Ashley Graham zeigt alles als Mutter, zu viel des Guten?
Momentan zeigt Ashley Graham ziemlich viel aus ihrem Leben als Mutter, von den Dehnungsstreifen der Schwangerschaft, das Tragen von Einwegunterhosen, das Abpumpen von Milch und Windeln wechseln im Supermarkt.
Klar ist das alles natürlich, aber muss es so öffentlich sein? Was denkt ihr darüber? Wie viel sollte man öffentlich zeigen oder ist es das Normalste der Welt?
Ich habe keine Ahnung wer das ist, der Name sagt mir gerade überhaupt nichts. Aber ich nehme an, dass sie eine Schauspielerin oder irgendwas in der Art ist, also praktisch ihr Geld damit verdient in der Öffentlichkeit zu stehen und im Gespräch zu sein. Natürlich wird dann auch die Fortpflanzung in allen Facetten ausgeschlachtet bis zum Erbrechen, das machen sie doch inzwischen eigentlich alle, oder?
Ich wüsste auch nicht, warum ich dazu überhaupt irgendwas denken sollte. Ist halt ihr Job, sie hat sich das ausgesucht und wird zu nichts gezwungen. Und in meinem persönlichen Leben tangiert es mich überhaupt nicht wenn mal wieder eine Prominente ihre Brüste mit angelegtem Kind in die Instagram Kamera hält.
Ich finde es vor allem bezeichnend, dass es top ok und geradezu erstrebenswert ist, wenn Frauen, deren Körper als Sexobjekt geeignet ist, blank ziehen, aber sobald jemand "als Mutter" (oder auch nur als normal aussehende Frau mit Körperfett und Besenreisern) seine "Dehnungsstreifen" zeigt, ist das schon irgendwie ziemlich eklig und die Damen mögen sich doch bitte bedecken! Zu einer stillenden Person kann man ja nicht mal masturbieren!
Die Frau Graham kenne ich jetzt auch nicht und habe auch gerade keine Lust zu googeln. Aber ich schließe aus dem Zusammenhang, dass die gute Frau irgendwie ihr Geld damit verdient, ihre Haut zu Markte zu tragen. Und da gehört es doch schon lange dazu, die Allgemeinheit auch an tatsächlich oder vermeintlich privaten Ereignissen hautnah teilhaben zu lassen. Woher soll die Kohle denn sonst kommen?
Ein Problem habe ich nur, wenn "alles" auch das Kind umfasst. Auch Säuglinge haben Persönlichkeitsrechte und wahrscheinlich kein Interesse daran, dass ihr fäkalienverschmiertes Hinterteil dem ganzen Internet präsentiert wird. Aber wenn ich keine Dehnungsnarben ertragen könnte, müsste ich mich im Dunkeln duschen, und die Körper anderer Frauen, prominent oder nicht, Mutter oder nicht, sind mir als heterosexueller, weiblicher Person ziemlich egal.
Ashley Graham ist für die Plus-Size Modewelt ungefähr das, was Claudia Schiffer und Cindy Crawford vor zwanzig bis dreißig Jahren in der sonstigen Modellwelt mal gewesen sind: Das Supermodell schlechthin mit allem an Präsenz, was so dazugehört. Eine schöne Frau, die nur einige Kilos mehr auf den Rippen hat als das durchschnittliche Sternchen. Da ich kein Instagram habe, folge ich ihr logischerweise auch nicht und verstehe ehrlich gesagt sowieso nicht so ganz den Sinn, irgendwelchen Promis in Sozialen Medien zu folgen, um einen ohnehin gezielt verschleierten Blick auf ihr vermeintliches Privatleben zu erhaschen.
Wer das aber aktiv macht, weil die Person für einen selbst aus welchen Gründen auch immer interessant ist, sollte sich doch dann aber auch nicht wundern, wenn dieser Mensch auch alltägliche Aspekte seiner Mutterrolle zeigt. Was ist denn daran schlimm?! Auch ohne eigenen Account kann man sich die hier angesprochenen Bilder ansehen und ich war neugierig genug, das mal eben zu machen. Es würde mich wie gesagt nicht interessieren, wenn Frau Graham ihr Baby auf dem Boden eines Einkaufszentrums wickelt (und dabei übrigens das Gesicht ihres Kindes und den Hintern unkenntlich macht), aber es würde mich bei einem Interesse an der Person auch nicht stören.
Im Gegenteil finde ich das Bild mit den fetten lilafarbigen Schwangerschaftsstreifen sogar erfrischend authentisch. Endlich mal ein Modell, welches nicht drei Monate nach der Geburt stolz ihren "After-Baby-Body" taufrisch vorzeigbar ohne jeglichen Makel präsentiert, wie es Frau Klum ja wohl immer gemacht haben soll. Ich finde es geradezu schlimm, wenn ausgerechnet Frauen andere Frauen dafür kritisieren, in dem Moment, wo sie die ungeschönte Wahrheit zeigen, die vielleicht nicht immer ästhetisch den allerhöchsten Ansprüchen genügt.
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