Beziehung durch eigene Hobbys erfrischen können?

Eine Freundin meint, dass sie sich neue Hobbys suchen möchte. Ihr Partner geht gern seinen Hobbys nach, während sie eher zu Hause ist und ein Buch liest oder mal eine Freundin trifft. Beide sind auch berufstätig. Sie meint, dass das auf die Dauer sicherlich nicht gesund für die Beziehung wäre und sie nun selbst auch an ihrer Freizeitgestaltung arbeiten will. Sie meint, dass ihr Partner sicherlich auch mehr Zeit mit ihr verbringen wird, wenn sie nicht immer auf Abruf bereit steht und eben auch eigene Hobbys verfolgt und diesen nachgeht.

Meint ihr, dass da durchaus etwas dran ist? Kann man auch durch eigene Hobbys eine Beziehung erfrischen? Oder meint ihr, dass es eher gemeinsame Hobbys sein müssen? Bewirkt es eurer Meinung nach schon etwas, wenn der Partner einfach merkt, dass man selbst auch Hobbys hat und eben nicht jeder Zeit zur Verfügung steht?

Dein ganzer Beitrag wirkt auf mich eher so, als wollte jemand eine offensichtlich tote Beziehung wiederbeleben und als ob man nicht wahrhaben möchte, dass die Beziehung nicht mehr zu retten ist. Warum sollte man durch seine Freizeitgestaltung in diesem Fall interessanter für den Partner werden, wenn die Hobbies eh getrennt wahrgenommen werden? Ich denke nicht, dass ihr Partner dann plötzlich mehr Interesse daran haben wird, Zeit mit ihr zu verbringen, wenn sie nicht mehr nonstop verfügbar ist. In dieser Beziehung ist schon lange was im Argen, deine Freundin will es nur nicht einsehen und redet sich alles schön.

Glaubst du wirklich, dass es dich irgendwie interessanter macht wenn du dir irgendein trendiges, angesagtes Hobby suchst? Ich finde man merkt es total ob Leute irgendwas machen weil sie total Lust darauf haben oder ob sie einfach nur einem Trend hinterher rennen oder denken, dass sie sich interessantere Hobbys zulegen sollten oder was auch immer.

Und warum stehst du "auf Abruf bereit" wenn du ein Buch ließt? Also wenn ich lese dann lese ich und will dabei in Ruhe gelassen werden. Und wenn ich mit meinen Mädels etwas unternehme ist sowieso klar, dass die Jungs da nicht reinzuquatschen haben. Das ist unsere Zeit.

Außerdem ist dieser Glaube, dass Frau - es sind ja nie die Männer - viel interessanter wäre, wenn sie sich unnahbar gibt doch eh totaler Quatsch. Und von dem antiquierten Frauenbild, das dahinter steckt, möchte ich gar nicht erst anfangen.

Ja, ich leide hier auch mal wieder ein bisschen. Einerseits sind Hobbys natürlich eine schöne Sache, aber ich finde es schon ziemlich befremdlich, wenn man sich dadurch, wie hier offensichtlich geschildert, für den Partner interessant machen möchte und es offensichtlich zweitrangig ist, ob dir das Hobby an sich auch Spaß macht.

Wahrscheinlich wäre es ideal, wenn das Hobby dafür sorgt, dass man abends mal nicht da ist und auch von interessanten und interessierten Gleichgesinnten sprechen kann, damit der werte Partner vielleicht ein bisschen eifersüchtig wird und Zeit mit einem verbringen möchte, nicht wahr?

Mir wäre diese Herangehensweise eindeutig zu manipulativ. Wenn ich mir ein Hobby suche, dann weil ich selber Spaß daran habe und nicht, weil ich die Außenwirkung nutzen möchte, um mich interessant zu machen. Meine Hobbys sind auch eher statisch, aber mein Partner weiß auch, dass das nicht heißt, dass das Buch sofort in die Ecke fliegt, wenn er mit den Fingern schnippt.

Gerbera hat geschrieben:Meine Hobbys sind auch eher statisch, aber mein Partner weiß auch, dass das nicht heißt, dass das Buch sofort in die Ecke fliegt, wenn er mit den Fingern schnippt.

Ich finde es grundsätzlich immer gut, wenn man dazu bereit ist, etwas Neues auszuprobieren und wenn man sich selbst gut beschäftigen kann. Es ist wichtig, eigene Hobbys und Interessen zu haben, um auch alleine seinen Spaß haben zu können, ohne auf den Partner angewiesen zu sein. Denn nur, wenn man auch gut mit sich allein sein kann, kann eine Beziehung meiner Meinung nach auch funktionieren.

Das bedeutet aber nicht, dass man sich nur deshalb nach neuen Hobbys umschauen sollte, um interessanter für den Partner zu werden. Weshalb sollte man das denn sein? Nur weil man dann nicht mehr rund um die Uhr springt, wenn er das will? Das sollte man doch ohnehin nicht. Auch ohne neue und interessante Hobbys sollte man doch nicht ständig nach der Pfeife des Partners tanzen.

Es bringt ja auch nichts, etwas nur deshalb zu tun, um den Partner dazu zu bringen, einen zu vermissen und interessant zu finden. Ein Hobby ist doch auch etwas, was einem selbst Spaß machen sollte und was man gerne macht, nicht etwas, was man nur deshalb macht, um dem Partner quasi eins auszuwischen. Das kann ja auf Dauer nicht funktionieren. Wenn man aber so einen Plan hat, dann muss ja grundsätzlich schon einiges mit der Beziehung nicht stimmen.