In welchen Bereichen fällt euch Positives Denken schwer?
Mir fällt es oft schwer, positiv zu denken, auch wenn es dafür eigentlich keinen Grund gibt. Ich bin aber allgemein eher pessimistisch veranlagt, so dass ich generell dazu neige, eher das Schlechte zu sehen oder sich zu viele Sorgen und Gedanken über alles mögliche zu machen. Vin daher gibt es viele Lebensbereiche, in denen mir das Positive Denken schwer fällt, auch wenn ich es gerne ändern würde.
Wie ist das bei euch? In welchen Bereichen fällt euch Positives Denken schwer und weshalb? Habt ihr schon versucht, etwas daran zu ändern? Habt ihr schlechte Erfahrungen in diesem Bereich gemacht oder seid ihr auch allgemein eher pessimistisch veranlagt?
Wenn man eher realistisch veranlagt ist fällt das positive Denken natürlich immer dann schwer wenn es realistisch betrachtet keinen Grund dafür gibt. Im persönlichen Bereich komme ich dann sehr schnell zu dem Schluss, dass das nächste Mal auf jeden Fall besser wird oder, dass ich auch aus einer schlechten Erfahrung viel lernen kann und so weiter.
Aber bei globalen Themen fällt mir das positive Denken tatsächlich zunehmend schwerer. Wenn ich zum Beispiel sehe, dass vielen ein kurzfristiger Gewinn wichtiger ist als die Zukunft des Planeten dann glaube ich einfach nicht, dass sich daran so schnell etwas ändern wird. Oder die Menschen, die sich mit Hass und Hetze ködern lassen, die werden nicht alle plötzlich so intelligent werden um das Spiel der rechtsextremen zu durchschauen.
Spontan würde ich mich jetzt auch nicht als Optimistin bezeichnen, der pausenlos die Sonne aus dem Allerwertesten scheint. Ich halte auch nicht viel davon, mir quasi von außen vorschreiben zu lassen, wie ich mich zu fühlen habe oder dass ich jetzt unbedingt positiv denken muss. Manchmal stehe ich eben im Nieselregen an der Bushaltestelle, mein Vater ist im Krankenhaus, das Konto im Minus und der Kühlschrank am Abkacken - was gibt es da bitteschön zum "positiv denken"?
Aber andererseits muss ich auch sagen, dass mir die zunehmende Lebenserfahrung tatsächlich dabei hilft, Dinge zu relativieren, und, so abgedroschen es klingt, die "kleinen Freuden des Alltags" (man möchte brechen angesichts soviel Banalität) zu genießen. Ich weiß ja schließlich, dass sich der allermeiste Alltagskram früher oder später von alleine regelt, sonst säße ich ja immer noch ohne Job in einer leeren Wohnung. Mein Mantra lautet, dass es immer eine Lösung gibt. Die Frage ist nur, ob sie mir gefällt (unheilbarer Hirntumor und ähnliches mal ausgenommen, aber wir reden hier schließlich vom Alltag).
Von daher versuche ich gar nicht erst, mich zum positiven Denken zu zwingen oder gar zu grämen, dass ich es nicht immer schaffe. Das ist ja geradezu paradox. Außerdem bin ich als Einzelne auch schlicht zu unwichtig, dem Rest der Welt ist es egal, ob ich positiv oder negativ denke, den Job oder die Wohnung bekomme ich ganz unabhängig davon. Oder auch nicht. Wozu sich also grämen?
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