The Witcher ein passender Nachfolger von Game of Thrones?
The Witcher ist eine der neusten bekannten Produktionen, die um Weihnachten rum bei Netflix zu sehen waren. Die amerikanische High Fantasy Serie basiert auf einer gleichnamigen Buchreihe des polnischen Schriftstellers Andrzej Sapkowski und wurde zuvor für die Gamer-Szene auch ausnehmend erfolgreich als Spiel adaptiert.
Wie zuvor schon Game of Thrones spielt der Witcher auf einem fiktiven, mittelalterlich inspirierten Kontinent und erzählt die Legende von Geralt von Riva und Prinzessin Ciri, die durch das Schicksal aneinander gebunden sind. Die Show folgt zusammen mit der mächtigen Zauberin Yennefer im Verlauf diesen drei Hauptcharakteren zu unterschiedlichen Zeitpunkten, bevor die Geschichte am Ende schließlich zu einer einzigen Zeitachse verschmilzt. Ich muss zugeben, mich als Unwissende dieses Universums mit gerade jenem Aspekt der unterschiedlichen Zeitebenen in den ersten Folge noch schwer getan zu haben.
Auch wenn Netflix keine Zahlen bekannt gibt, scheint diese erste Staffel erfolgreich genug gewesen zu sein, um ihr auch eine zweite Staffel mit weiteren acht Folgen zu bescheren, die 2021 veröffentlicht werden soll. Der Vergleich mit Game of Thrones, den ich in den letzten Monaten immer wieder zu hören und zu lesen bekam, drängt sich natürlich auf, auch wenn ich eben jenen Vergleich sehr kritisch und sogar für den Witcher als eigenständiges Franchise kontraproduktiv sehe.
Ist dieser Vergleich berechtigt oder liegt es nur im ähnlichen bzw. identischen Genre der High Fantasy begründet? Tut man sich und der Serie überhaupt einen Gefallen, die beiden Serien zu vergleichen? Wie hat euch der Hexer gefallen?
Die Frage, wieso Game of Thrones unbedingt einen Nachfolger braucht, wenn die Serie doch derart spektakulär an die Wand gefahren wurde, sei mal dahingestellt. Und ich finde auch nicht, dass man alle Filme und Serien mit Drachen, Schwertern und Gewaltdarstellungen pauschal in einen Topf werfen sollte, auf dem "Fantasy" steht.
In meinen Augen kann man The Witcher nur schlecht mit der anderen Serie mit Drachen vergleichen, wenn man es schafft, unter die Oberfläche zu schauen. Die Erzählweise ist eine völlig andere mit ihren unterschiedlichen Zeitebenen, die Besetzung ist mit unter einem Dutzend Hauptfiguren geradezu winzig und ich finde auch den ganzen Stil und die Aufmachung erheblich weniger aufgebläht und überladen. Auch die angesprochenen Konflikte und Motivationen der Hauptfiguren sind völlig anders gelagert.
Und nicht zuletzt finde ich, dass der "Witcher" erfreulich geschickt mit ironischen Brechungen an der Grenze zur Satire arbeitet. Das spricht mich erheblich mehr an als die ganzen bierernsten, simpelst gestrickten CGI- und Actionszenen, wenn mit Leichenbittermiene gekämpft und gelitten wird. Der Vergleich drängt sich natürlich auf, wenn man nur auf die Schwerter und die schlammigen Straßen schaut, aber davon abgesehen finde ich nicht, dass die beiden Serien wirklich viel gemeinsam haben.
Ich habe auch grade angefangen den Witcher mir anzusehen. Auch Game of Thrones habe ich natürlich aufmerksam verfolgt, wobei mir aber da die letzte Staffel noch fehlt. Ich finde aber auch dass der Vergleich der beiden Serien doch sehr hinkt auch wenn das Genre mehr oder weniger dasselbe ist. Was man aber gleich sehen kann ist, dass der Witcher mit einem wesentlich kleineren Budget produziert wurde, als Game of Thrones.
