Klimaschutz ein unkalkulierbares finanzielles Risiko?
Ist das irgendwie eine Taktik um die andere Seite zu verwirren? Ich habe doch nun schon mehrfach geschrieben worum es geht. Ein letzter Versuch, danach meinetwegen die Sintflut.
Mir ist die Cook Studie egal, ich hatte sie erwähnt weil ich dachte du beziehst dich auf sie. Mir sind die Mehrheitsverhältnisse innerhalb der Studie egal, mir ist es egal ob der Mensch oder die Natur den Klimawandel zu verantworten hat. Es geht nur und ausschließlich darum, ob es eine Rolle für uns spielt.
Klehmchen hat geschrieben:Welche Rolle genau spielt es denn ob der Klimawandel jetzt menschen gemacht ist oder nicht? Also was ändert das?
Und hier ging es mir nur um die Kosten, die uns auf dem Weg begleiten werden.
Wenn der Mensch einen bedeutenden Anteil hat, machen die ganzen Sachen die nun zur Diskussion / Umsetzung stehen, Sinn z.B. Elektroautos, grüner Strom etc.und die damit einhergehenden Kosten die wir dann alle zu tragen haben.
Wenn der Mensch keinen bedeutenden Anteil hat, macht es keinen Unterschied ob ich die Kohlekraftwerke weiterlaufen lasse oder mit meinem Verbrenner in den Urlaub fahre. Ich habe mit dem bisherigen Verhalten nichts dazu beigetragen und werde es auch nicht, wenn ich es so weitermache. Die Kosten die mit den bisher beschlossenen Maßnahmen auf uns zukommen, wären also sinnlos.
Ob ich die nächsten Jahrzehnte zahle und etwas ändere bzw. aufhalte oder ob ich zahle und nichts ändere, spielt in meinen Augen schon eine Rolle. Und um nicht mehr ging es.
Könnte es vielleicht sein, dass wenn man sich mal unser ganzes Universum mal anschaut, sich die Menschheit viel zu wichtig nimmt? Schaut man sich mal die Erde vom Saturn aus an (der kleine weiße Punkt mit dem Pfeil), dann ist sie ja schon fast bedeutungslos. Und diese Galaxien oder Universen, die wollen wir kaputt machen und erwärmen? Kann ich mir nicht vorstellen und für den Fortbestand der Menschheit oder von mir aus den Klimawandel, da spielen ganz andere Faktoren hinein, aber bestimmt nicht ob man am Verbrennungsmotor festhält.
Sobald es allerdings um das Bezahlen geht, wird so ein Mensch auf dieser Erde wieder völlig wichtig und steht auf einmal im Mittelpunkt. Bisher sind die Kosten der Klimapolitik aus gutem Grunde verschwiegen worden. Der BDI hat 2,3 Billionen Euro für eine Absenkung von 80 Prozent von 2020 bis 2050 berechnet. Die muss irgendjemand zahlen.
Mittlerweile geistert ja das neue Zauberwort Green New Deal für Europa herum und da werden ganz andere Beträge veranschlagt. Diese Initiative fordert bis 2050 jährliche Investitionen von mindestens 500 Milliarden Euro pro Jahr, denn nur so wären die heroischen Klimaziele erreichbar. Da kommt man schon mal auf 15 Billionen Euro und da sind noch gar keine Beraterhonorare mit eingerechnet , aber ein paar Milliarden Euro mehr oder weniger bei der ach so reichen EU, spielen da wohl keine Rolle. Man mag sich ja gar nicht vorstellen, wenn all diese Maßnahmen und Investitionen verpuffen und die Gelder mal eben so versenkt werden. Aber dann waren es ja wie immer die Anderen und Vorwürfe werden brüskiert zurückgewiesen.
RavenThunder hat geschrieben: Wenn der Mensch keinen bedeutenden Anteil hat, macht es keinen Unterschied ob ich die Kohlekraftwerke weiterlaufen lasse oder mit meinem Verbrenner in den Urlaub fahre. Ich habe mit dem bisherigen Verhalten nichts dazu beigetragen und werde es auch nicht, wenn ich es so weitermache. Die Kosten die mit den bisher beschlossenen Maßnahmen auf uns zukommen, wären also sinnlos.
Auch wenn die Mehrheitsmeinungen und -verteilungen egal sind, geht kaum ein Wissenschaftler heutzutage noch davon aus, dass der Mensch keinen Anteil an der Geschwindigkeit des Klimawandels hat. Aber auch unabhängig davon, stellt sich ja in der Konsequenz doch gar nicht wirklich die Frage, welchen Anteil wir haben. Was ändert es denn, wenn du weißt, ob dein Verbrenner jetzt zu 0,1% Schuld am Klimawandel ist oder nur zu 0,01% oder doch zu 10%? Das interessiert doch nur Statistiker.
