sie auch nicht können, weswegen die Kosten sicherlich nichts so hoch sind. Ich würde mir da keine Vorwürfe machen und mich entschuldigen, aber wenn du es für dich wichtig findest, dann mache es.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich finde, dass man den Empfänger nur in eine Zwickmühle bringt und eine an sich nette Geste nur kompliziert und umständlich macht, wenn man ein Geschenk überreicht und sich gleichzeitig dafür entschuldigt. Was soll man da als Beschenkte sagen, was weder herablassend noch unaufrichtig klingt? Schlimmstenfalls fühlt sich der Empfänger eher schuldig als erfreut, aber ein Geschenk abzulehnen stellt ebenfalls einen Affront dar.

Ich finde, dass es am ehesten der "Etikette" entspricht, wenn man Geschenke mit allen guten Wünschen, aber ohne Kommentare zum Umfang, Wert oder Inhalt überreicht. Umgekehrt gehört es sich in meinen Augen auch nicht, etwas anderes als Wertschätzung und Dankbarkeit zum Ausdruck zu bringen, wenn man etwas geschenkt bekommt, solange es sich nicht gerade um eine offensichtliche Beleidigung handelt.

Schließlich zählt meiner Meinung nach bei Geschenken tatsächlich zum größten Teil die Geste. Im Regelfall ist der/die Beschenkte weder darauf angewiesen (als Almosen) noch muss er dafür eine Gegenleistung bringen (als Lohn). Daher kommt es in meinen Augen nicht auf den materiellen Wert an, sondern darauf, jemandem eine Freude zu machen.

Ich musste auch schon zu diversen Anlässen relativ bescheidene Geschenke machen, weil der Geldbeutel nicht mehr hergegeben hat und wäre mir saublöd vorgekommen, noch zusätzlich Aufmerksamkeit darauf zu lenken, dass ich stockpleite bin. So wird nur ein an sich freudiger Anlass getrübt. Und bisher hat auch niemand die Dreistigkeit besessen, sich darüber zu beschweren.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ich würde da auch kein großes Aufsehen drum machen. Es ist die Tochter einer ehemaligen Nachbarin und du wohnst vermutlich dieser Hochzeit ja nicht bei. Ich würde mich als solche einfach darüber freuen, dass du an mich gedacht hast und mir alles Glück der Welt wünscht. Das Geldgeschenk würde ich als zusätzliche nette Geste werten. Als meine Tochter Kommunion hatte haben wir zum Beispiel auch Glückwunschkarten von Nachbarn erhalten die überhaupt kein Geld beigelegt haben. Auch das war für uns total in Ordnung und wurde von uns weder bewertet noch weiter hinterfragt.

Jetzt noch zu meiner persönlichen Handhabung. Ich habe da vielleicht eine komische Denkweise aber bevor ich 5 € oder 10 € in eine Glückwunschkarte legen würde, würde ich vermutlich lieber gar kein Geld reinlegen und nur einen netten persönlichen Spruch in die Karte schreiben. Einen Wert ab 20 Euro halte ich für mich persönlich allerdings schon mit meinem Gewissen "vereinbar" wenn es sich um entfernte Bekannte handelt deren Feier ich nicht beiwohne. Da würde ich mir überhaupt keine Gedanken wegen des Betrages bzw. einer eventuellen Rechtfertigung zum Betrag machen.

» EngelmitHerz » Beiträge: 3943 » Talkpoints: 17,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



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