Wie lange habt ihr gebraucht, um euch richtig abzunabeln?

vom 14.04.2020, 17:59 Uhr

Manchen Menschen fällt es ja recht leicht, sich von den Eltern abzunabeln. Sie ziehen früh von zu Hause aus, besuchen die Eltern ab und zu und halten regelmäßigen Kontakt, sind aber ansonsten völlig selbstständig. Bei anderen ist es wiederum anders.

Manche wohnen ja recht lange bei den Eltern und auch wenn sie irgendwann ausziehen, haben sie Heimweh oder lassen alltägliche Aufgaben von den Eltern erledigen, wie das Wäschewaschen oder Kochen, sofern es von der Entfernung möglich ist. Wie lange habt ihr gebraucht, um euch richtig von euren Eltern abzunabeln?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich hatte nie das super perfekte Verhältnis zu meinen Eltern und als es mir möglich wurde bin ich mit meiner Tasche gegangen. Da mir meine Eltern partout nicht helfen wollten musste ich dabei auch alle Sachen im Zug transportieren, die mir wichtig waren und dann später nach und nach mit einem Auto mitnehmen und zwar dem Auto meiner Schwiegereltern, also von meinen Eltern kam da nichts und deswegen fiel es mir in der Gesamtheit auch super leicht mich abzunabeln. Sicherlich muss man erstmal eigene Erfahrungen machen was so Sachen angeht wie den Haushalt führen, kochen und so weiter, aber das bringt man sich dann eben bei.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


"Richtig" abgenabelt habe ich mich rückblickend betrachtet erst mit um die Dreißig, als meine Mutter schwer krank geworden und dann auch gestorben ist. Ich habe zwar nicht bis zum bitteren Ende meine Wäsche zu Mutti geschleppt und mich bekochen lassen, aber bei verschiedenen "erwachsenen" Dingen wie der Steuererklärung und diversen Finanzfragen habe ich bis zu diesem Alter gerne und dankbar die Hilfe meiner Eltern angenommen. Und dass sie mir im Studium und bei Fehlstarts im Job auch finanziell unter die Arme gegriffen haben, damit ich nicht nur von einem Nebenjob zum anderen hetzen musste, kann ich auch mit Fug und Recht zugeben.

Mir wurde es allerdings auch recht leicht gemacht, in manchen Dingen relativ lang relativ unselbstständig zu bleiben. Meine Mutter war höchst tatkräftig und neigte auch ein bisschen dazu, ihrem Nachwuchs zu wenig zuzutrauen. Und dann ist es natürlich höchst verführerisch und bequem, wenn man einfach einen Stapel Zettel bei Mama auf den Küchentisch legen kann und voilá - die Steuerrückzahlung ist auf dem Konto. Ich würde mich also rückblickend als mittlere Nesthockerin bezeichnen: Kochen, Waschen und Haushalt musste Mutti für mich nicht mehr machen, aber ich hatte dennoch bis weit ins Erwachsenenalter einen ziemlich bequemen Service von daheim aus.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



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