Glaubt Ihr an hohe Arbeitslosenzahlen durch Corona?

vom 05.04.2020, 14:36 Uhr

Etwas über 80 Millionen Einwohner beheimatet Deutschland und seit der Coronakrise, welche im März in den Fokus gerückt ist, scheint kein Stein mehr auf dem anderen zu stehen. Viele Arbeitgeber haben Kurzarbeitergeld beantragt und andere fürchten, dass sie generell arbeitslos werden.

Was anfänglich durch etliche Gelder so klang, als wenn Deutschland dieser Entwicklung gegensteuern möchte/kann, ist natürlich nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Letzten Endes hat auch die Regierung unter Arbeitsminister Heil erklärt, dass keineswegs jeder Arbeitsplatz gerettet werden kann.

Eine Entwicklung, die vielen Menschen und Unternehmen natürlich Angst macht. Wo im März noch bis zur Mitte des Monats die Arbeitslosenzahlen rückläufig waren, vermuten viele, dass die Zahl sogar exorbitant steigen könnte.

Doch was glaubt Ihr zu den kommenden Arbeitslosenzahlen? Vermutet Ihr, dass es einen hohen Anstieg gibt, oder denkt Ihr, dass einiges nur mehr Angst ist, als Realität?

Benutzeravatar

» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ich kann mir schon vorstellen dass es in bestimmten Branchen schwierig wird alle Arbeitsplätze zu erhalten vor allem weil es sich ja jetzt nicht um eine kurzfristige Krise handelt die schnell wieder erledigt ist und ein neuer Aufschwung ansteht. Es wird mit Sicherheit stark davon abhängen wie lange und stark die Wirtschaft weiterhin eingeschränkt ist.Es ist ja noch gar nicht absehbar ob und wann sich die derzeitige Situation entschärft und wie lange es dauern wird bis sich die Wirtschaft davon wieder erholen kann.

Gerade bestimmte Branchen und kleine Unternehmen werden vermutlich selbst mit staatlicher Unterstützung nur schwer oder gar nicht mehr auf die Beine kommen. Da wird es meiner Meinung nach absehbar sein, dass da einige Arbeitsplätze verloren gehen werden. Wenn man von zehn Wochen eingeschränkter Wirtschaft ausgehen würde, gehen Forscher davon aus, dass sich der Markt erst Anfang 2021 wieder etwas erholen wird und die Arbeitslosenzahlen die 3 Millionen-Marke durchbrechen.

» EngelmitHerz » Beiträge: 3943 » Talkpoints: 17,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Mit Glauben habe ich es ja nicht so und ich finde auch Spekulationen nicht wirklich hilfreich. Letztendlich kommt es wohl darauf an, wie lange der aktuelle Zustand anhält und zwar nicht nur in Deutschland sondern weltweit.

Aber ich denke, dass man in vielen Branchen Entlassungen so lange wie möglich hinauszögern wird, weil es vorher teilweise sehr schwer bis fast unmöglich war genug qualifizierte Fachkräfte zu bekommen. Wenn man die Leute jetzt entlässt, gehen sie später vielleicht zur Konkurrenz.

Und bei den Arbeitsplätzen, die dann wirklich wegfallen, muss man sich halt auch mal fragen, ob die wirklich wichtig waren. Klar ist der Job im Fast Fashion Laden wichtig für die Verkäuferin, aber braucht die Gesellschaft die Möglichkeit jeden Monat Tüten voller billiger Klamotten zu kaufen?

Benutzeravatar

» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Realistisch betrachtet wird es natürlich so kommen, dass die Zahl der Arbeitslosen deutlich zunimmt. Bereits jetzt wurden ja schon einige Leute entlassen. Gerade Person, welches neu eingestellt wurde und sich noch in der Probezeit befand, wurde mehr oder weniger direkt wieder entlassen. Hier muss nun jede Firma schauen, wie weit die Reserven reichen und inwiefern man sein Personal noch halten kann. Sicherlich werden etliche Firmen ganz schließen müssen, das lässt sich nicht vermeiden. Es wird sehr lange dauern, bis sich die Situation in dem Bereich wieder erholt.

Benutzeravatar

» Zohan » Beiträge: 4398 » Talkpoints: 16,33 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Ich denke, die Arbeitslosenzahlen werden stark ansteigen. Die großen Unternehmen können die Probleme durch Corona vielleicht noch verkraften, aber die ganzen mehr oder weniger kleinen Unternehmer gehen meiner Meinung nach kaputt. Die ganzen Selbstständigen, die keinen reinen Online-Handel betreiben oder eine Leistung anbieten, die man auch derzeit genauso wie vorher braucht, dürften mehr oder weniger scheitern.

Selbstständige haben immense Kosten, die sie jeden Monat irgendwie erwirtschaften müssen. Da sind Beträge für Krankenkasse, Pflegeversicherung, andere Versicherungsbeiträge, Telefon, Strom, Miete, Finanzamt usw. Und diese Kosten sind teilweise höher, als wenn man Arbeitnehmer ist, einfach weil es sich um ein Gewerbe handelt. Wenn man da jetzt auch nur einen Monat keine Einnahmen hat, dann kann man schon mit einem vierstelligen Betrag in der Kreide stehen bei der Bank!

Die Banken weigern sich derzeit auch noch trotz der ganzen tollen Versprechen der Bundesregierung, irgendwelche Kredite zu geben. Und wenn man dann erst mal in der Mühle mit den nicht bezahlten Rechnungen, den Mahngebühren und den Zinsen ist, kommt man da fast nicht mehr heraus. Insolvenz und Arbeitslosigkeit ist eigentlich vorprogrammiert.

Ich denke, das wird etliche kleine Läden betreffen, die nur von Laufkundschaft leben. Das sind z.B. die Bastelläden, Blumenläden, Geschenkartikelläden usw. Einige versuchen es derzeit noch mit Bestellungen, auch online, aber das dürfte nur ein Tropfen auf dem heißen Stein sein.

Ich habe gerade bei meinem favorisierten Bastelladen geguckt - die können für ihre über 18.000 Artikel nicht einfach mal so plötzlich einen Online-Shop erstellen! Das alte Ehepaar konnte gerade so den Laden am Laufen halten. Ist natürlich toll, dass sie auf ihrer Seite schreiben, man könne jetzt telefonisch Sachen bestellen und dann abholen - wie soll ich das aber machen, wenn ich mir die Sachen angucken muss? Wie bestelle ich etwa Designpapier, wenn ich das Design nicht sehen kann? Oder wie beschreibe ich verschiedene Grüntöne bei Tonpapier?

Und dadurch, dass die kleineren Selbstständigen ihre Rechnungen nicht bezahlen können, fehlen etwa auch den Vermietern Einnahmen. Und selbst große Unternehmer, wie z.B. ein Fernsehkoch Tim Mälzer kämpft gerade um seine Existenz. Da hängen dann natürlich auch viele Schicksale von Mitarbeitern dran, wenn er wirklich pleite gehen sollte. Das wären weitere 200 direkt Arbeitslose, dann aber auch mittelbar Betroffene wie seine Vermieter, seine Lieferanten, denen Einnahmequellen weg brechen.

» SonjaB » Beiträge: 2698 » Talkpoints: 0,98 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^