Bei welcher Person schmeckt euch das Essen am besten?
Viele Leute empfinden ja das Essen ihrer Großeltern am besten. Ob das einfach daran liegt, dass man die Großeltern in der Regel nicht täglich sieht und das Essen allein schon deshalb etwas Besonderes ist, weil man es nicht täglich bekommt oder ob das Essen vielleicht durch die langjährige Kocherfahrung so gut ist, sei mal dahingestellt.
Andere empfinden das Essen sonstiger Verwandten oder ihres Partners am besten, manche mögen ihre eigenen Kochkünste am liebsten. Bei welcher euch nahestehenden Person schmeckt euch das Essen am besten und weshalb ist das so? Könnt ihr das Essen auch selbst in ähnlicher Weise nachkochen?
In meinem geregelten Alltag schmecken mir, ohne jetzt arrogrant klingen zu wollen, meine Eigenkreationen tatsächlich am besten. Diese kann ich nun mal in Zusammensetzung, Konsistenz, Würze und zusätzlicher Gestaltung ganz genau meinen eigenen Wünschen und Vorlieben anpassen und muss keine Rücksicht darauf nehmen, dass es für andere zu scharf, zu salzig, zu medium oder einfach zu verrückt in der Kombination ist. Bei manchen Speisenklassikern habe ich im Laufe der Zeit meine eigene "MaximumEntropy"-Variante erforscht und möchte sie seitdem am liebsten nur noch so essen.
Wenn ich von anderen Personen bekocht werde, dann favorisiere ich ganz klar die Kochkünste meiner Mutter. Mit diesen bin ich aufgewachsen und verbinde schöne Kindheitserinnerungen mit einzelnen Speisen, die noch heute zu meinen Lieblingen zählen. Außerdem löst es sofort ein Stück Heimatgefühl und Geborgenheit aus, wenn ich die bekannten Geschmäcker auf der Zunge spüre. Einen Großteil meiner Lieblingsrezepte habe ich auch von meiner Mutter übernommen, wobei sie von ihr zubereitet immer nochmal etwas anders schmecken.
Meine Oma hat wirklich immer perfekt und lecker gekocht. Sie hat stundenlang in der Küche gestanden, mein Opa ist dann mit mir und meinem Cousin spielen gegangen und als wir wiederkamen stand alles auf dem Tisch. Es war super lecker, auch wenn wir oft bei ihnen waren. Sie konnte immer gut kochen und hat auch immer mal wieder etwas Neues probiert. Sie konnte oder wollte dafür nicht gut backen, das gab es dann immer vom Bäcker.
Mein eigenes Essen schmeckt mir aber auch sehr gut, ebenso wie das von meinem Mann. Meine Oma kann auch leider nicht mehr kochen, da sie im Alter dement geworden ist. Einige Rezepte habe ich aber auch schon nachgekocht.
Wenn es rein um das Schmecken des Essens geht, dann steht meine Mutter unangefochten an erster Stelle. Gerade ihre Klöße sind schon fast sensationell und bisher unerreicht, egal wer sich schon mal daran versucht hat, diese nachzukochen. Aber mir schmeckt es auch bei meiner Oma und anderen Verwandten, wenn die mich bekochen und ich mich nicht selbst an den Herd stellen muss.
Da ich gerne koche und mir einbilde, dass ich das auch gut kann schmeckt mir das, was ich selber gekocht habe, eigentlich immer sehr gut. Von einigen wenigen abenteuerlichen Experimenten vielleicht mal abgesehen.
Bei anderen Personen kann ich überhaupt keine generellen Aussagen treffen. Es hat eigentlich jeder seine Gerichte, die er besonders gut kann und die ich extrem lecker finde. Oft ist das ja wirklich eine Geschmacksfrage. Der Braten der Oma ist vielleicht technisch perfekt, aber der Enkel steht halt einfach nicht auf deutsche Hausmannskost und hätte auch lieber Nudeln aus Beilage statt Kartoffeln und Rotkohl.
Wenn ich ein bestimmtes Gericht von jemandem besonders lecker finde bemühe ich mich schon das selber auch zu lernen und genauso gut hinzubekommen. In der Regel funktioniert das auch, manchmal brauche ich mehr als einen Anlauf.
Meine Oma konnte schon gut kochen. Aber irgendwann durfte sie nicht mehr so würzen, da mein Opa krank wurde. Da war das Essen dann doch manchmal etwas fade. Sie konnte auch recht gut backen und hat das immer ganz gerne gemacht. Ich finde, dass meine Schwiegermutter gut kochen kann. Ich glaube, dass ich erst einmal etwas bei ihr gegessen habe, was mir so gar nicht schmeckte. Ansonsten war dort bisher immer alles sehr lecker. Ich finde aber auch, dass mein Schwiegervater gut kocht. Als ich noch dort gewohnt habe, hat er überwiegend gekocht, da er Hausmann ist. Das Essen hat immer ganz gut geschmeckt und es schien ihm auch leicht von der Hand zu gehen.