Die entscheidenden Fakten sind doch, dass es derzeit einen Klimawandel gibt und dass sich die Lebensbedingungen für uns im Großen und Ganzen betrachtet verschlechtern. Das ist die Ausgangsbasis. Und nun muss man sich doch die zwei entscheidenden Fragen stellen. Erstens muss man sich fragen ob uns das stört und sich die Lebensqualität für den Menschen als Spezies dauerhaft verschlechtert. Und wenn man diese Frage für die Menschheit als Ganzes (und nicht nur für den einzelnen gut betuchten Mitteleuropäer) mit Ja beantwortet, ob man daran etwas ändern kann.
Denn gesponnen heißt ja, wenn wir bisher keinen Anteil am Klimawandel haben, keineswegs, dass wir nicht auf keinen Fall darauf Einfluss nehmen können. Und wie schon gesagt, wäre die Feststellung, dass wir keinen Anteil haben ja gemäß der Mehrheitsmeinung von Wissenschaftlern, die sich im Gegensatz zu uns und irgendwelchen politischen Großmäuler, den ganzen Tag damit beschäftigen, dass wir bisher keinen Einfluss nehmen, ja eher eine Einzelmeinung, die kaum eine Grundlage hat.
In deinem Fall wäre als die Frage nicht, ob dein Verbrenner bisher Schuld am Klimawandel war, sondern ob es einen positiven Einfluss auf das Klima hat, wenn du dich von deinem Verbrenner verabschiedest. Ich stimme dir also durchaus zu, wenn man sagt, wenn nachweislich kein positiver Effekt stattfindet, dass ein kostenintensiver Umstieg vom Verbrenner zum E-Auto oder Gasauto oder Brennstoffzellenauto oder sonst etwas keinen Sinn hat. Aber dazu muss es diese Feststellung ja erst einmal geben und irgendwie untersucht werden. Ich bin also gar nicht so weit weg von dir. Nur fehlt mir halt bei vielen Kritikern der Nachweis beziehungsweise die Herangehensweise, dass ein Weiter so wie bisher kein Problem für die Zukunft darstellen würde.
Meistens klingt das ja eben dann doch eher danach, wir waren bisher nicht Schuld also brauchen wir uns gar keinen Kopf machen. Das aber halte ich eben für sehr kurzsichtig gedacht. Wir reden hier ja nicht darüber, dass wir unzählige Versuche haben, wie an einem Buffet wo man sich von vorne bis hinten durch kostet bis man etwas gefunden hat, was einem schmeckt. Wenn wir den Klimawandel nicht irgendwie eindämmen können, dann werden sich die Lebensverhältnisse der zukünftigen Generationen ändern und das nicht zum Guten.
Bisher gehen wir in Vorlage, ohne dass uns jemand folgt. Die Vereinbahrungen sind ohne echten Ziele. Nur 40 Länder messen ihre CO2-Emissionen überhaupt nicht. Auch der EVP-Vorsitzende Weber hat dies so ähnlich gesagt und darauf verwiesen, dass die EU gerade mal für 10 Prozent verantwortlich wäre. Er meinte auch, dass die Privatwirtschaft zahlen würde. Die werden es auf uns Privatverbraucher umlegen.
Zuletzt hatten die Landwirte gegen EU-Vorgaben gestreikt. Hier wurden einfach Grenzwerte gesenkt und die Bauern in den entsprechenden Gebieten haben die Einbußen. Dies könnte bei Häusern ebenso laufen. Ein Grenzwert wird gesenkt und die Besitzer müssen zehntausende von Euro investieren.
Dann kommen noch andere Länder und wollen nochmals zig Billionen für ihren Umweltschutz. Die Atommacht Indien hat dies schon so gefordert. Wo genau soll dies enden?
Klehmchen hat geschrieben:Meistens klingt das ja eben dann doch eher danach, wir waren bisher nicht Schuld also brauchen wir uns gar keinen Kopf machen
Selbst wenn wir keine Schuld hätten bedeutet das ja nicht, dass wir uns keine Gedanken machen müssen. Angenommen der Meeresspiegel steigt aus völlig menschenunabhängigen Gründen an, dann muss man sich ja trotzdem überlegen wie man die Küsten schützt und wo die Millionen Menschen hin sollen, die ihre Heimat verlieren werden.
