Inwiefern muss man die Freunde des Partners akzeptieren?

vom 11.04.2020, 13:27 Uhr

Eine meiner Freundinnen hat seit einem guten halben Jahr einen neuen Partner. Sie ist inzwischen schon mit ihm zusammen gezogen und das Zusammenleben klappt im Prinzip auch sehr gut. Größtenteils versteht sie sich auch mit der Verwandschaft und den Bekanntschaften ihres neuen Partners sehr gut.

Es gibt da allerdings einen Freund den meine Freundin einfach überhaupt nicht leiden kann. Sie kommt mit seiner Art nicht klar und wird mit ihm überhaupt nicht warm. Es ist allerdings für ihren Partner keine flüchtige Bekanntschaft sondern ein langjähriger Freund aus Kindergartenzeiten.

Dieser Freund lädt sich nun regelmäßig spontan zu den beiden nach Hause ein und beansprucht die Zeit des Freundes mehrmals wöchentlich. Meine Freundin möchte ihrem Partner nicht die Freundschaften nehmen findet aber die Art und Weise sowie die Häufigkeit einfach zu viel. Sie hat ihrem Freund schon einmal angedeutet, dass ihr das nicht gefällt aber hat es ihm noch nicht in aller Deutlichkeit gesagt. Sie möchte ihm seine bisherigen Freundschaften auch weder ausreden noch kaputt machen.

Wie seht ihr das, inwiefern muss man die Freundschaften des Partners akzeptieren? Kann man verlangen, dass sich die beiden außerhalb der Wohnung treffen?

» EngelmitHerz » Beiträge: 3943 » Talkpoints: 17,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Allen wird man es nur selten Recht machen können. Und wenn es so wie es scheint eben keine banale Freundschaft ist, sondern den beiden Kerlen viel an ihrer Freundschaft liegt, dann wird sie da nicht viel gegen machen können. Wenn sie da jetzt darauf besteht, dass die sich entweder gar nicht mehr treffen oder nur noch außerhalb der Wohnung, dann könnte ich mir vorstellen, dass das schnell zum Bumerang werden und zum großen Beziehungsproblem.

Vielleicht kann sie ja mit ihrem Freund reden, dass er versucht, zumindest ein Teil der Treffen woanders stattfinden zu lassen. Also das sie abends eben in eine Kneipe gehen oder sich auch mal bei dem anderen Freund treffen. Und hin und wieder kann sie ja auch schauen, dass sie sich ein paar mal verkrümelt, wenn der ungeliebt Freund kommt und so ein bisschen die Spannung herausgenommen wird.

Da muss man halt irgendwo einen Kompromiss finden mit dem alle leben können. Anders wird das auf Dauer sicher nicht funktionieren.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Ich finde es ist an ihr mit dem Freund klarzukommen. Man muss ja nicht mit jedem Freund des Partners aus befreundet sein, allerdings sollte man auch nicht einfordern, dass diese sich woanders treffen. Mein Mann hat auch einen Kumpel, der mittlerweile auch meiner ist, mit dessen Art ich anfangs gar nicht klar kam. Da folgten dann auch schon mal Diskussionen mit dem Freund selber, weil ich ihn einfach auch falsch wahrgenommen habe. Er ist ein wirklich netter, aber auf den ersten Blick hat er eben so seine Eigenarten und Sachen, die er aus Selbstschutz macht, die nicht so gut ankommen.

Ich denke manchen Personen muss man auch einfach länger eine Chance geben und selbst, wenn der Freund zu Besuch kommt und man dann einfach nicht so viel mit ihm redet, ist das doch okay. Immerhin ist es ein langjähriger Freund und das sollte man einfach so hinnehmen und sein Bestes geben.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Es ist doch nun einmal so, dass der Freund ohnehin als erstes vor der Beziehung da war. Er ist ein Freund, was ihn schon deutlich von seiner Rolle zu der Partnerin unterscheidet. Schließlich agieren die meisten Menschen, wie ich auch richtig finde so, dass eine Freundschaft immer einen höheren Stellenwert genießt als eine Partnerschaft. Und das ist bei allen, die ich kenne sowie bei mir auch zumindest der generelle O-Ton.

