Würdet ihr fremde Person in euer Gästezimmer einquatiern?
Hier bei uns in der Region werden immer wieder hilfsbereite Familien gesucht, die Personen unentgeltlich für bestimmte Tage ins eigene Gästezimmer einquartieren. Eine Organisation/Verein hierfür ist unter anderem Mein Papa kommt. Hierbei handelt es sich um eine Organisation, die Vätern bzw. Müttern hilft für die Besuchstage bei ihrem getrennt lebenden Kind eine Unterkunft für sich und ggf. auch das Kind zu finden. Oft reisen diese Personen mehrere hunderte Kilometer an und müssten sonst in teuren Hotelzimmern übernachten.
An Sich finde ich die Idee und die Hilfsbereitschaft - welche da dahinter steht - eine schöne Sache, allerdings bin ich ein sehr vorsichtiger Mensch und könnte da wohl nicht ruhig schlafen. Würdet ihr eine fremde Person in eurem Gästezimmer schlafen lassen, wenn ihr damit eine "gute Tat" vollbringen könntet?
Ich wusste gar nicht, dass es so etwas gibt. Wenn man nicht gerade betroffen ist, macht man sich darüber sicherlich auch keine Gedanken. Ich würde das auf jeden Fall machen. Platz genug haben wir und sogar Spielsachen für große und kleine Kinder. Ich finde das eine richtig gute Aktion und sicherlich wird einem da auch nicht jeder geschickt und es wird vielleicht auch überwacht, wer da zu wem geht. Angst würde ich da nicht haben. Immerhin wohne ich hier ja auch nicht alleine und ein Betrüger kann einem immer begegnen. Es überwiegen letztendlich aber sicherlich die guten Menschen, denen man auch etwas zurückgeben sollte. Alle sofort unter Generalverdacht zu stellen finde ich nicht fair.
Ich fühle mich für derartige Projekte der Familienzusammenführung nicht zuständig und finde dieses Projekt auch etwas komisch und fragwürdig. Auch der Aufruf auf deren Webseite, dass man Geld und/oder Schmuck spenden könne, gefällt mir nicht und würde ich nicht machen. Ich würde mich da lieber anderen "guten Taten" widmen, als mein Gästezimmer das ganze Jahr über unentgeltlich für wildfremde Menschen zur Verfügung zu stellen.
Komplett unentgeltlich würde ich mein potenzielles "Gästezimmer", sprich meine aktuelle Abstellkammer, in der das Bügelbrett und ein paar alte Möbel wohnen, nur Freunden und Familie zur Verfügung stellen. Schließlich entstehen immer Kosten, wenn ein Raum genutzt wird, und gründlicher als sonst putzen müsste ich ihn schließlich auch.
Ich bin zwar alles andere als etepetete, aber ich könnte wirklich nicht meinem normalen Alltag nachgehen, während ein fremder Mensch in meiner Wohnung sitzt. Dafür würde ich wenigstens eine Aufwandsentschädigung erwarten, dass ich nachts nicht nackt aufs Klo gehen kann und Kaffee kochen darf ich ja auch noch! So weit geht meine Hilfsbereitschaft ehrlich gesagt nicht.
Und normalerweise bin ich mit der pauschalen Aussage "Nicht mein Problem" nicht so schnell bei der Hand, aber die Besuchs- und Betreuungsregelungen getrennt lebender Eltern mögen diese doch bitte unter sich ausmachen und keine Fremden mit hineinziehen. Etwas anderes wäre es vielleicht(!) bei Schicksalsschlägen, sprich, wenn ich günstig in der Nähe einer Kinderkrebsklinik wohnen würde, aber nur weil zwei Erwachsene beschlossen haben, sich zu trennen, packe ich noch lange nicht die gute Samariterin aus.
Das ist kein Verein sondern eine GMBH, die sich "gemeinnützig" nennt, und die verlangt 12 Euro Mitgliedsbeitrag pro Monat. Allein diese Tatsache würde mich schon abschrecken mich da irgendwie zu engagieren. Natürlich erstellen sich Webseiten nicht von alleine und das Hosting kostet natürlich auch Geld, aber wenn man sich das mal näher anschaut macht das schon den Eindruck, als wäre das in erster Linie ein Geschäft.
Davon abgesehen könnte ich mir fremde Menschen in meinem Gästezimmer aber eh nicht vorstellen, schon gar keine Kinder. Mein Gästezimmer ist nämlich eine Bibliothek mit Schlafcouch. Leute die mich kennen finden es lustig zwischen Bücherregalen zu schlafen und finden, dass das zu mir passt. Leute, die mich nicht kenne, würden wahrscheinlich die Annehmlichkeiten eines Schlafzimmers - kein Schrank, keine Ablageflächen, natürlich kein Fernseher - vermissen.
