Sollte Ponyreiten auf Volksfesten verboten werden?

vom 28.01.2020, 20:43 Uhr

Im den letzten Jahren häufte sich die Schar der Städte welche keine Wildtiere mehr bei Zirkusgastspielen auf öffentlichen Flächen haben wollte. Diese erließen ein entsprechendes Verbot. Nun könnte eventuell auch das Ponyreiten in vielen Städten von den Volksfesten verschwinden. Auch in meinem Wohnort ist dies diese Woche Thema im Stadtrat.

Die Ponykarusselle seien kein Fahrgeschäft sind, wie jedes andere. Das Festvergnügen ginge zu Lasten der Tiere und sei nicht mehr zeitgemäß. Der Lärm, die laute Musik, unangenehme Lichteffekte und bis zu vier Stunden monoton im Kreis gehen mit wechselnden kindlichen Reitern ergebe eine Gesamtsituation für die Tiere welche nicht mit der Tradition, der Existenzgrundlage der Schausteller und dem Spaß der Kinder aufzuwiegen sei.

In unserem Wohnort steht den Pferden bislang eine große Wiese inkl. Bäume (als Schattenplatz) für die ca. 20 Pferde zur Verfügung. Man kann auch beobachten, dass die Pferde alle zwei Stunden ausgewechselt werden und augenscheinlich gut gepflegt sind. Dies hat unter anderem eine Bekannte geäußert die selbst auf einem Reiterhof arbeitet. Ich muss auch gestehen, dass ich meine Tochter durchaus als Kleinkind mal auf einem dieser Ponys reiten habe lassen. Trotzdem kann ich auch verstehen, wenn Bürger das Geschäft mit den Pferden kritisch sehen und dies nicht unterstützen.

Wie steht ihr zu dem Thema? Sollten Ponykarusselle auf Volksfesten verboten werden?

» EngelmitHerz » Beiträge: 3943 » Talkpoints: 17,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Auf der Welt gibt es 152 Millionen Kinder ab fünf Jahren die für einen Hungerlohn schuften müssen. Erst wenn das letzte Kind wieder Kind sein darf, werde ich mich dafür interessieren, was daran schlimm sein soll, das Ponys im Kreis laufen. Was sollen die sonst tun. Es sind schließlich Arbeitstiere. Sollten die lieber in den Bergwälder Holzstämme ziehen? Auch könnte man sie ja unter Tage schicken, wo sie schwerste Arbeiten verrichten und blind werden. Ich habe noch nie Ponys auf Jahrmärkten gesehen. Aber schon eins auf der Bühne des Moulin Rouge, wo es wie wild gehetzt wurde und grellem Licht und schrecklicher Lautstärke ausgesetzt war. Dann schon lieber im Kreis trotten mit den anderen Ponys.

Benutzeravatar

» Quasselfee » Beiträge: 2143 » Talkpoints: 30,45 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Irgendwo kann man es auch übertreiben. Die Ponys werden hier wirklich nicht gerade zu Tode gequält. Inzwischen wird alles schlecht geredet und der Tierschutz muss für die Spassbekämpfung herhalten. Einige wollen sowieso überhaupt keine Tierhaltung und leben angeblich nur vegan.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ihr seit ja witzig! Nummer 1 kommt mit einem Whataboutism und zeigt bestes Fachwissen. Und Nummer 2 findet es nicht weiter schlimm, weil die Ponys "nicht gerade zu Tode gequält" werden. Noch so ein Kenner!

Und jetzt mal zur nackten Realität. Unter den typischen Bedingungen werden die Ponys zu Tode gequält. Überraschung! Nur weil Ponys Arbeitstiere sind können die eben nicht im Kreis laufen. Das stundenlange Gehen im Kreis ruiniert die Sehnen auf der inneren Hand.

Die meisten Karussellponys sind schlichtweg platt geritten und ein Fall für den Schlachter. Sehnen vorne kaputt durch das ständige Geben auf der Vorhand. Schließlich werden die nicht korrekt geritten. Der Rücken wird ständig weggedrückt und ist hin. Dazu ist das innere Hinterbein hinüber. Dazu kommen meist massive Lungenprobleme durch die ungünstige Haltung in nicht geeigneten Transportern. Da reden wir noch gar nicht von den Arbeitszeiten, der schlechten Behandlung durch Kinder und den Lärm und das Licht.

Ich habe gar nichts gegen Tiere, die ihren Unterhalt verdienen. Und es gibt auch sehr gute Betriebe. Aber dazu gehört dann mehr Aufwand. Denn was sieht man denn normalerweise? Abgerockte Ponys mit Schmerzen, kaputte Hufe, ausgeschlagene, nicht passende Gebisse, unpassendes Sattelzeug, zu kleine Rundbahnen, zu enge Ausbinder und Zügel. Dazu gefährdete Kleinkinder, deren Füße über dem Bügel in den Gurt gesteckt werden.

Gute Betriebe haben gesunde Ponys mit passendem Material. Die Ponys sind nicht oder korrekt ausgebunden, eigentlich würde ein Halfter reichen. Die Bahn ist oval und orientiert sich im Durchmesser am größten Pony. Alle halbe Stunde wird die Hand gewechselt. Die Ponys bekommen alle zwei Stunden Pause, die sind vernünftig mit Auslauf untergebracht. Das ist aber immer noch selten, da wäre Holzrücken tatsächlich die bessere Alternative.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^