Mir schmeckt das Essen fast überall besser als bei mir. Meine Kochkünste sind nicht besonders ausgeprägt. Die Ausnahme ist eine meiner Freundinnen, die in meinen Augen zu viel Salz verwendet.
Am besten hat es mir früher bei meiner Oma geschmeckt, aber vielleicht sind das auch nur verklärte Kindheitserinnerungen. Zum Frühstück gab es oft einen Streuselkuchen mit Früchten und Malzkaffee und mittags böhmische Knödel. Zu festlichen Anlässen wurde ein Kaninchen aus dem Kaninchenstall im Garten geschlachtet. Als Nachspeise gab es je nach Saison Blaubeeren aus dem nahegelegenen Wald, ein Schüsselchen Himbeeren oder Brombeeren.
Meine Mutter könnte zwar auch ganz gut kochen, aber wir hatten nicht viel Geld, sodass es meist nur Kartoffeln mit Gemüse nach Saison gab. Und ich habe Gemüse gehasst. In guter Erinnerung sind mir aber die Knödel mit Pute zu Weihnachten und die exzellenten Blaubeerpfannkuchen geblieben. Ich habe es nie geschafft, das auch nur annähernd so hinzubekommen.
Mein Essen schmeckt mir einfach am besten. Die Kochkünste und auch das Wissen meiner Mutter, kommen einfach nicht an meins heran. Das liegt auch daran, dass Kochen mein Hobby ist, und ich sehr vielseitig koche. Und da liegt auch schon der Hase im Pfeffer. Meine Mutter kochte zwar qualitativ einwandfrei und geschmacklich gut, aber eben immer nur einfallslos und eintönig.
Gekocht wurde meistens nur am Wochenende. In der Woche gab es selten einmal Bratkartoffeln oder Spaghetti mit Tomatensoße und gebratene Nudeln mit Schinken oder Wurst und Eiern. Am Sonntag gab es stets nur Braten, Gulasch, Rouladen oder auch mal Schnitzel oder Schweinekotelett. Das war einfach nur einfallslos und eintönig. Meine Oma konnte hervorragende echte Thüringer Klöße zubereiten.
Das bekam einfach niemand so hin wie sie. Und ich habe das nun schon öfter probiert so hinzubekommen, aber keine Chance. Mal zu fest, mal zu locker. Sie müssen aber perfekt stachelig und leicht klebrig sein. Das schaffte aber stets nur die Oma. Meine Schwiegermutter kochte auch wie meine Mutter. Geschmacklich recht gut aber einfallslos. Das waren eben früher andere Zeiten. Man kochte, um die Familie zu versorgen und das war es dann auch schon. Sonst musste man arbeiten um Geld zu verdienen und umfangreiche Hausarbeiten verrichten. Da blieb keine Zeit und keine Lust für besonderes.
Mir haben tatsächlich die Gerichte meines Papas am Besten geschmeckt. Er hat immer zu besonderen Anlässen gekocht und dann halt auch ganz besondere Leckereien gezaubert wie Lammfleisch oder gegrillte Calamares - alles nach meinem Geschmack. Leider ist er vor acht Jahren bereits verstorben.
Meine Oma kocht auch sehr gut und anders. Meine Oma ist sehr naturverbunden und kocht deshalb gerne mit Vollkornprodukten und auch Gemüsesorten / Obst das man so im Alltag seltener benutzt. Eine ihrer Spezialitäten ist sind zum Beispiel Grünkernbratlinge oder Fischfrikadellen mit Brennesselgemüse. Im Salat finden sich regelmäßig Essblüten und auch Pflanzen die andere als Unkraut bezeichnen.
Außerdem hat sie zum Beispiel einen Sanddornbaum im Garten und bereitet daraus Saft und Sirup zu. Manchmal erfindet sie auch ganz außergewöhnliche Geschmackskompositionen. Bei meinem letzten Besuch gab es z.B. als kleine "Vorspeise" ein Vollkornbrot mit Meerrettichfrischkäse und Bananenscheiben. Das hätte ich persönlich so nie zubereitet, war aber geschmacklich wirklich positiv interessant. Zum Nachtisch gab es dann ein Hirsedessert mit Sanddornsirup. Das hat sogar meiner Tochter geschmeckt.
Mein Partner kann auch ganz gut kochen. Fleischgerichte wie z.B. diverse Bratengerichte überlasse ich gerne ihm. Auch die Soßen zu den Fleischgerichten sind in der Regel seine Aufgabe.
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