Oder wenn die Trockenheit nicht durch den Klimawandel verursacht werden würde sondern weil die Sonne einfach so heiß scheint, wie die AFD behauptet. Dann müssen wir uns aber trotzdem überlegen wie wir die Wasserversorgung aufrecht erhalten können, wie wir in Zukunft Lebensmittel anbauen, wie Güter bei Niedrigwasser transportiert werden können und so weiter.
Für das "finanzielle Risiko" ist die Schuldfrage also relativ irrelevant. Wenn wir nicht in den Klimaschutz investieren müssen wir halt für die Folgen des Klimawandels bezahlen. Teuer wird es so oder so.
Update hat geschrieben:Und diese Galaxien oder Universen, die wollen wir kaputt machen und erwärmen?
Äh, nein? Wir wollen nicht das Klima auf Proxima Centauri b schützen sondern nur auf unserem kleinen blauen Planeten am Rande der Milchstraße. Und da leider noch niemand ein Wurmloch nach Proxima Centauri b gefunden hat ist der Fortbestand dieses kleinen blauen Planeten leider gleichbedeutend mit dem Fortbestand der Menschheit. Pro Tipp: Weniger Science Fiction, mehr Science.
Cloudy24 hat geschrieben:Klehmchen hat geschrieben:Meistens klingt das ja eben dann doch eher danach, wir waren bisher nicht Schuld also brauchen wir uns gar keinen Kopf machen
Selbst wenn wir keine Schuld hätten bedeutet das ja nicht, dass wir uns keine Gedanken machen müssen. Angenommen der Meeresspiegel steigt aus völlig menschenunabhängigen Gründen an, dann muss man sich ja trotzdem überlegen wie man die Küsten schützt und wo die Millionen Menschen hin sollen, die ihre Heimat verlieren werden.
Na, das sehe ich doch ganz genauso. Das ist doch mein Reden. Wir können noch ewig darüber diskutieren, wer Schuld ist und wer der bösere CO2-Schmutzling ist oder ob uns doch einfach nur die Natur ärgert. Aber all das bringt genau wie du es sagst, eigentlich nichts. Am Ende des Tages müssen wir nur trotzdem mit den Folgen leben und uns einen Kopf machen ob wir das können und wollen und ob wir auch wenn wir nicht Schuld sind, nicht trotzdem etwas unternehmen wollen.
Aber hier zeigt sich eben das Problem, dass der Klimawandel ein zu großes Problem für einzelne Menschen ist. Man sieht die Folgen nur verzögert und eben nicht den direkten Zusammenhang. So lässt sich die Verantwortung eben schnell abschütteln. Zudem treten mögliche Folgen ja nicht zwangsläufig am Ort der Verursacher auf.
Wir müssen auch mit den Folgen leben, wenn die anderen nichts machen. Ich bin sehr erstaunt darüber, dass man hier faktisch ohne jegliche Kontrolle eine Summe von 3 Billionen innerhalb von 30 Jahren ausgeben will. Vor allem wird nicht gesagt, wer genau diese 3 Billionen Euro zahlen soll.
Juri1877 hat geschrieben:Wir müssen auch mit den Folgen leben, wenn die anderen nichts machen.
Und was ist daraus die logische Schlussfolgerung, wenn man mal sein Gehirn etwas anstrengt? Etwa nichts zu machen, weil die anderen auch nichts machen? Das ist doch einfach nur Käse. Genau diese Einstellung ändert ja eben rein gar nichts. Die logische Schlussfolgerung muss doch lauten, dass man dann die anderen mit ins Boot holt. Wenn du dich darüber aufregst, dass die Chinesen zu wenig machen und die Amerikaner, dann nutze doch die Macht als Verbraucher. Kauf einfach keine oder so wenig wie möglich chinesische und amerikanische Artikel und kaufe regional ein. Aber dann müsste man ja vielleicht mal ein paar Euro mehr ausgeben.
Ich kann es gerade in dieser Klimadiskussion einfach nicht mehr hören, wenn jeder nur mit dem Finger auf den anderen zeigt und wie im Kindergarten bockig ist und wartet, dass der andere mal anfängt. Hätten die deutschen Autobauer zum Beispiel vor 20 ihre Brennstoffzellenautos fertig entwickelt und zur Marktreife gebracht, dann bräuchten sie sich heute nicht vor Tesla in die Hosen machen, sondern hätten heute wahrscheinlich sogar eine genauso saubere aber günstigere Alternative.
Statt Vorreiter zu sein und zu werden und vor allem unsere technologische Trumpfkarte auszuspielen, lassen wir uns abhängen und müssen dann einen Elon Musk feiern, wenn der in Brandenburg eine Autofabrik baut, da aber dann auf die Suche nach polnische Arbeitern geht.
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