Eigene Party wegen Ruhestörung bei Polizei melden?

vom 19.04.2020, 23:06 Uhr

Neulich erzählte mir eine Arbeitskollegin eine kuriose Story. Zu ihrem 25. Geburtstag haben Freunde von ihr eine Überraschungsparty für sie organisiert. Sie wohnt in einer Wohngemeinschaft und die Party wurde am Abend in ihrer Wohnung gefeiert.

Sie schien jedoch nicht sehr erfreut darüber, was sie den anderen aber nicht mitteilte, weil sie niemanden enttäuschen wollte. In einem kurzen Moment im Badezimmer nutzte sie dann die Gelegenheit, um die Polizei zu rufen und sich wegen der Ruhestörung beschwerte. Sie gab sich dabei für eine Nachbarin aus.

Die Polizei traf nach einigen Minuten tatsächlich ein und beendete die Party. Meine Arbeitskollegin ließ es sich nicht anmerken, war aber froh darüber, endlich nach einem anstrengenden Tag schlafen zu gehen. Könnt ihr das Verhalten von meiner Arbeitskollegin nachvollziehen? Würdet ihr eure eigene Party wegen Ruhestörung bei der Polizei melden?

» Aguti » Beiträge: 3109 » Talkpoints: 27,91 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Diese Vorgehensweise finde ich schon etwas merkwürdig bzw. hart gesagt sogar etwas feige. Normalerweise gehe ich davon aus, dass Freunde miteinander sprechen können und wenn man nicht in Stimmung ist, dann sollte man als erwachsener Mensch doch mit diesen sprechen können. Man hätte dann ja vielleicht einen Kompromiss finden können in dem man die Party nur auf das gemeinsame Essen beschränkt und es etwas ruhiger gestaltet. Echte Freunde sollten da auch Verständnis dafür zeigen und dann nicht beleidigt in der Ecke schmollen.

Die Polizei absichtlich dafür zu bemühen finde ich wirklich daneben. Dabei handelt es sich ja um einen Einsatz von Staatsbediensteten der bezahlt werden muss. Diesen hätte man definitiv verhindern können, wenn man selbst einfach mal den Mund aufmacht. Ich jedenfalls hätte da auch die Enttäuschung meiner Mitbewohner in Kauf genommen. Und wenn ich mich wirklich nicht getraut hätte etwas zu sagen, dann hätte ich es einfach stillschweigend "ertragen" und versucht das Beste daraus zu machen.

Für die Zukunft würde ich dieser Kollegin raten einfach im Vornherein schon klar zu stellen, dass man kein Interesse an Überraschungspartys hat. So erspart man sich die Unannehmlichkeiten und den Partygästen die Planung, Kosten und den restlichen Aufwand.

» Huibuu » Beiträge: 390 » Talkpoints: 0,41 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Also meiner Meinung nach ist das eine sehr kuriose Art eine Party zu beenden. Da kann deine Arbeitskollegin wirklich froh sein, dass man solche Meldungen nicht weiter verfolgt und man solche Vergehen anonym melden kann sonst hätte sie den Einsatz vermutlich aus eigener Tasche bezahlen dürfen - und das aus meiner Sicht zu Recht.

Da muss man aber schon echt sehr wenig Vertrauen in seine Freunde und sehr wenig Selbstbewusstsein haben um sich solcher Hilfsaktionen zu bedienen. Natürlich wäre ich im ersten Moment als Mitbewohnerin / Freundin vielleicht auch enttäuscht wenn ich mir Gedanken über eine Überraschungsparty gemacht habe und alles organisiert und vorbereitet habe. Letztendlich wäre es mir aber auch wichtig dass meine Freundin sich wohl fühlt und ich ihr nichts aufzwinge. Ich bin also auch der Meinung, dass sich in solchen Situationen durchaus ein Kompromiss gefunden hätte und da kein Drama draus entstanden wäre.

Natürlich kann deine Arbeitskollegin ihre Mitbewohner besser einschätzen als wir, aber da muss sie schon sehr verzweifelt gewesen sein dass sie die Polizei rufen musste. Andererseits kann ich auch die Mitbewohner nicht so ganz verstehen, mit ein bisschen Feingefühl merkt man doch auch, wenn einer Person alles zu viel ist. Oder hat sie vorne rum das freudig überraschte, gut gelaunte Geburtstagskind gemimt?

» EngelmitHerz » Beiträge: 3943 » Talkpoints: 17,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



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