Behandlung im Krankenhaus im Libanon nur wenn Geld da ist?

vom 05.02.2020, 15:45 Uhr

Einer mir befreundete libanesische Bekannte meinte vor wenigen Tagen zu mir, dass man in Deutschland froh sein kann, dass wir eine Krankenversicherung haben. Denn das bedeutet für sie, dass wir stets sicher zum Arzt gehen können, was im Libanon eben nicht der Fall sei.

Dort sei die Behandlung im Krankenhaus arg teuer. So war ihr Sohn schwer erkrankt und man hätte sie vor dem Krankenhaus stehen lassen, weil sie keine Gelder hatte. Sie musste sich dieses Geld also bei ihrer Familie leihen, damit der Sohn überhaupt behandelt wird, was mich total verwundert hat.

Auch nannte sie mir mal die Preise, was an Rechnung und Kosten wie 150 Euro für einen Bluttest auf sie zugekommen sind, und ich dachte, dass ich irgendwie nicht richtig höre. Das lag wohl eher daran, dass ich dachte, dass der Libanon nicht gerade das reichste Land der Welt ist, was mir dann wiederum irgendwie im Kopf meißelte, dass dann auch Krankenhausgeschichten günstig sein müssen.

Das hörte ich aber alles bisher zum ersten Mal, dass die Behandlung auch von schwer Erkrankten verweigert wird, wenn kein Geld da ist. Vielleicht kennt Ihr Euch ja auch durch Freunde besser aus. Ist der Libanon wirklich so streng, dass man auch jemanden vor dem Krankenhaus sterben lassen würde, wenn dieser kein Geld für Behandlungen hätte? Oder ist das regional eher abhängig?

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Was findest du daran so überraschend? Das ist in verdammt vielen Ländern so. Zwar hat der Libanon viele Ärzte und moderne Einrichtungen, aber die Verschuldung der Kliniken wächst am Tag um fast Millionen. Der Staat kann das nämlich nicht finanzieren. Außerdem hat nur ein Bruchteil der Bevölkerung Zugang zu staatlichen Versicherungsleistungen. Also gilt, erst zahlen, dann behandeln.

» cooper75 » Beiträge: 13413 » Talkpoints: 516,13 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


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