Außerdem sorgen selbst völlig unkomplizierte Gäste dafür, dass sich mein Tagesablauf ändert. Man muss sich ja auf die Gäste einstellen, vor allem weil man fremden Leuten keinen Haustürschlüssel überlassen würde. Aber ich könnte zum Beispiel auch nicht einfach einen Filmabend mit Freunden im Wohnzimmer veranstalten wenn direkt gegenüber jemand schlafen will. Und bei mir übernachten könnten die Freunde auch nicht wenn es später werden würde.
Das wäre mir zu stressig und ja, ich fühle mich auch nicht dafür zuständig die Familienprobleme von anderen Menschen zu lösen. Wenn man selber in einer vergleichbaren Situation ist, ist das wahrscheinlich etwas anderes, aber das bin ich ja nicht.
Ich habe kein Gästezimmer, also muss ich mir da keine Gedanken machen. Aber wenn ich eines hätte, würde ich es nicht kostenlos zur Verfügung stellen. Man hat Kosten wie Heizung, Wasser und Strom. Außerdem investiert man Zeit. Man muss das Zimmer ja vorbereiten und am Schluss säubern. Ich würde nicht einsehen, dass ich das komplett kostenlos machen sollte. Und anscheinend ist ja der Verein oder die GmbH, wie ein Vorschreiber bemerkt, offensichtlich nicht ganz uneigennützig.
Ich habe auch zu viel zu tun, um mich noch mit fremden Gästen zu plagen. Wenn ich mich vielleicht in ferner Zukunft mal langweile und es eine Abwechslung ist, eine kostenlose Pension zu betreiben, und wenn ich viel Geld hätte, dann könnte ich mir vielleicht vorstellen, das sozusagen als ehrenamtliches Engagement zu tun.
Bei dem Thema muss ich ganz ehrlich sagen, dass ich bei mir niemanden übernachten lasse, den ich nicht kenne. Da spielt es keine Rolle, ob ich 50 Euro für eine Nacht bekommen würde oder das ganze kostenlos ablaufen soll. Da bin ich einfach zu vorsichtig und zu misstrauisch. Am Ende fallen ja dennoch Kosten an, wenn zum Beispiel der Strom genutzt wird. Klar, das wird jetzt nicht so viel sein, aber am Ende sind das eben Kosten, die vorhanden sind.
Die Lage meines Gästezimmers ist eigentlich der Grund, warum ich hier keine Fremden übernachten lasse. In meiner Kindheit habe ich in einem Haus gewohnt, wo das Gästezimmer über einen eigenen Eingang zugänglich war. Dieses wurde auch normal an Urlauber oder Reisende vermietet. In dem Fall würde ich vielleicht schon eher mal darüber nachdenken, aber auch hier würde ich zumindest ein paar Euro haben wollen. Das soll jetzt nicht zu hart klingen, aber wer hunderte Kilometer reisen kann, der hat auch noch 20 Euro für eine Übernachten übrig.
Ganz abgesehen davon, dass ich kein Gästezimmer habe, würde ich nie auf die Idee kommen, fremde Personen einfach so bei mir einzuquartieren. Ich bin da sehr speziell und finde es oft schon unangenehm, wenn Freunde oder Familienmitglieder bei mir übernachten. Mir ist es dann schnell zu viel an Nähe. Ich brauche sehr viel Zeit für mich allein oder zumindest mit meinem Partner und mag es nicht, dauernd jemanden um mich herum zu haben, erst recht keine Fremden.
Ich empfange gerne Besuch, aber wenn, dann eben von Menschen, die ich kenne und mag und die am besten spätestens am Abend wieder verschwinden. Von daher würde ich es nicht wollen, jemand Fremdes bei mir zu haben. Man weiß ja nichts über die Person, weshalb mir das zu unsicher wäre. Mir wäre es auch ehrlich gesagt zu blöd, mir die Arbeit für eine fremde Person zu machen. Solange es die Möglichkeit gibt, sich ein Airbnb oder ein Hotel zu nehmen, kann man das doch machen.
Ich sehe mich auch nicht dafür verantwortlich, die Familienangelegenheiten von fremden Menschen zu regeln. Wenn man schon jemanden einlädt und kein Gästezimmer hat, kann man der Person doch einfach ein Hotel oder irgendeine andere Übernachtungsmöglichkeit organisieren. Ansonsten kann man ja bei der anderen Person übernachten, wenn sich das einfacher machen lässt oder sich einfach in der Mitte treffen.
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