Für die Leute, die sich dieses Genre gerne ansehen, ist der Witcher eher mal was anderes. Auch was die Besetzung angeht, hat man bei dem Witcher mit den 3 Hauptcharaktere und den einen oder anderen in der Nebenbesetzung, eine wesentlich kleiner Besetzung als es bei Game of Thrones der Fall war. Da hatte jedes Haus seine eigenen Hauptdarsteller, die dann eine mehr oder weniger große Rolle für die Geschichte gespielt haben. Selbst die Charaktere, die schon recht früh in der Serie gestorben sind, spielten trotzdem immer noch irgendwo eine Rolle und gerieten während der Story nicht in Vergessenheit.
Ich finde, dass der Witcher mal was anderes ist und nach Game of Thrones mal wieder was Neues in diesem Genre bietet. Wie gut diese Serie am Ende ist, bleibt abzuwarten. Meiner eigenen Meinung nach, kann man diese Serie aber nicht als passenden Nachfolger bezeichnen. Dafür reicht es einfach nicht, dass beide Serien das gleiche Genre bedienen.
Solche Vergleiche kommen doch nur von Leuten, die eigentlich wenig Kontakt mit Fantasy oder phantastischer Literatur / Verfilmungen im allgemeinen haben und sich so etwas wie "Herr der Ringe" oder "Game of Thrones" nur deshalb angeschaut haben weil es populär war. Vergleichbar mit den Leuten, die damals keine Ahnung von klassischer Vampir Literatur hatten aber "Twilight" gelesen haben.
Natürlich haben sehr viele Fantasy Serien gewisse Elemente gemeinsam weil sie einfach typische Merkmale des Genres sind. Man wird kaum High Fantasy finden, die komplett ohne magische Motive auskommt, genau wie man kaum Krimis finden wird, die komplett ohne Verbrechen auskommen.
Ich mag "Game of Thrones" (die letzte Staffel ignorieren wir mal) und ich mag auch "The Witcher", aber ich sehe da außer dem gemeinsamen Genre tatsächlich wenig Gemeinsamkeiten. Ich würde "Game of Thrones" sowieso eher mit historischen Dramen vergleichen weil es im Grunde genommen um Politik und Macht geht und zwar im ganz bodenständigen Sinne, im Gegensatz zu "Herr der Ringe" und vielen anderen Fantasy Geschichten. Da ist Macht eher etwas magisches und hat so gar nichts mit den Tagesgeschäften eines regierenden Königs zu tun.
Ich habe Game of Thrones nie wirklich gesehen. Ich habe tatsächlich mehrmals angesetzt und bin auch bis zur dritten Staffel gekommen, wobei mich die Serie nie gepackt hat. Ich bin da einfach nie reingekommen, egal wie sehr ich mich bemüht habe. Von daher habe ich es dann irgendwann auch einfach aufgegeben und abgebrochen. Ich kann den Hype darum einfach nicht verstehen, wobei Geschmäcker ja aber auch bekanntlich verschieden sind. Man muss nicht alles mögen.
Jedenfalls habe ich mir aber auch die erste Staffel von Witcher angeschaut, da mich die Thematik grundsätzlich interessiert. Ich habe auch den ganzen Hype um die Serie mitbekommen, da ich zum Start auch in Warschau war. Da hat man wirklich überall die Werbung gesehen und da wurde das extrem beworben.
Ich muss sagen, dass mich auch Witcher nicht wirklich packen konnte. Ich habe die Staffel zwar fertig geschaut, aber nicht wirklich etwas davon mitgenommen. Viel ist nicht hängengeblieben, da ich mich da auch nicht richtig konzentrieren und darauf einlasse konnte. Ich muss sagen, dass ich die Serie aber fast schon kompliziert und wirr fand. So geht es mir bei Game of Thrones aber auch. Wahrscheinlich liegt es eben auch daran, dass ich da nur so halbherzig dabei bin. Vielleicht ist das Genre auch einfach nichts für mich. Vikings konnte mich nämlich beispielsweise auch nicht packen.
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