Könnt ihr euch vorstellen ein "Familientagebuch" zu führen?

vom 10.04.2020, 20:39 Uhr

Eine meiner Freundinnen hat drei Kinder zwischen einem und fünf Jahren und ist seit dem ersten Kind nun als Hausfrau und Mutter zu Hause. Da sie schon immer ein sehr kreativer Mensch ist und auf der Suche nach Beschäftigung war hat sie sich nun das "Tagebuch" führen zum Hobby gemacht. Es handelt sich dabei nicht direkt um ein Buch in dem jeder Tag festgehalten wird, aber das gemeinsame Zusammenleben als Familie bzw. besondere Tage und Ereignisse sind darin enthalten.

Für jedes ihrer Kind er hat sie so ein Tagebuch angelegt und führt dieses auch regelmäßig fort. Manche dieser Einträge sind natürlich sehr persönlich und individuell auf das jeweilige Kind abgestimmt weil die drei Kinder ja nicht zur gleichen Zeit geboren sind und sich somit auch in zeitlichen Abständen unterschiedlich entwickelt haben. Zum Beispiel wird auch jedes Zeugnis kopiert und eingeklebt. Wenn allerdings gemeinsam Ausflüge gemacht wurden dann gestaltet sie für jedes ihrer Kinder eine Erinnerungsseite in den drei Büchern.

Außerdem werden auch lustige Sprüche der Geschwister oder andere Ereignisse der Verwandschaft darin festgehalten - als zum Beispiel deren Cousine geboren wurde. Deren Vater hat zum Beispiel auch einmal eine Ehrenurkunde erhalten und die Großeltern hatten Goldene Hochzeit. Auch dieses Ereignisse wurde in den Büchern "dokumentiert". Außerdem erzählt sie auch über besonders schöne/schlimme Ereignisse der Weltgeschichte, die auch das eigene Familenleben mehr oder weniger beeinflussen - wie z.B. die aktuelle Corona-Krise.

Sie hat mir die Bücher schon öfters gezeigt und ich finde sie wirklich wunderschön, liebevoll gestaltet. Ich selbst hätte allerdings selbst für mein Einzelkind nicht die Zeit und Nerven das so detailliert festzuhalten. Für jedes neue Jahr wird auch ein neues Buch gestaltet sodass ihre Kinder bestenfalls am Ende 18 Bücher in den Händen halten und sozusagen in ihrer kompletten Kindheit "nachlesen" können.

Könntet ihr euch vorstellen ein solches Familientagebuch zu führen? Hättet ihr das Durchhaltevermögen dies 18 Jahre lang durch zu ziehen? Hättet ihr die Befürchtung dass das später nicht von den Kindern geschätzt wird? Würdet ihr euch dabei nur auf die eigene Familie konzentrieren oder auch die Ereignisse der restlichen Verwandschaft mit einschließen?

» EngelmitHerz » Beiträge: 3943 » Talkpoints: 17,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich kenne so etwas auch nicht, bin aber ehrlich gesagt auch mäßig begeistert von der Idee. Das Ganze hört sich zwar wirklich nett und liebevoll an, hat aber auch jede Menge Nachteile. So ist es zum einen unwahrscheinlich aufwändig, solche Bücher zu gestalten, vor allem dann, wenn man sie sehr detailliert gestalten will und mehrere Kinder hat. Da muss ja unheimlich viel Zeit drauf gehen und gerade dann, wenn man arbeitet, hat man als Eltern sicher nicht immer die Zeit oder Lust dafür.

Zudem hat man bei mehreren Kindern irgendwann unheimlich viele Bücher, für die man natürlich auch den entsprechenden Platz haben muss. Und wer weiß, ob die Kinder später überhaupt daran interessiert sind, die Bücher mitzunehmen. Ich wäre es vielleicht nicht unbedingt. Ich würde zwar die Arbeit schätzen, die meine Eltern sich da gemacht hätten, wobei mir meine Erinnerungen und vereinzelte Kinderfotos ausreichen. Da muss ich nicht unzählige Bücher über mein Leben haben. Nicht alles ist ja auch so spannend, dass man es direkt festhalten muss.

Die Idee, ein Buch anzulegen, finde ich aber grundsätzlich gut, wobei ich es aber absolut ausreichend finde, wenn man als Familie ein gemeinsames Buch hat, das man dann auch mehr als ein Jahr nutzen kann, sofern es genügend Seiten hat. Das würde ich dann so ähnlich wie ein Fotobuch gestalten und eben noch etwas Text dazuschreiben, verschiedene Eintrittskarten einkleben und so etwas.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


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