Die Prioritäten im Leben falsch gesetzt haben?
Man muss ja immer mal wieder Prioritäten setzen. Nicht immer hat man die Zeit und die Lust, alles was von einem erwartet wird, sofort zu erledigen und manchmal muss man einfach abwägen, was einem selbst oder allgemein wichtiger ist. Diese Entscheidungen sind aber nicht immer ganz so einfach, vor allem dann nicht, wenn mehrere Sachen einem sehr wichtig sind, man aber aus irgendwelchen Gründen nicht alles unter einen Hut bekommt.
Habt ihr schon einmal die Prioritäten in eurem Leben falsch gesetzt? Im Nachhinein würde ich schon sagen, dass ich mich damals mehr um die Schule hätte kümmern können, als um meinen ersten Freund. Allerdings war ich nie wirklich schlecht in der Schule und meine Noten haben mich nie daran gehindert, das zu machen, was ich wirklich machen wollte, so dass das letztendlich keine Auswirkungen hatte.
Schule ist ein gutes Thema, da hätte ich mir weniger von meinen Eltern hereinreden lassen sollen und gleich den Weg gehen sollen, den ich dann gegangen bin. Das hätte mir sicherlich einiges an Ärger erspart. Letztendlich habe ich mich auch für den falschen ersten Freund entschieden, aber ohne ihn hätte ich nun nicht meinen Mann an meiner Seite, also hatte das auch sein Gutes. Sicherlich muss man einfach mit den Entscheidungen seines Lebens leben und das Beste daraus machen. Selbst eine falsche Entscheidung kann letztendlich eine gute sein.
Spontan würde ich sagen: Nein. Denn letzten Endes bin ich dort angekommen, wo ich hin wollte, und habe durchaus auch noch Pläne für die nächsten Jahrzehnte. Ich meine, klar habe ich damals in der 8. Klasse vorübergehend andere "Prioritäten" gehabt als den Matheunterricht, Pubertät sei Dank. Aber hatte das etwa tatsächlich dauerhafte Auswirkungen auf mein Leben?
Ich war auch nie der Typ, der nur deswegen etwas gemacht hat, weil es alle anderen auch so machen. Ich wusste schon früh: Ohne intrinsische Motivation geht bei mir die Sache schief! Und so war es dann auch bei Banalitäten wie dem Führerschein, für den ich ewig gebraucht habe, weil ich ihn eigentlich nicht machen wollte, sondern mir nur habe einreden lassen, dass sich jeder am 18. Geburtstag hinters Steuer klemmen muss, weil sonst die Welt untergeht. Daraus habe ich immerhin gelernt, bei den wirklich wichtigen Fragen nur auf meine eigenen Bedürfnisse zu hören.
Und auch heute im Alltag wäre meine Oma selig sicher der Meinung, dass ich völlig falsche Prioritäten habe, wenn ich, anstatt die Fenster zu putzen, in meiner knapp bemessenen Freizeit lieber Dinge tue, die mir Spaß machen. Aber wie gesagt: Noch entscheide ich, welche Prioritäten ich setze, was mein Leben angeht.
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