Könnt ihr euch auch von alten Sachen schwer trennen?

vom 18.01.2020, 09:15 Uhr

Wir sind mitten in der Renovierung unseres Hauses und wir verbinden damit gerne die Entrümpelung und Vernichtung von Sachen die keiner braucht.

Gestern viel es mir jedoch extrem schwer. Ich habe kartonweise Kindersachen durchgeschaut. Es war alles dabei von der Geburt an. Die vielen Erinnerungen haben mich echt blockiert und ich konnte einfach nichts entsorgen. Genauso ging es mir bei den Büchern. Bei jedem Buch habe ich mir gedacht, ach das könntest du ja auch mal wieder lesen. Fällt es euch so schwer euch von alten Sachen zu trennen?

» timbo007 » Beiträge: 950 » Talkpoints: 1,27 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Kindersachen kann man doch spenden, wenn man nicht bereit ist, sich die Arbeit zu machen, um sie zu verkaufen. Bei Büchern ist das doch ebenfalls der Fall. Außerdem gibt es Vereine und auch Büchereien, denen man die spenden kann. Ich sehe da kein Problem und verstehe auch nicht, wie man darüber nachdenken kann, diese Dinge der Vernichtung preis zu geben. Ich selbst bin kein Typ, der an Dingen hängt.

Bücher sind da allerdings ausgeschlossen. Ich trenne mich nur selten von denen. Ist das doch einmal der Fall, dann gibt es im Supermarkt einen Schrank, wo man die Bücher hineinstellen kann. Menschen, die sich keine Bücher leisten können aber gerne lesen, nehmen sich die dann eben nach Bedarf. Und somit ist gutes getan worden. Ansonsten bin ich eher der Typ, der schnell mal ungenutztes wegwirft.

Das habe ich wohl von meiner Mutter, die mistet schon seit Jahren aus und man muss ihr auch keine Stehrümchen mehr schenken. Das verbietet sie auch schon seit längerer Zeit. Mein Bruder hat allerdings einen starken Hang zu seinen Sachen. Meine Mutter ärgert sich oft, dass er Regale voller alter VHS-Kassetten hat, die den Raum einstauben. Er hat wohl einen Hang zum Sammeln und würde sich nie von den Dingen trennen.

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» Quasselfee » Beiträge: 2143 » Talkpoints: 30,45 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich kann mich von alten Sachen sehr gut trennen. Alles, was keinen Zweck mehr erfüllt, wird entsorgt. Besonders leicht fällt mir das, wenn ich die Sachen nicht wegwerfen muss sondern sie verkaufen oder verschenken kann. Das freut mich dann immer, dass etwas, das bei mir nur ungenutzt herum stand und Platz weggenommen hat, für jemand anderen wichtig ist und einen Zweck erfüllt.

Das gilt tatsächlich auch für Bücher, obwohl ich Bücher sammle und eine kleine Bibliothek habe. Aber wenn ich bei einem Buch merke, dass ich das auf keinen Fall noch mal lesen würde, es vielleicht nicht mal zu Ende gelesen habe, dann gilt auch hier die Regel, dass jemand anders damit wahrscheinlich mehr anfangen kann als ich. Und ich profitiere schließlich auch von dem, was andere Leute für unsere Tauschbibliothek spenden.

Und für Kleidung finde ich die Regel hilfreich, dass das "könnte" das mich vom Entsorgen abhält, in den nächsten 30 Tagen ausgeführt werden muss. Sprich "das könnte man reparieren" muss dann auch wirklich in Angriff genommen werden oder wenn ich denke, dass ich etwas noch tragen könnte muss ich das dann auch wirklich machen.

Vielleicht hilft es dir, wenn du dir einfach mal klar machst, dass die Erinnerungen in deinem Kopf sind und nicht in deinen Gegenständen. Und wenn du einen visuellen Trigger für die Erinnerungen brauchst, mach Fotos bevor du die Gegenstände entsorgst.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Ich stamme aus einer Familie, in der nicht viel weggeworfen wurde, und muss daher ständig zumindest ein bisschen darauf achten, meine Wohnung nicht zuzumüllen. Bei mir ist es eher Erziehung und Gewohnheit, die dazu führen, dass man nur offensichtlichen Müll und gänzlich Unbrauchbares wegschmeißt, und Kleidung, Gebrauchsartikel, Hobbyzubehör und ähnlicher Kram ewig ihr Dasein in Schränken und Schubladen fristen, bis doch mal jemandem der Kragen platzt und das große Ausmisten anfängt.

Mir hilft beim Ausmisten die Tatsache, dass ungenützte Gebrauchsgegenstände buchstäblich Geld kosten, wenn man sie nur lagert. Stauraum will schließlich auch bezahlt werden, und ich kann in meiner nicht allzu großen Wohnung entweder halbwegs licht und luftig wohnen und ein paar schöne Möbel arrangieren oder jede verfügbare Wand mit Billy-Regalen zuknallen, damit irgendein Kram dort Platz findet.

Zudem hilft es mir, gebrauchte Gegenstände ins Sozialkaufhaus zu bringen, anstelle sie einfach wegzuschmeißen. Noch tragbare Kleidung und so ziemlich alles andere wird dort für sehr kleines Geld an Bedürftige vertickt, aber auch Sammler und Flohmarktfans kommen auf ihre Kosten. So wird Müll vermieden, Arbeitsplätze werden geschaffen und der Wegwerfgesellschaft ein alternatives Modell entgegengestellt. Da gebe ich meine Gebrauchtwaren gerne ab, weil ich im Prinzip Mehrwert generiere.

Und bei sentimentalen Gegenständen bin ich im Gegenzug auch mal wirklich sentimental und behalte lieber meine alten Stofftiere, für die ich dann auch Platz habe, weil jemand aus meinen alten Jeans dafür Stoffbeutel nähen kann und meine Bastelsachen von vor drei Hobbys vielleicht anderen Leuten Spaß machen. Bei großen Ansammlungen behalte ich auch vielleicht nur ein Teil zur Erinnerung und spende den Rest.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



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