Was und wie viel neuer Flamme über die Freunde erzählen?

Eine Freundin von mir hat vor knapp vier Monaten jemanden frisch kennengelernt und schwebt seitdem auf Wolke 7. Ihr sei es definitiv gegönnt, wobei wir im Freundeskreis da aber eine negative Beobachtung machen mussten. So hat besagte Freundin ihrem Schwarm, den sie damals selbst erst zwei Tage kannte, alle möglichen, teilweise auch sehr privaten Details über uns Freundinnen erzählt, was uns gar nicht so gefallen hat. Wer will denn schon, dass nahezu Fremde alles über einen wissen?

Wie handhabt ihr das eigentlich, wenn ihr jemanden neu kennenlernt? Erzählt ihr einem potentiellen Partner direkt alles mögliche über eure Freunde, also auch sehr private und vielleicht sogar intime Details, die niemanden etwas angehen? Wo zieht ihr persönlich die Grenze und warum?

Ich erzähle definitiv nicht sofort alles und würde das auch mehr als befremdlich finden sofort alles zu erzählen. Ich habe meinem Mann zunächst gesagt woher ich die Freunde kenne, was diese so beruflich machen und so weiter. Peinliche Geschichten würde ich eh nicht erzählen, das muss die Person dann schon selber erzählen und mit allen Informationen würde ich auch nicht sofort herausrücken. Das ist den Freunden gegenüber nicht fair und der neue Partner bekommt ja auch einen komischen Eindruck.

Mir ginge das zu weit, wenn ich einer neuen Bekanntschaft gleich intime Dinge über meine Freunde erzählen würde oder eben auch sehr Privates. Ich würde das auch nicht wollen, dass das Freunde von mir so machen, also mache ich das auch nicht. Ich finde, dass man sich dann doch viel zu wenig kennt und man eine Vertrauensbasis haben muss. Aber auch generell bin ich der Meinung, dass private Dinge von Freunden nicht immer der Partner wissen muss. Ich bin da durchaus in der Lage, auch mal etwas für mich zu behalten.

Ich wüsste nicht, weshalb ich einer neuen Bekanntschaft direkt alles über meine Freunde erzählen sollte. Ich bin allgemein sehr vorsichtig, wenn ich jemand Neues kennenlerne, da ich nur schwer Vertrauen fasse. Es dauert, bis ich das Vertrauen aufgebaut habe und bis dahin muss ich auch nicht alles ausplaudern. Ich habe auch nicht das Bedürfnis danach.

Abgesehen davon gibt es in der ersten Verliebtheitsphase doch auch andere Sachen, über die man sich unterhalten kann. Es kann schon sein, dass ich von meinen Freunden erzähle und sage, wo sie wohnen, was sie so machen und seit wann wir uns kennen, aber dann auch nur, wenn es zum Kontext des Gesprächs passt und nicht einfach so grundlos. Dazu kommt, dass ich auch keine intimen Details ausplaudern würde.

Der Partner muss ja generell nicht alles wissen und wenn manche Details der Freunde ihn auch so gar nicht betreffen, muss man so etwas doch auch nicht sagen. Ich hätte da ein schlechtes Gewissen meinen Freunden gegenüber. Es ist ja fraglich, ob man dem Partner solche Sachen überhaupt erzählen "muss". Und wenn, dann würde ich das auch nicht gegenüber einem neuen Partner machen, mit dem ich erst kurz zusammen wäre. Für mich gäbe es keinen Grund dazu.

Sicher gibt es aber auch genügend Menschen, die meinen, sich selbst interessanter machen zu müssen, indem sie eben interessante und spannende Geschichten erzählen. Da bietet es sich ja an, etwas von den Freunden zu erzählen, wenn es einem selbst zu früh oder generell zu unangenehm ist, pikante Details über sich selbst preiszugeben.