Wie wirken Klinikclowns auf die Gesundheit?

Ich habe festgestellt, dass manche Kliniken und Altenpflegeheime so genannte "Klinikclowns" beschäftigen, die mit ihren Späßchen gegen Trauer und Angst bei Senioren und Kranken helfen sollen. Der Beruf des Klinikclowns ist jedoch nicht anerkannt, sodass diese Menschen oft nur eine Aufwandsentschädigung bekommen, wenn überhaupt, oder von Spenden leben müssen.

Ich habe im Bekanntenkreis eine Diskussion zu diesem Thema mitbekommen. Während einige der Ansicht waren, dass es so ein Angebot durchaus flächendeckend geben sollte, waren andere der Ansicht, dass Clowns bei manchen Menschen eher Ängste schüren statt zu bekämpfen und dass der Effekt bei Kranken oder Senioren nicht immer positiv sein muss, sondern den Zustand durchaus verschlimmern könnte.

Was meint ihr dazu? Wie wirken eurer Ansicht nach Klinikclowns auf die Gesundheit von Kranken oder Senioren? Würdet ihr euch besser fühlen, wenn ihr krank im Krankenhaus oder alt im Pflegeheim wärt und so ein Clown würde seine Späßchen machen? Oder würde das bei euch eher Ängste und Panikattacken auslösen und euer Wohlbefinden zum Negativen hin verändern?

Wenn ich von so etwas höre frage ich mich ja auch immer, ob das wirklich so eine gute Idee ist. Es gibt ja wirklich viele Leute, die mit Clowns eher negative Gefühle verbinden oder die bei Clowns an Horrorfilme denken.

Ich finde Clowns auch eher unheimlich, wobei sich das aber auf die Modelle beschränkt, die wirklich komplett maskiert und verkleidet sind. Wenn sich jemand nur eine rote Nase aufsetzt ist das kein Problem.

Allerdings ist es eher unwahrscheinlich, dass ich das, was ein Clown so unter Humor versteht auch lustig finde. Ich kann mit dem typisch deutschen Humor ehe eher wenig anfangen und wenn dann bevorzuge ich politisches Kabarett und rolle bei plumpen Witzen eher mit den Augen.

Wenn ich im Krankenhaus wäre und so ein Clown auftauchen würde, würde ich wahrscheinlich einfach meinen Kopfhörer aufsetzen, Musik hören, und ein Buch nehmen und die Show völlig ignorieren. Man hat im Krankenhaus je eh keine Privatsphäre, weil Ärzte und Pflegepersonal ins Zimmer kommen können wenn immer sie das wollen, da muss ich nicht auch noch so eine Zwangsbespaßung haben.

Ich denke, dass man so was nicht verallgemeinern kann. Gerade bei Kindern auf verschiedenen Kinderstationen kann ich mir vorstellen, dass es für die Kinder eine schöne Ablenkung ist und sie somit auf andere Gedanken gebracht werden können. Die Klinik ist für die Kinder ein unschöner und ernster Ort, so können wir sich wenigstens wieder ein Lachen auf das Gesicht zaubern lassen.

Gerade bei Erwachsenen würde ich das aber nicht unbedingt empfehlen. Ich habe es selbst schon im Stationsablauf und -alltag erlebt, dass sie sich die erwachsenen Patienten dann mit ihren Krankheiten nicht ernst genommen fühlen.

Ich habe schon mehrfach Kontakt mit den Klinikclowns gehabt. Meine Tochter war vor zwei Jahren im Krankenhaus gelegen und war im Grunde genommen körperlich fit und schmerzfrei. Sie fand den Besuch der Klinikclowns eigentlich ganz amüsant und hat sich über deren Späßchen auch kaputt gelacht.

Momentan befindet sich ein anderer Angehöriger von mir im Krankenhaus. Auch hier wurde angefragt ob er Interesse an einem Besuch der Klinikclowns habe. Er hat dies sofort verneint. Er ist dem Tod vor ein paar Tagen von der Schippe gesprungen und ist noch nicht komplett über den Berg. Seiner Meinung nach kann er da jetzt kein Theaterspiel gebrauchen da er sich auf seine Genesung konzentrieren möchte.

Ich finde immer, dass es auf die Situation und den Gesundheitszustand des Patienten ankommt. Jemand der eine ernste Diagnose verarbeiten muss oder mit starken Schmerzen zu kämpfen hat kommt sich im Erwachsenenalter vermutlich eher veräppelt vor, wenn da Clowns ihre Show abspulen. Die lassen sich dadurch wahrscheinlich weder ablenken noch belustigen. Bei schwerkranken Kindern funktioniert das vielleicht schon besser.

Grundsätzlich fände ich es immer gut, wenn durch das Klinikpersonal im Vorfeld angefragt werden würde, ob ein Besuch der Clowns gewünscht ist. So kann man sich bei Zustimmung darauf freuen und wird auch nicht in einem ungünstigen Moment überrascht. Im Allgemeinen fand ich die "Show" der hiesigen Clowns durchaus amüsant.

Das kann sicherlich etwas bringen, allerdings muss man da auch wirklich die Person dafür sein. Aufgesetzter Spaß würde mir als Patient nicht gefallen, aber das kann man dann ja auch sagen und gut ist, ich denke, dass man aber gerade Kindern, denen es gerade nicht gut geht und die vielleicht auch sehr schwere Krankheiten haben so ein Lächeln ins Gesicht bringen kann. Gerade bei krebskranken Kindern, die ja sonst nichts mehr sehen außer Krankenhaus ist das sicherlich eine nette Abwechslung, also für mich haben die Klinikclowns definitiv eine Berechtigung.