Bei Paarproblemen zu spät Hilfe suchen?

vom 20.03.2019, 08:12 Uhr

Paarberater sind der Ansicht, dass Paare im Durchschnitt sechs Jahre zu spät Hilfe suchen würden und dass dies der Grund wäre, warum so viele Beziehungen trotz Paarberatung scheitern würden. Wie denkt ihr über dieses Thema? Wann wäre denn theoretisch der ideale Zeitpunkt, um Hilfe zu suchen? Wann wäre es definitiv zu spät? Wo zieht ihr persönlich die Grenze und warum?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich könnte mir vorstellen, dass viele Paare zu Anfang meinen, dass sie die Probleme noch alleine bewältigen können. Vielleicht ist es dann auch schon so eingefahren, dass es schwierig ist da umzudenken. Außerdem ist es vielen Paaren sicherlich auch noch unangenehm, wenn sie sich Hilfe von außerhalb suchen. Daher könnte ich mir vorstellen, dass so etwas dann aufgeschoben und hinausgezögert wird. Manche Paaren brauchen sicherlich auch etwas länger, um sich überhaupt einzugestehen, dass sie Probleme haben und Hilfe benötigen.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Es gibt eben keiner gerne zu, wenn es in einer Beziehung nicht rund läuft. Sich Hilfe von außen zu suchen bringt nur etwas, wenn beide Parteien die Notwendigkeit einsehen, und da fangen die Probleme ja schon an. Viele Leute halten Beratungen aller Art pauschal für ein Zeichen der Schwäche, andere reden sich ihre Beziehung lieber schön oder sagen sich, dass es woanders auch nicht besser läuft. Manche leben auch lieber in einer katastrophalen Partnerschaft als allein, was auch die unterschiedlichsten Gründe von Krankheiten über finanzielle Abhängigkeit bis hin zu mangelndem Selbstwertgefühl haben kann.

Aber ich finde auch, dass es eine gewisse Charakterstärke braucht, um sich einzugestehen, dass man selber auch nicht immer das Opfer äußerer Umstände ist, oder dass sowieso immer der/die andere schuld hat. Und ohne diese grundlegende Erkenntnis wird sich kaum jemand zu einer Paarberatung schleppen. Eher fliegt einem der ganze Saustall um die Ohren.

Ich selber bin mit meiner Beziehung wirklich ganz zufrieden und finde, dass sie eine Bereicherung in meinem Leben darstellt. Aber ich würde nicht ausschließen, mir Hilfe von außen zu suchen, wenn sich Probleme abzeichnen, die sich mit "darüber Reden" offensichtlich nicht mehr lösen lassen.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Es ist sicherlich nicht so leicht einzusehen, dass man unglücklich in seiner Beziehung ist. Manchmal ist es ja auch ein schleichender Prozess und wenn man es dann nicht irgendwann bemerkt und anspricht sind eben schon Jahre ins Land gezogen und es kommt irgendwann der große Knall. Ich glaube man sollte Dinge ansprechen, die einem nicht zusagen und das sofort.

Das ist sicherlich nicht immer leicht, weil nicht immer der Zeitpunkt passt, aber nur so kann man sich gegenseitig wirklich hören. Wenn jemand nur noch neben mir lebt und nicht mehr mit mir spricht, ist es schon gelaufen. Man muss so etwas vorher merken und besprechen, vielleicht auch mal wieder etwas nur als Paar machen. Auf jeden Fall sollte man es nicht einfach laufen lassen, wenn man unglücklich ist. Wobei ich auch nicht unbedingt sofort professionelle Hilfe in Anspruch nehmen würde.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Die Frage ist ja, ob man sich als Paar überhaupt Hilfe suchen möchte, wenn es nicht gut läuft. Mag ja sein, dass Paarberatungen und -therapien recht beliebt sind, wobei es trotzdem noch viele Paare gibt, die so etwas grundsätzlich für sich ausschließen. Viele sind ja der Meinung, ihre Beziehung selbst in den Griff bekommen zu müssen. Immerhin führt man eine Beziehung ja zu zweit und von daher sollten in erster Linie auch beide Partner dafür zuständig sein, die Beziehung zu halten.

Vielleicht entscheiden sich einige dann aber eben doch dazu, eine Paarberatung in Anspruch zu nehmen, wenn sie merken, dass sie es alleine doch nicht schaffen und es nicht besser läuft, obwohl man sich bemüht. Man muss auch bedenken, dass Änderungen in der Beziehung nicht so einfach von einem Tag auf den anderen umzusetzen sind, sondern dass es durchaus dauert, bis man etwas wahrnimmt.

Sechs Jahre sind natürlich eine lange Zeit, wobei es bei vielen Beziehungen aber so ist, dass es immer wieder gute und dann wieder schlechte Zeiten gibt. In vielen Beziehungen gibt es ja ein regelmäßiges Auf und Ab. Und wenn es dann wieder eine Zeit lang gut geht, hat man nicht das Bedürfnis, eine Paarberatung in Anspruch zu nehmen. Zudem hat man dann ja auch eher die Hoffnung, dass das gute Verhältnis so bleibt und dass sich die Beziehung dauerhaft gebessert hat. Und wenn es schon viele gute Zeiten in der Beziehung gab, ist man vielleicht eher dazu gewillt, auch über schlechte Zeiten hinwegzusehen und da nicht direkt etwas dagegen zu unternehmen.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


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