COPD und trotzdem rauchen - kein Mitleid bei den Folgen?
Die Mama einer Freundin hat COPD. Soweit ich das verstanden habe, ist die Erkrankung aber noch im ersten Stadium. Natürlich wurde ihr sofort von ärztlicher Seite erklärt, wie ein Verlauf weitergeht, was die Erkrankung bedeutet, welche Spätfolgen und Stadien es gibt. Sie raucht aber weiter und sieht keinen Grund, aufzuhören. Es ist ja so schwierig, die Gewohnheit und viele weitere Thematiken sind da aufgetreten.
Die besagte Freundin ist natürlich wirklich sehr sauer und könnte geradezu ausrasten, wenn sie das hört. Da sie in einem Pflegeheim arbeitet und dort auch Endstadium-Patienten mit COPD hat, kennt sie den Verlauf natürlich umso besser. Sie ist geradezu empört, aber weiß auch, dass man ihrer Mama nichts verbieten kann.
Nun sagt sie sich, wenn die Stadien dann nach und nach, bei den einen schneller und den anderen weniger schneller eintreten, Pech gehabt. Sie meint halt, dass man dann damit leben muss, wenn man erkrankt und nicht aufgehört hat zu rauchen. Selbst, wenn sie dann auch später, wie ihre bekannten Patienten leidet.
Würdet Ihr ebenfalls so reagieren und sagen, wer das Risiko kennt, die Erkrankung und dessen Verlauf auch, muss dann auch auf kein Mitleid hoffen? Oder denkt Ihr, dass das immer einfacher gesagt ist, wenn der Spätstadium eintrifft?
Das Problem ist doch einfach, dass man sich selber damit nicht fertigmachen kann, wenn ein anderer einem nahestehender Mensch keine Einsicht zeigt. Man wird dann dicht machen und Gründe vorschieben, warum man kein Mitleid hat, aber es wird einem extrem wehtun und man kann es nicht einfach so ignorieren.
Ehrlich gesagt finde ich es aber wirklich schlimm, wenn man es nicht mal mit so einer Diagnose sein lassen kann, gerade wenn man Mutter ist. Dass man dann solche Aussagen trifft um sich selber zu schützen ist auch irgendwie klar. Man muss es sich einfach mal vor Augen führen, wie verzweifelt sie sein muss, wenn die eigene Mutter so wenig Einsicht zeigt.
So richtig Mitleid könnte ich aber auch nicht empfinden, wenn man sich sein eigenes Grab schaufelt, aber letztendlich liebt man die Person und das wird dann noch mal ganz anders bewertet.
Mitleid kann man ja nicht einfach abstellen wenn es sich um eine nahestehende Person handelt. Aber Verständnis habe ich auf jeden Fall nicht für Menschen, die sich durch ihr Rauchen eine Krankheit eingefangen haben und dann einfach weiter machen und sämtliche Angebote, die es für Menschen gibt, die aufhören wollen, ignorieren.
Aber das Problem ist halt, dass man sich nicht unbedingt direkt besser fühlt wenn man mit dem Rauchen aufhört und auch nicht direkt schlechter wenn man weiter macht. Deshalb ist die Motivation bei manchen wahrscheinlich nicht besonders groß und ich habe auch schon Aussagen nach dem Motto "jetzt ist es eh zu spät" gehört.
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