Bei Nein sagen immer eine Begründung angeben?

vom 12.02.2019, 09:13 Uhr

Manchen fällt es ja schon schwer mal Nein zu sagen und etwas abzulehnen. Ich gehöre wohl auch dazu, allerdings arbeite ich daran. Oftmals ist es ja so, dass eine Begründung folgt, wenn jemand Nein sagt. Es wird sich dann gerechtfertigt, warum und wieso man es nicht möchte oder machen will. Ich muss sagen, dass ein einfaches Nein aber doch manchmal ausreichend sein sollte oder nicht?

Begründet ihr es immer, wenn ihr zu etwas Nein sagt? Macht ihr das davon abhängig wer etwas von euch möchte und was gewollt wird? Oder meint ihr, dass allgemein keine Begründung folgen muss und ein Nein eben Nein heißt und akzeptiert werden sollte?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich denke, als Begründung reicht in vielen Fällen: Ich will das nicht. Ein ehemaliger etwas nerviger Bekannter hatte die Angewohnheit, manchmal plötzlich bei mir aufzutauchen, was immer meinen kompletten Tag durcheinanderbrachte. Eines Tages meinte er, er würde auch übernachten. Wohl gemerkt, als Feststellung, nicht als Frage. Da muss ich nichts begründen, ich will das einfach nicht.

Und noch ein Tipp: Wenn dich das dann beschäftigt, mach das Fenster zu - im übertragenen Sinn. Dieser Gedanke hilft.

» metallerin » Beiträge: 13 » Talkpoints: 5,39 »


Ich kenne es auch, dass einige Menschen einen Grund hören wollen, weshalb man ablehnt oder nicht interessiert ist. Diese Menschen gehören aber nicht zu meinem Freundeskreis, sondern es sind eher lockere Freunde, Bekannte oder auch Fremde. So kenne ich es zum Beispiel, dass Männer kein Nein akzeptieren wollen, wenn man nicht mit ihnen ausgehen will, so dass sie erst eine Ausrede hören möchten. Egal ob man schon einen Partner hat, vom anderen Ufer ist oder einfach kein Interesse hat.

Normalerweise versuche ich keine richtige Begründung abzugeben, wenn ich mich nicht überreden lassen möchte und mich nicht offen fühle. Beispielsweise erkläre ich, dass mir nicht daran ist, ich mich nicht angesprochen fühle oder einfach körperlich angeschlagen bin, so dass ich wirklich kein Interesse habe. Ansonsten finde ich es nicht schlimm, wenn ich vielleicht mit einem "Nein" falsch liege, weil ich falsche Vorstellungen und Erwartungen habe und ungestimmt werde.

Beispielsweise wollten sich meine männlichen Freunde in einer Gruppe treffen und ich wollte ablehnen. Es wurde gefragt warum und ich erklärte, dass ich am Kart fahren nicht interessiert bin, wobei dieses Event nicht den ganzen Tag stattfinden sollte und ich später dazu stoßen sollte. Von daher lohnt es sich manchmal, wenn man eine Begründung für sein Nein abgibt, denn Missverständnisse können aus dem Weg geschafft werden und man kann einen tollen Tag haben.

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» soulofsorrow » Beiträge: 9232 » Talkpoints: 24,53 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Ich finde nicht, dass man zwingend immer eine Begründung angeben muss, wenn man etwas ablehnt. Wenn man beispielsweise von Freunden eingeladen wird abends wegzugehen und man will nicht dann sollte doch ein: "Nein, ich möchte nicht mit" reichen. Ansonsten gibt es natürlich auch Dinge, bei denen ich dann auch erkläre, warum es nicht geht. Beispielsweise hatten wir neulich eine Einladung zu einem Geburtstag, bei der ich wusste, dass man sich sehr über unser Kommen gefreut hätte, allerdings war es uns unmöglich und so lehnten wir mit Begründung ab.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Das kann meiner Meinung nach auch mal nach hinten losgehen, wenn man nur mit Begründung ablehnt oder absagt. Damit liefert man dem Gegenüber nämlich Munition, und schlimmstenfalls geht dann das Überreden los.

Besonders unangenehm ist es, wenn es sich bei der Begründung um eine offensichtliche Ausrede handelt, sodass man mehr oder weniger gezwungen ist, zuerst zu lügen und sich dann auch noch zu verteidigen. Oder die Leute kommen mit Argumenten, wieso dieses Restaurant/Ereignis/filmisches Machwerk ganz anders ist als alle anderen seiner Art, weswegen es nicht gilt, wenn man sagt: Schon probiert, hat mir nicht gefallen.

Wenn es sich also nicht gerade um dienstliche Anliegen handelt oder ein enges Familienmitglied wirklich dringend um einen Gefallen ersucht, beschränke ich mich meistens auf ein absichtlich vage gehaltenes: Das ist nichts für mich, oder Da habe ich leider schon andere Pläne.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Ich finde jetzt nicht, dass eine Begründung angegeben werden muss, aber ich kenne viele, die dies automatisch tun. Wieso eigentlich? Muss ich eigentlich immer alles im Leben begründen, damit andere sicher sind, wieso ich etwas ablehne? Ist es nicht irgendwo auch mein gutes Recht, etwas abzulehnen, was ich nicht tun möchte und tun will? Ich weiß es natürlich nicht, was richtig und falsch ist, sondern tue ich alles nur nach meinem Ermessen und ich lehne Dinge auch ohne Begründung ab, warum sollte ich eben alles begründen?

