Mit der Polizei Katz und Maus spielen
Ich beobachte in dem kleinen Park vor meiner Wohnung, wie die Leute mit der Polizei Katz und Maus spielen. Wenn jemand ein Polizeiauto oder eine Fußstreife sieht, werden alle dominosteinartig vor der hier sogenannten Coronapolizei gewarnt. Gruppen von Müttern mit kleinen Kindern, die vorher noch auf einer Bank gesessen sind und sich unterhalten haben, suchen sich getrennte Bänke, falls welche frei sind, oder gehen spazieren. Gemeinsam Sporttreibende fangen an zu joggen, als ob der eine mit dem anderen nichts zu tun habe, und auf den Picknickdecken werden die Lebensmittel schnell in Rucksäcke verpackt. Habt ihr das bei euch in der Gegend auch schon beobachtet? Findet ihr das eher lustig oder ärgert euch das?
Lustig kann ich das ehrlich gesagt nicht finden. Die Ausgangsbeschränkungen haben ja einen Sinn und ich kann ehrlich gesagt nicht verstehen, wieso man als Erwachsener da so ein Spielchen draus machen muss. Die Beschränkungen gelten ja nicht für Jahre, sondern für einen zeitlich befristeten notwendigen Zeitraum. Dass sich dann Menschen noch einen Spaß draus machen, die Polizei an der Nase herumzuführen, finde ich wirklich unverständlich. Meine Nachbarin würde der Polizei da schon lange einen Hinweis geben, dass die mal in Zivil auf Streife gehen. In diesem Fall könnte ich das sogar verstehen.
Ich habe auch schon Anekdoten gehört, dass irgendwelche "Sonnenanbeter" beim Nahen der Polizeistreife auf einmal angefangen haben, Liegestützen zu machen, aber darauf sind die Damen und Herren natürlich nicht hereingefallen. Ich halte mich brav an die aktuellen Spielregeln, weswegen mir das genaue Vorgehen der Ordnungshüter auch nicht bekannt ist. Aber die sind ja auch nicht blöd und belassen es bei einer freundlichen Ermahnung im Vertrauen darauf, dass die Bürgerschaft so leicht zu beeindrucken ist.
Ich könnte mir also schon vorstellen, dass die Polizei mittlerweile die "Hotspots" ausgemacht hat und dort engmaschiger kontrolliert, und dass andererseits dafür etliche Corona-Sünder durchrutschen, weil einfach nicht genügend Personal vorhanden ist, um jeden Grünstreifen und jeden Sandkasten engmaschig zu überwachen.
Persönlich finde ich es schäbig, sich derart dreist über in meinen Augen immer noch machbare Kontaktbeschränkungen hinweg zu setzen. Zu zweit darf man selbst hier im Süden unterwegs sein, und die anderthalb Meter Abstand von einer Parkbank zur anderen kann eine routinierte Mutti doch locker überbrüllen? Ich frage mich immer, wie solche Leute eigentlich selber erzogen worden sind, dass sie jetzt diebischen Spaß dran zu haben scheinen, nicht zu "gehorchen".
Ich verstehe nach wie vor, dass nicht jeder ein Einfamilienhaus mit Garten und Wald dahinter sein Eigen nennt und dass die Wohnverhältnisse in Städten direkt proportional zum Geldbeutel schon reichlich beengt sein können. Aber dann geht man eben in Chargen raus und verteilt sich. Und zwar nicht erst, wenn die Ordnungskräfte am Anrücken sind.
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