Jemandem die Freunde "wegnehmen" und für sich beanspruchen?
Sicher haben viele schon einmal die Situation erlebt, dass man einen guten Freund oder eine gute Freundin hat, dann aber eine andere Person dazukommt, die einen "wegdrängt", indem sie die den Freund oder die Freundin immer mehr für sich beansprucht. Dadurch können auch Freundschaften komplett kaputtgehen.
Sicher ist es in den meisten Fällen auch nicht von den Personen so beabsichtigt, dass man weggedrängt wird. Man muss ja auch nicht nur mit einer einzigen Person befreundet sein, sondern es ist ja normal, viele Freunde zu haben. Trotzdem kann es sein, dass Freundschaften so kaputtgehen.
Das muss nicht unbedingt nicht mal ein platonischer Freund sein, der als dritte Person dazukommt. Als meine ehemals beste Freundin einen neuen Partner hatte, war es schon so, dass ich das Gefühl hatte, dass er sie mir wegnimmt. Wir hatten immer weniger zusammen unternommen, obwohl wir uns sonst täglich gesehen haben.
Letztendlich ist der Kontakt komplett zum Erliegen gekommen, da er auch sehr eifersüchtig war und nicht wollte, dass meine Freundin sich allein mit mir trifft. Allerdings frage ich mich auch, inwiefern man da von "Wegnehmen" sprechen kann, da meine damalige Freundin ja auch nicht ganz unschuldig ist. Hattet ihr solche Situationen selbst auch schon erlebt?
Zunächst einmal habe ich ja keinen generellen Besitzanspruch auf eine Person. Mir gehört meine beste Freundin bekanntlich nicht und wenn eine dritte Person dazu kommt, wie eben ihr Partner, dann ist das leider so, dass auch mal die Zeit etwas weniger bemessen ist. Das sollte sich bei guten Freundschaften jedoch schnell wieder auspendeln.
Bei Partnerschaften ist das zu Anfang also durchaus immer so, dass die Freundin oder der Freund weniger Zeit hat, weil man natürlich verliebt ist, die rosa Wolken genießt und auch den Partner gerne bei sich haben möchte. Die Zweisamkeit eben genießen, ist hier wohl das Kernziel. Doch das sollte normalerweise auch abklingen und wieder in normale Bahnen übergreifen.
Anders ist es derweil natürlich, wenn man eben auch andere Freunde hat, mit denen die gegenüberliegende Person nicht viel anfangen kann, sodass man auch nichts gemeinsam machen kann. Macht auch nichts, aber man sollte schon die Balance der Unternehmungen halten können.
Meine beste Freundin und ich sind seit mehreren Jahrzehnten befreundet. Seit der Kindheit. Das bedeutet eben auch, dass wir auch nebenbei andere Bekannte/Freunde haben, wenn auch nicht mit demselben Stellenwert. Doch ich gehe eben nicht gerne in Discos und meine Beste schon immer gerne, sodass sie dann den anderen Kreis der Kumpels & Freunde mit nimmt.
Ernsthaftigkeit mit lockeren Gesprächen, draußen abhängigen wie vor 20 Jahren usw. Das kriegt sie wiederum bei mir, weil wir uns das aufrecht erhalten haben. Es klappt also sehr wohl alles sehr gut. Wegnehmen kann mir niemand hier irgendetwas, weil ich ihr oder sie mir nicht gehört.
Ich finde auch dass man nur Gegenstände wegnehmen kann, aber keine Menschen. Wenn ein Freund noch weitere Freunde hat, dann ist das doch normal und wenn man sich weiterentwickelt und sich vielleicht auch andere Freunde sucht ist das auch normal. Ich finde es eher unnormal, wenn man darauf eifersüchtig ist, wenn der Freund einen anderen Freund gefunden hat. Von wegnehmen kann da doch gar nicht die Rede sein und sicherlich hat jeder Mensch mehr als einen Freund.
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