Wenn ich heute kein Bock habe zu saufen, dann fragt mein Freund auch nicht nach, wieso denn nicht. Wenn doch würde ich sowieso antworten „kein Bock“ oder „darum“. Da gibt es oftmals auch keine direkte Begründung für etwas und ich finde nicht, dass dies notwendig ist. Wenn man „nein“ sagt, muss man das als Gegenüber auch akzeptieren können. Ich weiß schon, dass dies für viele schwer ist, aber ich finde es wiederum sehr wichtig.

Ich habe mal gelernt, für alles eine Begründung geben zu müssen. Wenn ich dann als Kind eine wollte, bekam ich aber nie eine. Das hat irgendwann dazugeführt, dass ich dann auch nicht mehr eingesehen habe, eine Antwort beziehungsweise Begründung abzugeben. Wieso denn auch, es ändert ja nichts daran, dass ich weiterhin bei einem „nein“ bleibe oder?

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Gerbera hat geschrieben:Das kann meiner Meinung nach auch mal nach hinten losgehen, wenn man nur mit Begründung ablehnt oder absagt. Damit liefert man dem Gegenüber nämlich Munition, und schlimmstenfalls geht dann das Überreden los.

Das sehe ich genauso. Manche Menschen können ein Nein eben nicht akzeptieren und dann wird eine Hintertür gesucht, dass das eben doch geht. Daher wäre eine Begründung bei manchen Menschen ausgesprochen unklug, um nicht zu sagen dämlich. Man schießt sich damit nur ins eigene Knie und das sollte niemand wollen.

Ich finde, wenn man von seinen Mitmenschen respektiert wird, dann wird es auch akzeptiert, wenn man etwas nicht möchte und keine Begründung für seine Einstellung oder das eigene Verhalten abliefert. Ich sehe nicht ein, warum ich ständig irgendwelche Gründe servieren muss, wenn ich nicht will. Es ist nicht mein Problem, wenn andere Menschen sich an der fehlenden Begründung stören.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich denke, du hast da schon Recht. Oftmals ist es gar nicht nötig, sich zu rechtfertigen und trotzdem tun es die meisten. Ich leider auch, daran sollte ich wirklich arbeiten. Denn eine Rechtfertigung ist ja schon eine halbe Entschuldigung. Allerdings kann man mit einem einfachen Nein ohne Begründung je nach Situation den Gesprächspartner auch vor den Kopf stoßen. Und unhöflich möchte man ja auch nicht wirken. Es bleibt wohl Abwägungssache.

» Cappuccino » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich begründe nicht immer, gerade bei Kleinigkeiten nicht. Im Büro werde ich beispielsweise oft gefragt, ob ich mitbestellen will, wenn es um die Essensplanung geht. Ich sage dann einfach immer nur nein - weshalb ich nicht mitbestellen will, liegt dann ja mehr oder weniger auf der Hand. Entweder ich habe keinen Hunger oder etwas zu essen dabei und da muss ich nicht großartig etwas begründen.

Anders sieht es bei wirklich wichtigen Sachen aus. Bei so Kleinigkeiten kann man sich eine Begründung oft einfach sparen, wie ich finde. Aber bei großen Sachen finde ich das schon wichtig. Gerade dann, wenn es beispielsweise um die Beziehung geht, die schlecht läuft. Wenn man den Partner sagt, ob er es weiterhin versuchen will, dann ist eine Begründung auf jeden Fall nicht schlecht, wenn er verneint, wie ich finde.

Es kommt eben auf die Sache an. Wenn mich eine Freundin fragt, ob wir uns treffen wollen, würde ich nicht einfach "nein" sagen und das Gespräch damit beenden. Es wäre ja klar, dass sie dann einfach sehr durcheinander wäre. So pauschal kann ich also nicht sagen, wann ich begründe und wann nicht - es kommt auch immer auf die einzelne Situation an.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Zu mir hat mal jemand gesagt, dass ein ein positives Nein einem im Leben weiter bringt als ständig nur ja zu sagen. Es ist dabei meiner Meinung nach aber schon ausschlaggebend wie man "Nein" sagt. Die Formulierung macht auch viel aus wie schnell dein Gegenüber ein Nein akzeptiert. Ich kann nicht weil, ... kommt bei vielen nicht so gut an wie ein klares selbstbewusstes "Das mache ich nicht". Ersteres führt schnell zu Diskussionen und Überredungsversuchen.

Auch wenn es schwierig ist sollte man auf Notlügen oder Ausreden verzichten. Außerdem musst du dich definitiv nicht rechtfertigen oder entschuldigen. Du hast das doch das Recht frei über deine Zeit zu verfügen. Meiner Meinung nach kann es manchmal aber doch leichter sein, das Nein zu begründen zu erklären. Bei einer nachvollziehbaren Begründung zeigt der Gegenüber schneller Verständnis und beginnt keine große Diskussion.

» EngelmitHerz » Beiträge: 3943 » Talkpoints: 17,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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