Das bedeutet eben auch, dass im schlimmsten Fall ich mich immer für meine beste Freundin entscheiden würde. Jede Beziehung würde da den Kürzeren ziehen, egal wie lange, wie intensiv und wie viel Liebe in dieser Partnerschaft stecken würde. Da gehe ich keinerlei Kompromisse ein. Was aber nicht bedeutet, dass eine Trennung bevorsteht, nur weil man sich nicht leiden kann.

Ich erwarte ganz einfach dann von beiden Seiten einen respektvollen Umgang. „Hallo und Tschüss“ tut wohl niemanden weh. Es muss keine Bekanntschaft oder Freundschaft mit denen entstehen. Sie müssen aber eben auch mal zusammensitzen können ohne, dass ich mir immer anhören muss „deine beste Freundin ist doof“ oder „ich kann die nicht leiden“. Sowas will ich dann nicht.

Es wird immer Menschen geben, die sich eben nicht riechen können. Auch unter Partnerschaften die besten Freunde oder Freundschaften sind davon eben nicht ausgeschlossen. Solange man respektvoll miteinander umgehen kann, muss man sich auch nicht gegenseitig geil finden. Denn außer die Gemeinsamkeit „mich“ in dem Fall hat meine beste Freundin und mein Partner ja nichts. Reicht dann auch.

Doch wenn es darum geht, dass meinem Partner die Häufigkeit in der meine beste Freundin mich kontaktiert, mich anruft, spontan vorbeischaut oder „mich beansprucht“ stört, dann hat mein Partner ganz einfach Pech. Ich verändere dieses Verhalten und vorher entstandene Marotten meiner Freundschaft nicht, nur weil ich in einer Beziehung stecke. Das liegt aber auch grundlegend daran, dass mir Freundschaften per se immer mehr wert sein werden, als jede Partnerschaft. Das mache ich auch in aller Deutlichkeit klar, denn wenn die Partnerschaft nicht mehr ist, sind Freunde aber noch da!

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Es kommt darauf an, wie man die Beziehung gestaltet und welche Rolle die Freunde im Leben spielen. Bei mir und meinem Partner ist es so, dass unsere wirklich guten Freunde recht weit von uns entfernt wohnen. Spontane Treffen sind gar nicht möglich und wenn, dann ist das lange vorher geplant und die Treffen sind dann übers Wochenende. Da ist es für uns aber normal, dass man den Partner dann auch allein etwas mit dem Freund machen lässt, ohne dass man dabei sein muss. Man hat sich ja doch allerhand zu erzählen und vieles davon wäre für den Partner einfach irre langweilig, wenn er den Background nicht hat und man nicht alles erklären will.

Generell sind wir aber auch so, dass wir nicht immer dabei sein müssen, wenn der andere sich mit Freunden trifft. Wir haben beide nichts dagegen, wenn der andere mitkommt, aber es muss eben nicht sein. Der andere kann sich ja in der Zeit wunderbar alleine beschäftigen und man muss doch wirklich nicht immer alles gemeinsam machen. Und gerade dann, wenn ich mit mit einer Freundin treffen will und einen Mädels-Abend machen möchte, dann finde ich es besser, wenn mein Freund nicht mitkommen würde.

Bei uns stellt sich also gar nicht erst die Frage, ob man die Freunde akzeptiert oder nicht. Weshalb sollte man sie denn nicht akzeptieren, wenn sich der Partner alle paar Wochen mal mit ihnen trifft und man die Wahl hat, ob man dabei sein möchte oder nicht? Bei uns gibt es da also keine Probleme.

Ansonsten habe ich auch nicht den Anspruch, dass die Freunde meines Partners auch zu meinen Freunden werden. Ich finde es gut, wenn man sich sympathisch ist und versteht, so dass eben die Möglichkeit besteht, auch mal etwas gemeinsam zu machen. Wenn das nicht der Fall sein sollte, dann wäre das für mich aber auch kein Problem. Dann mache ich mir einen schönen Abend auf der Couch, während mein Freund mit seinem Kumpel ein Bier trinken geht.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


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