Wie habt ihr falsche Freunde ausmachen können?

vom 16.03.2020, 18:04 Uhr

Viele haben ja schon einmal die Erfahrung mit "falschen Freunden" machen müssen. Diese sogenannten Freunde stehen dann doch nicht zu einem, wenn es mal nötig ist, nutzen einen aus oder sehen einen nur als Zeitvertreib oder Lückenfüller an. Ich selbst habe auch schon Erfahrungen damit machen müssen.

Sicher habt ihr es auch schon einmal mit falschen Freunden zu tun gehabt. Doch wie habt ihr diese ausmachen können beziehungsweise wie habt ihr erkannt, dass es sich um falsche Freunde halten, die im Ernstfall nicht zu euch stehen? Wie habt ihr daraufhin reagiert?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Meistens ist mir kristallklar vor Augen geführt worden, dass es sich um "falsche Freunde" handelt. Zu Schulzeiten konnte man es sehr schön daran erkennen, dass ich zum Lateinhausaufgaben Abschreiben und für Telefonate (das war vor dem Internet) an langweiligen Sonntagen gut genug war, aber auf dem Schulhof geschnitten wurde.

In späteren Jahren war es ähnlich, wenn gerade sonst nichts Interessanteres auf dem Schirm und wirklich jeder andere ausgebucht war, konnte man mit der Gerbera mal einen Kaffee trinken gehen. Und natürlich bei Umzügen und sonstigen Hilfsaktionen, da war ich dafür an erster Stelle der Hackordnung. Ich bin wirklich kein sensibler Mensch, sondern brauche eher den Holzhammer, was zwischenmenschliche Beziehungen angeht, aber dass es sich hier nicht um auf Gegenseitigkeit angelegte Freundschaften handelt, war selbst für mich offensichtlich.

Ich muss auch leider sagen, dass fortgeschrittenes Alter mich nicht vor Schulhof-Dramen bewahrt hat, sondern dass auch jahrzehntealte Freundschaften sich als falsch herausstellen können, weil manche Leute sich stark zum Negativen verändern oder ihr wahres Gesicht zeigen.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Ich denke, grundsätzlich weiß jeder, wer ein richtiger Freund ist und wer eben nicht. Und ansonsten gibt es viele Anhaltspunkte, die es einem deutlich machen, man muss nur eben darauf achten. Eine Bekannte ist vor zwei Monaten gerade umgezogen. Sie ist in einem großen Chor mit über 60 Mitgliedern aktiv, 30 von denen hatten ihre Hilfe zugesagt. Am Umzugstag selbst kam von diesen 30 Leuten kein einziger!

Bei mir wäre die Freundschaft in dem Moment ziemlich abgekühlt, schließlich wurde sich darauf verlassen und deswegen andere Hilfsangebote abgesagt. Diese Personen, die immer nur Spaß mit einem haben wollen, aber immer kneifen, wenn es mal wichtig ist, sind für mich maximal Freunde der Kategorie "oberflächlich". Wenn sie dann auch noch meine Hilfe in Anspruch nehmen, aber nie etwas zurück kommt, fallen sie dann aber auch in meine Kategorie "falsche Freunde".

Manchmal merkt man es aber auch einfach, wenn man permanent ein schlechtes Gefühl hat, wenn es um diese Person geht. Eine andere Nachbarin war etwa eine herzensgute Person, ich habe mich gerne mit ihr unterhalten. Aber ich fand sie immer anstrengend im Umgang. Sie schaffte sich selbst jede Menge Probleme und jammerte etwa immer darüber, dass ihr keiner helfen würde. Allerdings vergraulte sie mit ihren seltsamen Ansichten und Vorstellungen auch jeden Helfer.

Wenn einem dann schon das Bauchgefühl sagt, dass man eigentlich sich gar nicht mit der Person unterhalten sollte, weil das Gespräch zwangsläufig immer in eine Richtung läuft, die einem den letzten Nerv raubt, fällt er für mich auch schon in die Kategorie "falscher Freund", denn an sich hört es sich zwar oberflächlich alles wie eine Freundschaft an, aber unter der Oberfläche tut einem diese Verbindung nicht gut. Eine Freundin nannte so jemanden mal einen Krafträuber. Das bezeichnet es eigentlich recht gut.

Ansonsten einfach mal darauf achten, wie die Freunde sich verhalten, wenn man sie um Hilfe bittet. Suchen sie nur nach Ausreden? Ist ihnen alles wichtiger als du? Oder bieten sie dir zumindest Alternativangebote, die dir helfen? Denken sie auch einfach mal so an dich? Oder immer nur, wenn sie etwas von dir wollen? Wenn man ein bisschen darauf achtet, sollte man falsche Freunde relativ schnell ausgemacht haben.

» SonjaB » Beiträge: 2698 » Talkpoints: 0,98 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Vermutlich wird wohl jeder seine eigenen Vorstellungen davon haben, was eine gute Freundin oder einen guten Freund ausmacht. Jeder hat seine idealen Vorstellungen davon, was ein guter Mensch ist, was eine gute Freundschaft ausmacht und welche Ideale samt Wertvorstellungen hier zutreffen müssen. Das allein entscheidet schon jeder für sich, sodass ich auch glaube, dass man schnell in der Lage ist, falsche Fuffziger auszusortieren.

Eine Freundschaft hat vielleicht auch Höhen und Tiefen. Manchmal bekommt vielleicht der Gegenüber auch mehr Aufmerksamkeit, Hilfe etc. aber es sollte sich eine gewisse Balance in allem halten. Eine Freundschaft ist eben ebenso ein Geben und Nehmen auf Augenhöhe, wo sich keiner für wichtiger nimmt. Das war mir zumindest immer wichtiger.

Und man sollte die Menschen sein lassen, wie sie sind. Ich experimentiere nicht nach meinen Vorstellungen an meiner besten Freundin herum, nur weil sich für mich etwas verändert hat. Jeder darf so bleiben wie er ist und dann ist auch gut so. Allerdings sollte man für den anderen da sein, egal wann wie und wo.

Das macht jedenfalls meine beste Freundin und mich aus. Wir sind immer da. Wir lassen alles stehen und liegen, egal zu welcher Uhrzeit, wenn Not am Mann ist. Und das hat sich in den Jahren nie verändert und wird es auch nicht. Dafür bleiben auch Partnerschaften dann stehen. Vollkommen egal!

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



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