Gibt es in eurem Wohnort das Projekt "Essbare Stadt"?
In meinem Wohnort findet dieses Jahr eine Gartenschau statt. In Bezug auf die Nutzung im Anschluss hat die Stadt unter anderem beschlossen, dass dieses Areal als "Essbare Stadt" den Bürgern zur Verfügung stehen wird. Dabei geht es teilweise um Gemüse - wie z.B. Tomaten, Zucchini und Kürbisse - aber auch um Obstbäume und -sträucher, Kräuterbeete sowie um essbare Blumen. Betreut wird das bei uns anscheinend dann weiterhin primär durch die Stadtgärtnerei, allerdings können sich die Bürger selbstständig an den Früchten, dem Gemüse und den Kräutern bedienen. Die Stadt hofft hierbei auf ein gutes Miteinander.
In Deutschland gibt es diese Projekte wohl schon in einigen Städten. In manchen Orten kam die Initiative für das Projekt aus dem Rathaus. In anderen Städten haben sich dagegen die Büger aus eigenem Antrieb zusammengeschlossen und essbare Städte gegründet. Was haltet ihr von dem Projekt? Gibt es die "Essbare Stadt" in eurer Umgebung und wie funktioniert das Projekt? Würdet ihr euch gerne selbst aktiv beteiligen?
Ich würde mich selber aktiv beteiligen. Bei uns gibt es das so gezielt nicht, wobei man wohl irgendwann mal auf die Idee kam neben dem Spielplatz ein paar Bäume zu pflanzen und die hat man dann eben so machen lassen. So haben wir Äpfel, Birnen und Kirschen direkt neben dem Spielplatz und man darf sich natürlich nach belieben bedienen. Das finde ich super praktisch, da dort auch Toiletten mit einem Waschbecken sind und man so immer mal etwas snacken kann. Ich finde so etwas müsste es häufiger geben. Tatsächlich kümmert sich auch nicht wirklich jemand um die Bäume bei uns, aber es funktioniert dennoch.
Im großen Stil gibt es sowas in meiner Stadt nicht, aber wir haben dafür an mehreren Punkten im Zentrum bepflanzte Kräuterkästen, wo Minze, Lavendel, Kräutermelisse und Co wachsen und an denen man sich auch für eine Kostprobe bedienen darf. Schildchen zeigen an, um welche Pflanzen es sich handelt, und motivieren dazu, sich ein Blatt zu nehmen und die Aromen auf sich wirken zu lassen.
Sicherlich ist dieses Projekt eher dazu gedacht, der Allgemeinheit die Vielfalt und die Verwendungsmöglichkeiten der essbaren Kräuter näherzubringen, als tatsächlich die ganze Stadt mit kostenlosen Kochzutaten zu versorgen, denn wenn ich tatsächlich hingehen und mir genug Material für einen Salat abmachen würde, dann hätte der nächste Interessent wohl kaum noch etwas übrig. Auch erscheinen mir die Pflänzchen leider recht kümmerlich und wenig gepflegt, und ich weiß gar nicht, ob sich irgendjemand engagiert, damit sie regelmäßig gegossen und zurückgeschnitten werden. Aber die Idee ist an und für sich ja ganz nett und die Menschen scheinen sich ja nicht hemmungslos daran zu bedienen, da die Pflanzen noch immer stehen und gedeihen.
Gäbe es so ein Angebot mit Obstbäumen, dann wäre ich definitiv geneigt, mir im Herbst ein paar frische Äpfel für einen Kuchen oder einige Pflaumen für ein Glas Marmelade mitzunehmen. Die Kräuterkästen habe ich allerdings noch nie wirklich genutzt, da ich das, was ich täglich verwende, in getrockneter Form zuhause habe und die Qualität der Frischwaren eben zu wünschen übrig lässt.
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