Kocht ihr neue Rezepte erst Probe vor dem Servieren?
Wenn ich Freundinnen bzw. befreundete Familien bei mir zu Hause zum Essen einlade dann möchte ich gerne auch einmal etwas Besonderes kochen und suche des Öfteren auch einmal nach Rezepten die nicht schon jedem von uns bekannt sind. Manche Rezepte lesen sich für mich dabei manches Mal zunächst auch einmal sehr experimentell bzw. ungewöhnlich.
Meine Gäste würden es mir vermutlich zwar auch nicht übel nehmen wenn ein Essen in die Hose geht bzw. sind die Geschmäcker ja generell sehr unterschiedlich. Trotzdem habe ich mir angewohnt diese Rezepte dann zumindest einmal Probe zu kochen und meinen Partner und meine Tochter als Testesser zu "missbrauchen". Wenn sie mir ein Go geben dann vage ich es auch, dass Gericht meinen Gästen zu servieren. Manches Mal haben sie aber auch noch eine Kritik bzw. einen Verbesserungsvorschlag den ich dann im zweiten Kochversuch so umsetze.
Kocht ihr bei Essenseinladungen immer bewährte Rezepte oder traut ihr euch auch an Neues? Kocht ihr diese Gerichte dann erst Probe? Wer fungiert bei euch als Testesser?
Ich experimentiere zu besonderen Anlässen und bei erwartetem Besuch gerne mal mit neuen Rezepten, weil mir im Alltag oft die Motivation und Zeit dazu fehlt. Da bin ich eigentlich immer dankbar über jede Gelegenheit, mal etwas anderes als meine 20-30 Standardgerichte im regelmäßigen Wechsel zu zaubern. Es hat immer etwas aufregendes, dann extra die neuen Zutaten frisch einzukaufen und sich an der Herausforderung zu versuchen.
Auch, wenn ich ein Rezept noch nie getestet und entsprechend keine Ahnung habe, ob mir das Endergebnis gelingt und auch zusagt, verzichte ich aber meistens auf einen Testlauf und riskiere den Versuch ins Blaue hinein. Gerade bei teureren Grundzutaten wie Fisch oder frischem Fleisch vom Metzger sowie aufwändigen und langwierigen Zubereitungsprozessen bin ich irgendwie nicht bereit dazu, zweimal in kurzer Zeit so viel Kosten und Mühe zu investieren. Anhand der Zutaten kann ich meist ausreichend gut einschätzen, ob mir etwas schmecken wird oder nicht.
Auch koche ich ja nun schon relativ lange und traue es mir durchaus zu, anhand einer gut strukturierten und klaren Anweisung nicht völligen Mumpitz zu produzieren. Selbst, wenn es nicht 100% perfekt wird, ist das Essen in der Regel sehr gut genießbar, und ich muss ja schließlich keine Michelinsterne oder andere Prämien mit meinen Kochkünsten gewinnen, sondern lediglich meine Gäste und mich bewirten.
Ich probiere auch gerne mal neue Rezepte aus. Ob ich diese erst zur Probe koche, bevor ich sie serviere, hängt davon ab, woher ich das Rezept habe.
Wenn ich beispielsweise aus dem Internet ein tolles Rezept finde, das mich neugierig macht und ich gerne zu einem bestimmten Anlass servieren möchte, koche ich es lieber vorher einmal, damit ich abschätzen kann, ob es mit den Zutaten oder der Menge der Zutaten überhaupt schmeckt. Meistens verändere ich dann die ein oder andere Kleinigkeit, um das Rezept zu optimieren.
Wenn ich bei Besuch bin und dort etwas köstliches probiere, was ich dann auch zu einem bestimmten Anlass kochen möchte, koche ich es nicht noch einmal vor. Normalerweise frage ich dann nach dem Rezept beim Koch und lasse mir erzählen, wie er oder sie es gemacht hat. Und ob er oder sie am Rezept Änderungen vorgenommen hat. Ich sehe dann keinen Grund mehr, das Rezept vorher zu testen.
Bei uns gibt es eher selten Anlässe, zu denen das möglichst perfekte Menü serviert werden sollte, das dann auch komplett von uns gekocht wird. In der Regel ist es so, dass wir Freunde einladen und dann zusammen kochen und dann besprechen wir neue Rezepte eben auch.
Das letzte Testessen, das ich gekocht habe war eine Mouse, die nur aus dunkler Schokolade und Orangensaft besteht. Man sieht zwar im Video wie das funktioniert, aber ich war trotzdem skeptisch und da man ja nur diese zwei Zutaten braucht habe ich das dann einfach mal ausprobiert mit dem Hintergedanken, dass das perfekt wäre für die Gäste, die nach dem Flammkuchen noch Lust auf einen süßen Abschluss haben.
Ich finde es immer gut, wenn man neue Rezepte erstmal Probe kocht bevor man sie Gästen serviert. Manches mal entdeckt man dann doch, dass das Gericht vielleicht doch nicht so schmeckt wie es sich liest oder nur eine bestimmte Komponente störend ist.
In letzterem Fall kann man das Rezept dann einfach anpassen. Wir haben aber auch beim Probe kochen hin und wieder gemerkt, dass die gewählte Beilage nicht so gut dazu passt oder die Frische fehlt. Dann gab es halt extra noch einen Salat dazu oder ein Gemüse. Wenn die Beschaffungskosten der Lebensmittel nicht den Rahmen sprengen, dann spricht im Prinzip ja auch nichts dagegen es zweimal zu kochen.
Ich koche eigentlich nie für mehrere Personen. Wenn ich koche, dann meistens für meinen Freund und mich oder nur für mich allein. Wenn meine Eltern oder die Eltern meines Freundes zu Besuch kommen, was einfach extrem selten ist und vielleicht alle zwei Jahre vorkommt, dann gehen wir meistens einfach in ein Restaurant oder bestellen etwas. Und wenn Freunde kommen, dann wird meistens auch bestellt oder essen gegangen.
Für mich ist es daher einfach nicht notwendig, Rezepte Probe zu kochen, wenn ich ohnehin nur für ein bis zwei Personen koche. Ich habe aber auch generell keine Angst davor, Neues in der Küche auszuprobieren. Ich koche für mein Leben gerne und würde sagen, dass ich da auch durchaus Ahnung habe und einschätzen kann, wie was schmecken wird, wie was zubereitet werden muss, wie ich was würze und was alles zusammenpasst. Von daher hatte ich es eigentlich auch noch nie erlebt, dass etwas gar nicht geschmeckt hat.
Es kann schon sein, dass ich mir denke, dass ich beim nächsten Mal eine Zutat austausche oder das Gericht anders würze, wenn ich etwas zum ersten Mal probiere. Es ist aber nie so, dass mir etwas gar nicht schmeckt oder gar nicht gelingt. Von daher probiere ich es einfach aus. Ich koche ohnehin in den seltensten Fällen nach Rezept, sondern koche einfach drauf los und stelle mir die Rezepte selbst im Kopf zusammen. Das klappt auch wunderbar.
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